24h Le Mans: Toyota hat den Defekt gefunden

Von Oliver Müller
Der Toyota TS050 Hybrid von Anthony Davidson, Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima

Der Toyota TS050 Hybrid von Anthony Davidson, Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima

Wegen einer Verbindung der Luftleitung zwischen Turbolader und Ladeluftkühler wurde der Toyota TS050 Hybrid kurz vor Rennende um den verdienten Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans 2016 gebracht.

Es war das grosse Drama der diesjährigen Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans. In der letzten Runde rollte Toyota-Pilot Kazuki Nakajima auf der Start/Zielgeraden aus – und das in Führung liegend. So wurde es wieder nichts mit dem Sieg des japanischen Herstellers beim Langstrecken-Klassiker an der französischen Sarthe. Der Porsche 919 Hybrid von Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb fuhr zum Gesamtsieg.

Zwar hatte Nakajima seinen defekten TS050 Hybrid noch in langsamer Fahrt um den 13,629 Kilometer langen Kurs geschleppt, doch er und seine beiden Wagenpartner Anthony Davidson und Sébastien Buemi wurden dennoch nicht gewertet. Grund: Die letzte Runde hätte vom Reglement her nicht länger als sechs Minuten dauern dürften. (Artikel 10.15) - Nakajima brauchte aber ungefähr doppelt so lange. Diese zunächst merkwürdig erscheinende Regel hatte der Le-Mans-Veranstalter ACO vor einiger Zeit mal eingeführt, um zu verhindern, dass Fahrzeuge, die längst in der Garage standen, kurz vor Schluss nochmals auf die Strecke gehen, um somit noch gewertet zu werden. (Eine Zielankunft in Le Mans erhöht zum Beispiel den Wert eines Rennwagens...)

Nun hat Toyota jedenfalls den Grund für den unglücklichen Ausfall heraus gefunden: «Eine Verbindung der Luftleitung zwischen Ladeluftkühler und Turbolader ging kaputt. Dadurch gab es einen Kontrollverlust in der Lader-Steuerung», hatte SPEEDWEEK.com von einem Toyota-Sprecher erfahren. «Das Team versuchte als Reaktion gewisse Einstellungen zu ändern, was auch gelang. Somit konnte der Wagen die letzte Runde zu Ende fahren. Leider schafften wir dies etwas zu spät, um innerhalb der Sechs-Minuten-Grenze zu bleiben.»

Warum der Defekt aufgetreten ist, wird nun noch weiter analysiert. «Er steht auf jeden Fall nicht in Zusammenhang mit den Motor-Problemen, die beim 6-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps aufgetreten sind. Das ist jedenfalls Fakt», so der Toyota-Mann weiter. «Wir werden nun umfangreiche Untersuchungen anstellen, um herauszufinden, warum sich der Schaden eingestellt hatte – und um Gegenmassnahmen einzuläuten, damit er in Zukunft nicht mehr auftritt.»

Für den japanischen Hersteller heisst es nun nach vorne zu schauen. Bereits am 24. Juli findet auf dem Nürburgring der nächste Saisonlauf der Sportwagen-WM (FIA WEC) statt. Für Toyota ist es neben dem Rennen in Fuji eines der beiden Heimspiele. Der TS050 Hybrid entsteht (bis auf den Antriebsstrang) im nicht weit entfernten Köln-Marsdorf.

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