Weltmeisterlich: Ogier/Ingrassia verteidigten Spitze

Von Toni Hoffmann
Der Weltmeister und Vorjahressieger Sébastien Ogier in Wales

Der Weltmeister und Vorjahressieger Sébastien Ogier in Wales

Hersteller-Titel im Visier: Ogier/Ingrassia mit Platz eins auf Kurs, Aufholjagden, Latvala/Anttila und Mikkelsen/Jæger machen Zeit und Plätze gut.

15 Wertungsprüfungen, 14 Mal unter den Top drei der Zeitenliste – Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) haben ihre Führung bei der Rallye Großbritannien eindrucksvoll verteidigt. Die neuen und alten Weltmeister* gehen mit ihrem Volkswagen Polo R WRC am Sonntag mit einem Vorsprung von 33,8 Sekunden auf Ott Tänak/Raigo Molder (EST/EST, M-Sport-Ford) in die abschließenden 52,08 Kilometer gegen die Uhr. Verteidigen sie auch dort Rang eins, steht Volkswagen unabhängig von jedem anderen Ergebnis – beispielsweise dem ihrer Teamkollegen oder dem der Konkurrenz – zum vierten Mal als Titelträger in der Herstellerwertung der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) fest.

Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) rangieren nach zwei von drei Rallye-Tagen auf der achten Position des Gesamtklassements, nachdem sie am Rallye-Samstag rund eine Minute auf ihre unmittelbaren Konkurrenten gut gemacht und damit eine erfolgreiche Aufholjagd gestartet haben. Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N) verbesserten sich im dritten World Rally Car aus Wolfsburg um fünf Plätze und werden auf Rang 14 geführt. Beide Volkswagen Duos hatten am Freitag bei extremen Bedingungen aufgrund von beschädigten Antriebswellen große Zeitverluste hinnehmen müssen, zeigten am Samstag jedoch ihr gewohntes Potenzial. 

Die Rallye Großbritannien stattete erstmals in diesem Jahrtausend England einen wettbewerbsmäßigen Besuch ab. Mit der abschließenden Prüfung des Samstags, «Cholmondeley Castle» wurden 1,8 Kilometer auf Zeit außerhalb von Wales ausgetragen. Am zweiten Rallye-Tag absolvierten die Teilnehmer insgesamt 99,91 Kilometer ohne zwischenzeitlichen Service oder Wechsel der Wettbewerbsreifen – und das bei extrem unwirtlichen Bedingungen mit Matsch und Schlamm sowie teils dichtem Nebel. 

* Vorbehaltlich der Bestätigung durch die FIA.

Stimmen, Tag 02 Rallye Großbritannien

Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #1

«Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit unserem Tag. Es hätte für Julien und mich kaum besser laufen können. Wir haben voll attackiert und versucht, das Maximum aus unserer Startposition herauszuholen, die hier einen kleinen Vorteil bietet. Wir wissen, dass selbst unsere weiche Reifenmischung etwas zu hart für die Verhältnisse in Wales ist. Deshalb wollten wir für das Finale am Sonntag einen guten Vorsprung herausholen, um Ott Tänak bis ins Ziel hinter uns zu halten. Andererseits haben wir aufgrund der im Vergleich zur Konkurrenz härteren Reifenmischung auch keinerlei Probleme gehabt, die knapp 100 Kilometer Wertungsprüfung ohne Reifenwechsel zu absolvieren. Es wird morgen in jedem Fall spannend, so viel ist sicher. Ott ist hier bei der Rallye in Großbritannien schnell unterwegs. Aber ich bin voll motiviert, hoffentlich mit einem Sieg meinen Teil zum Herstellertitel für das Volkswagen Team beizusteuern.»

Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #2

«Vom Fahrerischen her war es heute ein guter Tag. Ähnlich wie gestern waren wir schnell auf Betriebstemperatur und haben im Anschluss versucht, die verlorene Zeit wieder halbwegs gutzumachen. Natürlich waren unsere Möglichkeiten, im Gesamtklassement voranzukommen, begrenzt. Dennoch haben wir auf Mads Østberg über eine Minute gutgemacht und werden versuchen, ihn morgen von Platz sieben zu verdrängen und damit unseren Teil für das Team und zur Herstellerwertung beizutragen.»

Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9

«Heute galt es, wieder zurück in den Rhythmus zu kommen. Nachdem wir beinahe den kompletten Freitag nur mit Heckantrieb unterwegs waren, mussten wir uns zunächst wieder an den Grip gewöhnen, den man dank Allradantrieb hat. Das ist uns gut gelungen und wir haben hier und da gute Prüfungszeiten abgeliefert. Am Nachmittag musste man den Fahrstil erneut etwas umstellen – das ist eine Besonderheit bei der Rallye Großbritannien, denn die Strecken werden rutschiger und dann ist eine andere Linienwahl gefragt. Alles in allem freuen wir uns auf morgen. Dort wollen wir auf der Powerstage attackieren, um möglichst viele Punkte im Kampf um Platz zwei in der WM zu holen.»

Sven Smeets, Volkswagen Motorsport-Direktor

«Alles in allem sind wir mit dem zweiten Tag der Rallye Großbritannien zufrieden. Sébastien Ogier und Julien Ingrassia haben ihre Führung verteidigt und dabei das Beste aus sich und dem Material herausgeholt. Sie gehen mit einem guten Vorsprung in die abschließenden sechs Wertungsprüfungen am Sonntag – entschieden ist aber noch nichts. Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila sowie Andreas Mikkelsen und Anders Jæger haben nach ihrem Pech gestern Zeit und Plätze auf die direkte Konkurrenz gutgemacht. Die Rallye Großbritannien hat bereits ihre Härte gezeigt und im Team sind alle hellwach und motiviert, morgen mit einem fehlerfreien Job den Titel für Volkswagen zu sichern.»

Und da war dann noch ...

... ein ganz spezieller Zeitplan. Während der Rallye Großbritannien stehen an den drei Rallye-Tagen lediglich vier statt der üblichen acht bis neun Services auf dem Programm. Damit waren der Freitag und Samstag von zwei außergewöhnlichen Marathons geprägt – jeweils ohne mittägliche Service ging es für Mensch und Material über insgesamt 278,13 Prüfungskilometer.

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