Ricciardo vor ART-Duo
Sieger in Spa: Daniel Ricciardo
Das Rennen begann für den Trainings-Zweiten Max Chilton mit Problemen. Zuerst kam der Briten nicht von seinem Startplatz weg, dann musste er mit technischen Problemen schon nach Umlauf eins die Box ansteuern.
Unterdessen neutralisierte das Safety Car das Rennen. Riki Christodoulou und Walter Grubmüller kollidierten in der ersten Kurve und schieden aus. Die Spitze hatte zu diesem Zeitpunkt Pole-Sitter Daniel Ricciardo inne, gefolgt von Renger van der Zande, Jules Bianchi, Carlos Huertas und Valtteri Bottas.
Beim Restart Anfang der vierten Runde änderte sich an der Reihenfolge auf den ersten Positionen nichts. Der auf Rang fünf liegende Kolumbianer Carlos Huertas wurde kurz nach dem Restart zu einer Strafe von einer Minute verdonnert, weil er beim Start nicht genau in seiner Position stand. Damit war sein vierter Rang weg, den übernahm kampflos Valtteri Bottas. Doch ein Geschenk wollte der finnische Nachwuchsrennfahrer scheinbar nicht haben, er zog auch auf der Strecke an seinem Rivalen Huertas vorbei.
Die Abstände an der Spitze schienen in der fünften Runde komfortabel zu sein. Doch am Ende von Umlauf sechs griff Jules Bianchi plötzlich den Zweitplatzierten Renger van der Zande an und zog vorbei. Nun machte der Franzose, der in der Formel-3-Euroserie souverän die Führung inne hat, Jagd auf Leader Ricciardo.
Am hinteren Ende der Top 8 machte sich auch Jake Rosenzweig auf den Weg nach vorne. Der US-Amerikaner ist wie Bianchi Gaststarter und bestreitet normalerweise die Formel-3-Euroserie. Nach seinem zehnten Platz im ersten Qualifying brauchte der Carlin-Mann sechs Runden, um sich auf P6 zu zeigen. Dank der Minuten-Strafe gegen Huertas war es für Rosenzweig sogar P5.
Vorne gaben die beiden ART-Piloten Jules Bianchi und Valtteri Bottas Gas, sie wollten sich jeweils ihre Vordermänner noch schnappen. Dabei machte der Franzose anfangs einen besseren Job als der Finne, denn Bianchi näherte sich mehr und mehr dem Führenden Ricciardo. Renger van der Zande als Dritter konnte seinen Vorsprung auf Valtteri Bottas hingegen konstant bei etwa einer Sekunde halten.
In der zehnten Runde jedoch wendete sich das Blatt. Zum einen fuhr Ricciardo eine schnellere Runde als Verfolger Bianchi und konnte seinen Vorsprung wieder auf 1,7 Sekunden vergrößern. Zum anderen verlor van der Zande fast seinen kompletten Vorteil von einer Sekunde auf Bottas. Der Finne lauerte nun in seinem Heck und wartete auf seine Chance. Die kam wenige Meter später und Bottas war neuer Dritter des Rennens.
Ricciardo musste sich hingegen um seinen Sieg keine Sorgen mehr machen, Bianchi hielt er bis zum Ziel auf Abstand. Letztendlich gewann der Australier mit 1,509 Sekunden vor den beiden Gästen Jules Bianchi und Valtteri Bottas. Renger van der Zande sah die Zielflagge als Vierter vor Carlos Huertas, der wegen seiner Zeitstrafe aber aus den vorderen Positionen herausfällt. Somit durfte sich Jake Rosenzweig über Platz fünf freuen – er ist der dritten Gaststarter aus der Formel-3-Euroserie, der den Sprung in die Top 5 schaffte. Adriano Buzaid, der das morgige Rennen von der Pole Position beginnen darf, überquerte die Ziellinie als Siebter vor Euroserie-Gast Esteban Gutierrez, Fortec-Mann Victor Garcia und Max Chilton, der nach seinem unglücklichen Beginn noch eine gute Aufholjagd zeigte.
In der Gesamtwertung hat Daniel Ricciardo seinen Vorsprung ausgebaut, da sein unmittelbarer Verfolger Walter Grubmüller leer ausging. Weil die Gaststarter keine Punkte erhalten, gehen die 15 Zähler für Rang zwei an Renger van der Zande. Trotzdem reichte es für den Niederländer nicht aus, an seinem Teamkollegen Grubmüller vorbeizuziehen und den zweiten Gesamtrang zu übernehmen.