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Ogier baut Führung bei Rallye Monte Carlo aus

Von Toni Hoffmann
Als Spitzenreiter ins Finale: Sébastien Ogier

Als Spitzenreiter ins Finale: Sébastien Ogier

Extrem wechselnde, extrem heikle Bedingungen bei der Rallye Monte Carlo, Sébastien Ogier/Julien Ingrassia mit knapp zwei Minuten Vorsprung vorn, Andreas Mikkelsen/Anders Jæger mit cleverer Reifenwahl und Fortune Zweite.

Doppelführung für Volkswagen bei der Rallye Monte Carlo: Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) fuhren am zweiten Tag des Klassikers in einer eigenen Liga und bauten mit dem Polo R WRC ihren Vorsprung beim Auftaktlauf zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) bei extrem schwierigen und wechselhaften Bedingungen aus. Neue beste Verfolger sind ihre Volkswagen Teamkollegen Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N), die sich auch dank einer cleveren Reifenwahl auf die zweite Position im Gesamtklassement verbesserten. Während die längste Prüfung der Rallye, die «Ladier-et-Valença–Faye», bei teils trockenem, teils nassem Asphalt ausgetragen wurde, war die Prüfung «Aspres-les-Corps–Chauffayer» eine Mischung aus spiegelglattem Eis und Schnee und die entsprechende Auswahl der Michelin-Wettbewerbsreifen entsprechend schwierig. Mikkelsen/Jæger machten Zeit auf ihre direkten Konkurrenten gut, indem sie am Morgen als einzige mehr Winterreifen mit Spikes mitnahmen als superweiche Slick-Reifen.

Für Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) ist dagegen die Rallye Monte Carlo beendet. Auf der elften Wertungsprüfung kam das Duo von der Strecke ab, rutschte in einen Straßengraben und anschließend weiter auf eine Wiese. Dabei wurde ein Zuschauer leicht getroffen. Dem Veranstalter liegen keine Informationen vor, dass dieser verletzt wurde. Als die Meldung über den Zwischenfall vorlag, kontaktierte das Team Latvala und Anttila umgehend telefonisch. Latvala/Anttila versuchten, die Schäden an ihrem Fahrzeug zu beheben, erreichten aber den Kontrollpunkt der folgenden Wertungsprüfung nicht mehr rechtzeitig, womit die Rallye für sie beendet war.

Stimmen, Tag 02 Rallye Monte Carlo

Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #1
«Heute hat die Rallye Monte Carlo wieder gezeigt, warum sie die schwierigste Rallye im Kalender ist. Die Bedingungen auf den Prüfungen waren so unterschiedlich, dass die richtige Reifenwahl ähnlich wie ein Roulette-Spiel war. Auf den 51 Kilometern von Lardier-et-Valença nach Faye war es weitgehend trocken, allerdings auch vereister als erwartet. Und die zehnte Prüfung war so unglaublich verschneit und eisig – dort kam ich mir vor wie in Kitzbühel auf der Streif. Insgesamt bin ich aber mehr als zufrieden, wie der Tag für Julien und mich gelaufen ist. Schade, dass Kris Meeke nicht mehr dabei ist, den Kampf mit ihm hätte ich gern bis zum Ziel fortgesetzt.»

Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #2
«Zunächst einmal möchte ich festhalten, dass es mir sehr leidtut, was heute passiert ist. Nach einer Rechtskurve sind wir von der sehr rutschigen Strecke abgekommen, in den Straßengraben gerutscht und landeten dann auf einer Wiese. Dichter Dampf vom Motor und hochspritzender Schlamm aus dem Graben nahmen mir für einen Moment die Sicht. Ich sah einen Zuschauer, der zur Seite sprang und bin langsam zurück auf die Strecke gefahren. Nach der Prüfung hat mich das Team kontaktiert und mir mitgeteilt, dass ich einen Zuschauer berührt hatte. Wie gesagt, der Vorfall tut mir sehr leid.»

Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9
«Alles in allem ein guter Tag für uns. Am Morgen haben wir als einzige auf eine komplett unterschiedliche Reifenstrategie gesetzt und vier Winterreifen mit Spikes sowie zwei superweiche Slicks mitgenommen. Auf der ersten der beiden Prüfungen haben wir dadurch viel Zeit eingebüßt, aber ein bisschen mehr auf der folgenden Prüfung zurückgewonnen. Das ist eben typisch ‚Monte‘: Eine Prüfung ist trocken, die nächste hat Eis und Schnee. Am Nachmittag bin ich gerade auf der ‚Sisteron‘-Prüfung sehr vorsichtig gewesen, um nichts zu riskieren. Eventuell war ich etwas zu vorsichtig, denn dort haben wir nochmal Zeit verloren. Wir haben morgen noch einen spannenden Zweikampf mit Thierry Neuville um Platz zwei vor uns. Darauf freuen wir uns.

Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor
«Heute war ein Tag mit sehr positiven, aber auch weniger positiven Aspekten. Zu den positiven zählen die feinen Leistungen von Sébastien Ogier und Andreas Mikkelsen. Seb fährt in einer Liga für sich und ist mit Riesenabstand vorn. Andreas hat heute eine mutige, aber auch kluge Reifenwahl getroffen und hat sich damit Platz zwei erarbeitet. Der weniger positive Aspekt des Tages aber ist, dass es auf der elften Wertungsprüfung bei einem Ausrutscher von Jari-Matti Latvala zu einem Zwischenfall mit einem Zuschauer gekommen ist. Sobald uns die Nachricht erreichte, haben wir die Crew schnellstmöglich kontaktiert und untersucht, wie es zu dem Zwischenfall kommen konnte. Wir bedauern den Vorfall sehr.»

Und da war dann noch ...

... ein offenbar sehr motivierender Spruch. Den musste sich am Freitagabend Anders Jæger anhören, der neue Beifahrer von Andreas Mikkelsen. „Schau, seit Du nicht mehr mit ihm fährst, gewinnt Ole-Christian Veiby alle Prüfungen“, hieß es da mit einem Schmunzeln. Die sportliche Antwort von Jæger ließ nicht lange auf sich warten: Prüfung zehn der berühmt-berüchtigten „Monte“, der Abschnitt „St Léger-les-Mélèzes–La Bâtie-Neuve“, ging an Mikkelsen/Jæger. Darauf, in der allerersten Rallye in der Topkategorie der Rallye-WM eine Prüfungsbestzeit geholt zu haben, kann übrigens kein anderer der aktuellen WRC-Beifahrer verweisen.

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