Volkswagen in Argentinien mit Ogier in Lauerstellung

Von Toni Hoffmann
Sébastien Ogier - diesmal nur Zweiter

Sébastien Ogier - diesmal nur Zweiter

Volkswagen in Argentinien mit Ogier und Mikkelsen auf den Plätzen zwei und drei, Unfall beendet Sieghoffnungen von Latvala/Anttila frühzeitig, Showdown voraus: Youngster Paddon gegen Weltmeister Ogier.

Die FIA Rallye Weltmeisterschaft (WRC) steht vor einem dramatischen Showdown bei der Rallye Argentinien. Das Duell auf den abschließenden 55,28 Kilometern des vierten Saisonlaufs heißt Youngster Hayden Paddon/John Kennard (NZ/NZ, Hyundai) gegen Weltmeister Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) im Volkswagen Polo R WRC. Vor den drei verbleibenden, sehr anspruchsvollen Wertungsprüfungen am Sonntag trennen den Führenden Paddon und Verfolger Ogier 29,8 Sekunden. Ebenfalls auf Podiumskurs: Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N), die 14,5 Sekunden hinter ihren Volkswagen Teamkollegen das Finale der Rallye Argentinien auf Rang drei angehen.

Einen Rückschlag mussten dagegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) hinnehmen. Auf der 14. Wertungsprüfung «Los Gigantes–Cantera el Condor» kamen die bis dato Führenden von der Strecke ab, nachdem sie einen Stein am Streckenrand getroffen hatten. Sie überschlugen sich und beschädigten ihr Auto dabei so stark, dass sie den Tag nicht beenden konnten. Ob der Polo R WRC am Sonntag unter Rallye-2-Reglement zurückkehren wird, kann das Team erst feststellen, wenn das Fahrzeug im Servicepark eingetroffen ist.

Der längste Tag der Rallye Argentinien mit 157,82 Kilometern gegen die Uhr wurde von drei anspruchsvollen Wertungsprüfungen gebildet, die je zweimal ausgetragen wurden. Teils schnelle, flüssig zu durchfahrende Abschnitte wechselten sich mit engen, verwundenen Passagen ab.

Stimmen, Tag 02 Argentinien

 Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #1
«Morgen kommt mit ‚Mina Clavero‘ definitiv die härteste Prüfung der Rallye Argentinien, vielleicht sogar der ganzen Weltmeisterschaft. Die Bedingungen sind extrem hart für Auto und Reifen, dort ist nicht der Moment, um alles zu riskieren. Zumal Hayden Paddon bis hierhin einen guten Job gemacht hat und 30 Sekunden normalerweise nicht einzuholen sind. Für mich geht es darum, den zweiten Platz nach Hause zu fahren und dann freue ich mich, bald wieder daheim zu sein. Der Ausfall von Jari-Matti ist natürlich sehr schade für unser gesamtes Team, denn wir wollten hier unbedingt gewinnen.»

Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #2
«Vorweg: Miikka und ich fühlen uns gut. Wir werden aber nochmal ins Krankenhaus fahren, um uns sicherheitshalber durchchecken zu lassen. Eigentlich hatten wir einen guten Tag, einen guten Rhythmus und keine Probleme. Auf der 14. Wertungsprüfung haben wir einen Stein getroffen und sind dann von der Strecke abgekommen. Dabei haben wir uns mehrfach überschlagen. Danach konnten wir die Rallye natürlich nicht mehr fortsetzen. Ob wir morgen unter Rallye-2-Reglement weiterfahren können, hängt von der Entscheidung der Ärzte ab, und vom Zustand unseres Autos. Der Unfall ist natürlich sportlich eine große Enttäuschung, aber gleichzeitig hat er gezeigt, wie sicher der Polo R WRC im Ernstfall ist.»

Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9
«Die Nachricht von Jari-Matti Latvalas frühzeitigem Aus ist natürlich nichts, das wir uns wünschen. Er hat eine extrem starke Leistung gezeigt und verdient mit gutem Vorsprung geführt. Schade, dass er jetzt keine Chance mehr auf den Sieg hat. Mein Beifahrer Anders und ich haben uns hier eine Strategie zurechtgelegt, die wir konsequent verfolgen. Wir bleiben bei einem hohen, aber sicheren Tempo. Wir wollen in erster Linie Punkte für die Meisterschaft einsammeln. Platz drei ist eine gute Ausgangslage für das Finale morgen, auf das wir uns sehr freuen. Bisher haben wir hier noch nie auf dem Podium gestanden, das wollen wir jetzt natürlich ändern.»

Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor
«Ein Tag mit Licht und Schatten für Volkswagen. Jari-Matti Latvala hatte sich einen guten Vorsprung erarbeitet und führte die Rallye verdient an. Leider traf er auf der vorletzten Prüfung des Tages am Streckenrand einen Stein – das war großes Pech. Sébastien Ogier hat das Beste herausgeholt und hat so morgen noch die Chance mit einer herausragenden Leistung um den Sieg zu kämpfen. Andreas Mikkelsen hat sich die Rallye clever eingeteilt und rangiert zurecht auf Platz drei. Die Fans können sich am Sonntag auf ein spannendes Finale freuen – die ‚El Condor‘-Prüfung sowie ‚Mina Clavero‘ sind alles andere als Spaziergänge. Noch ist die Rallye nicht vorbei. Wir werden attackieren.»

Und da waren dann noch ...

... aufwendige Dreharbeiten. Das Volkswagen Team wird im TV-Sender Fox TV in einer ausgiebigen Dokumentation mit dem Titel «Men of Rally» vorgestellt und seit Anfang der Rallye-Woche in Argentinien von einem Kamerateam begleitet. Vom Logistiker bis zum Physio, vom Motosport-Direktor bis zu den Mechanikern und von den Ingenieuren bis zu den Köchen kommen die Teammitglieder in zahlreichen Interviews zu Wort. Ihre Arbeit hinter den Kulissen wird ebenso beleuchtet.

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