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Rallye Chile: Rovanperä okkupiert Führung

Von Martin Gruhler
Schwierige Bedingungen schütteln die Reihenfolge am Samstag kräftig durcheinander. Nach seinem Ausfall legt Sebastien Ogier seine Titelchancen ad acta.

Der amtierende Weltmeister Kalle Rovanperä schnappte seinem Toyota-Teamkollegen Elfyn Evans die Führung bei der Rallye Chile weg, Dichter Nebel verschlang am Samstagnachmittag die Rallye und stellte die Auseinandersetzung um den Sieg komplett auf den Kopf.

Rovanpära geht nun mit einem Vorsprung von 15,1 Sekunden auf Evans in die letzte Etappe am Sonntag. Der 23-jährige Finne profitierte dabei zum Teil von den schwierigen Wetterbedingungen, die das Gesamtklassement neu formte.

Evans war zu Beginn des Tages noch in bestechender Form gewesen und gewann drei der vier Prüfungen des Vormittags und konnte sich einen Vorsprung von 13,6 Sekunden erarbeiten. Doch auf der vorletzten Lota-Prüfung schwand sein Vorsprung, da in den Bergen dichter Nebel herrschte und die Sicht sich auf nahezu Null reduzierte.

Als letzter der Spitzenfahrer auf der Straße hatte Evans die Hauptlast der sich verschlechternden Bedingungen zu tragen und verlangsamte sein Tempo zeitweise in Kriechgangmodus. Rovanperä hingegen stürmte mit einer um mehr als 20 Sekunden schnelleren Zeit an die Spitze. Den Vorsprung baute er auf der letzten Wertungsprüfung des Tages (María Las Cruces), bei ähnlich tückischen Bedingungen aus.

Ott Tänak belegte nach einem hochdramatischen Tag den dritten Platz mit einem Rückstand von 18,5 Sekunden auf Evans nach einem hochdramatischen Tag. Sébastien Ogier schied aus. Der Franzose musste einen herben Rückschlag auf seine WM-Ambitionen hinnehmen, als er auf der WP8 einen Stein traf, der eine Schraube an seiner Lenkung seines Toyota zerstörte.

«Es waren wirklich schwierige Bedingungen», sagte Rovanperä. «Riesiger Nebel und einige der schwierigsten Prüfungen des Jahres, denke ich. So etwas habe ich noch nie gemacht, es ist verrückt. Du fährst und versuchst einfach nur, auf der Straße zu bleiben - das ist eine große Herausforderung».

Evans, der immer noch auf der Jagd nach seinem ersten WM-Sieg seit Japan im vergangenen November ist, war verständlicherweise enttäuscht. Der Waliser räumte aber ein, dass er wenig tun konnte. «„Ich konnte nicht mal über die Motorhaube hinaus sehen. Es war einfach verrückt“, verriet er.

«Es scheint vorbei zu sein», mit diesen Aussage fasste Sebastien Ogier am Samstag seine Hoffnungen im Kampf um den Fahrertitel in der Rallye-Weltmeisterschaft zusammen. Nach seinem Ausfall glaubt der achtfache Weltmeister nicht mehr daran, den WM-Führenden Thierry Neuville noch einholen zu können. Der Franzose hatte in der WM zunächst nur ein Teilzeitprogramm gefahren, dann ob realer Chancen auf den WRC-Titel auf ein komplettes Restprogramm umgeschwenkt.

Hinter Tänak legte Hyundai-Pilot Thierry Neuville eine starke Fahrt hin und kletterte vom sechsten Platz am Vortag nun auf den vierten Platz mit 43,7 Sekunden Rückstand auf den Spitzenreiter. Vor der Rallye hatte der Belgier theoretische Chancen auf den vorzeitigen Gewinn des Titels inne gehabt, was nun nicht mehr im Bereich des Möglichen an diesem Wochenende liegt. Bei der Zentral-Europa-Rallye im nächsten Monat sind die Chancen jetzt sehr gut das Championat einzufahren.

Adrien Fourmaux machte im Rallyeverlauf gute Fortschritte und verbesserte sich in seinem M-Sport Ford Puma vom achten auf den fünften Platz. Der Franzose, der am Freitag durch eine einminütige Zeitstrafe eingebremst wurde, überholte seinen Teamkollegen Grégoire Munster und Toyota-Neuling Sami Pajari, die den Tag als Sechster bzw. Siebter beendeten.

Für Esapekka Lappi war es ein herausfordender Tag. Der Finne war ohnehin schon weit abgeschlagen, doch seine Probleme wurden noch größer, als er eine zweiminütige Zeitstrafe erhielt, weil er auf WP11 zu früh losgefahren war. Er beendete den Samstag in seinem Hyundai auf dem achten Gesamtrang. Die WRC2-Spitzenreiter Nikolay Gryazin und Gus Greensmith komplettierten die Top Ten.

Die Rallye wird am Sonntagmorgen mit zwei anspruchsvollen Prüfungen fortgesetzt, die jeweils zweimal gefahren werden. Das Quartett hat insgesamt 54,8 km zu bewältigen.

Das Klassement nach der Samstag-Schleife (12 von 16 Wertungsprüfungen)

1. Rovanperä/Halttunen (Finnland) Toyota 2h 25m 14.3s
2. Evans/Martin (Großbritannien) Toyota +15,1s
3. Tänak/Järveoja (Estland) Hyundai +33,6s
4. Neuville/Wydaeghe (Belgien) Hyundai +43,7s
5. Fourmaux/Coria (Frankreich) Ford +1m 23.0s
6. Pajari/Mälkönen (Finnland) Toyota +1m 49,5s

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