Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Argentinien: Ott Tänak clever zum dritten Sieg

Von Toni Hoffmann
Ott Tänak hat mit einer Galavorstellung beim fünften Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft in Argentinien die starke Schotter-Performance des Toyota Yaris WRC bewiesen und seinen dritten Sieg erzielt.

Die Konkurrenz hatte der starken Leistung von Ott Tänak bei der zweiten Schotterrallye des Jahres nichts entgegenzusetzen. Der Tabellendritte dominierte im Toyota Yaris WRC den südamerikanischen Schotterklassiker ab der fünften Prüfung und baute seine Dominanz mit zehn Bestzeiten zu seinem verdienten dritten WM-Sieg nach Italien und Deutschland aus. Er bescherte Toyota nach Jari-Matti Latvala in Schweden und Esapekka Lappi in Finnland den dritten Triumph mit dem Yaris WRC. Damit hat Teamchef Tommi Mäkinen auch drei Sieger im Team, von denen jeder schon einmal im Yaris gewonnen hat. Für Toyota war es in der WM-Chronik der 46. Erfolg.

 

Nach 18 Schotterprüfungen verwies Tänak bei seinem ersten Saisonsieg den Tabellenzweiten und Vorjahressieger Thierry Neuville im Hyundai i20 Coupé WRC um 37,7 Sekunden und dessen Teamkollegen Dani Sordo um 1:15,7 Minuten auf die Plätze. Mit diesem erneut guten Teamergebnis festigte der Vize-Champion Hyundai in der Herstellerwertung mit 144 Punkten und 17 Zählern vor M-Sport Ford seine WM-Führung. Andreas Mikkelsen erreichte im dritten Hyundai den fünften Platz (+ 2:02,6)

«Es ist schön zu sehen, wie schnell wir uns verbessert haben. Das ist ein besonderer Sieg für mich», freute sich der 30-jährige Tänak. «Das Auto entspricht schon fast ganz meinen Vorstellungen. Wir hatten das ganze Wochenende Vertrauen ins Auto. Ich wusste genau, wie es reagieren würde.»

Neuville wirkte ziemlich erleichtert: «Ich bin glücklich. Das ist eine große Erlösung für uns nach einem schwierigen Wochenende auf Korsika. Ich habe hier wieder meinen Speed zeigen können. Ich denke, unser Team hat an diesem Wochenende einen tollen Job gemacht.»

Sordo freute sich über sein zweites Podiumsergebnis: «Das war ein sehr wichtiges Resultat für mich. Ich denke, wir hatten eine gute Rallye, weil auch die Zeiten ziemlich eng beieinander lagen. Ich freue mich über den Podestplatz, ich freue mich auch für das Team.»

Der Champion enttäuscht

Der fünffache Champion und dreimalige Saisonsieger Sébastien Ogier wird weiter auf seinen ersten Sieg in Argentinien warten müssen. Er glänzte auf den Schotterpisten in der Pampa nicht so, wie man das von ihm erwartet hatte. Er markierte im Ford Fiesta WRC nur eine Bestzeit. Am Ende musste er fast schon mit der Brechstange seinen vierten Platz (+ 1:58,6) gegen seinen einstigen VW-Partner Andreas Mikkelsen im dritten Hyundai um 4,0 Sekunden verteidigen. Mit 100 Punkten führt der Titelverteidiger weiter die Gesamtwertung 10 Zähler vor Neuville und 28 Punkte vor Tänak an.

Der Titelverteidiger gab sich im Ziel etwas bescheiden: «Ich denke, das war das Maximum, das wir an diesem Wochenende erreichen konnten. Ich hätte es gestern im Nebel vielleicht etwas besser machen können, dann hätten wir noch einen Kampf mit Dani gehabt. Ich war dort etwas zu vorsichtig.»

Nach seinem Reifenpech am Samstag erreichte Kris Meeke, Argentinien-Sieger 2015, im einzigen Citroën C3 WRC mit einem Rückstand von 3:25,7 Minuten den siebten Platz hinter dem Vorjahreszweiten Elfyn Evans (Ford Fiesta WRC).

In der WRC2-Wertung sicherte sich der Titelverteidiger Pontus Tidemand im offiziellen Skoda Fabia R5 seinen zweiten Saisonsieg souverän 7:39,1 Minuten vor Gus Greenschmith im Ford Fiesta R5. Die gute Vorstellung des erst 17 Jahre alten Kalle Rovenperä im zweiten offiziellen Skoda endete nach seiner Führung am Samstag am frühen Sonntag mit einem Abflug ins Aus. Tidemand übernahm mit 68 Punkten wieder die Führung vor seinem Teampartner Jan Kopecky (50 Zähler).

Rallye Argentinien – Endstand nach 18 Prüfungen:

Platz

Team/Auto

Zeit/Diff.

1.

Tänak/Järveoja (EE), Toyota

3:43:28,9

2.

Neuville/Gilsoul (B), Hyundai

+ 37,7

3.

Sordo/Del Barrios (E), Hyundai

+ 1:15,7

4.

Ogier/Ingrassia (F), Ford

+ 1:58,6

5.

Mikkelsen/Jaeger (N), Hyundai

+ 2:02,6

6.

Evans/Mills (GB), Ford

+ 3:06,3

7.

Meeke/Nagle (GB/IRL), Citroen

+ 3:25,7

8.

Lappi/Ferm (FIN), Toyota

+ 4:32,6

9.

Suninen/Markkula (FIN), Ford

+ 5:38,6

10.

Tidemand/Andersson (S), Skoda R5

+ 12:15,8

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