Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Dakar: Vorteil für Wüstensohn Nasser Al-Attiyah

Von Toni Hoffmann
Nasser Al-Attiyah hat auf der vierten Prüfung der 37. Rallye Dakar eindeutig seine Wüsten-Qualitäten bewiesen und mit seinem zweiten Tagessieg im Mini seine Führung ausgebaut.

Nach der ersten Andenüberquerung über den 4.800 m hohen Pass San Francisco von Chilecito ins 909 km entfernte Copiapo in Chile folgte in der berühmt-berüchtigte Atacama-Region die erste echte Wüsten-Prüfung. Zu Beginn der 315 km langen vierten Entscheidung ging es über größtenteils sandige Pisten. Am Ende aber warteten kurz vor der Bergbau-Stadt Copiapo Kirchturm hohe Sanddünen, die schon oft bei vielen Teilnehmern Schicksal spielten und das Klassement gehörig durcheinander wirbelten.   \

Auf diesem Terrain fühlte sich der Wüstensohn Al-Attiyah aus Katar besonders wohl. Er presste im allradgetriebenen Mini des deutschen X-raid-Teams seine zweite Bestzeit in den chilenischen Sand. Dort war der Sieger von 2011 2:40 Minuten schneller als der Vorjahressieger Juan 'Nani' Roma, der nach einem unglücklichen Start im zweiten Mini wieder etwas zur alten Form zurückfand. Seinen direkten Verfolgern Giniel de Villiers und seinem deutschen Beifahrer Dirk von Zitzewitz (Toyota Hilux) knüpfte er 2:57 Minuten als Tagesdritte ab und vergrößerte damit seine Führung zu den Dakar-Gewinnern von 2009 auf 8:15 Minuten.  

Im Gesamtklassement schafften der Saudiaraber Yazeed Al-Rajhi und sein deutscher Co-Pilot Timo Gottschalk, 2011 Sieger mit Al-Attiyah, in einem weiteren Toyota Hilux den Sprung auf den dritten Gesamtrang (Rückstand: 23:33 Minuten).    

Bis kurz vor dem Ziel der Prüfung sah alles nach einem ersten Tagestriumph des elffachen Rekordsiegers Stéphane Peterhansel beim «Löwen»-Comeback im brandneuen zweiradgetriebenen Peugeot 2008 DKR aus. Auf den letzten Kilometern aber büßte «Mister Dakar» 5:48 Minuten auf die zweite Bestmarke von Al-Attiyah ein und musste sich letztlich mit dem fünften Tagesplatz zufrieden geben. Mit einem Rückstand von 1:18:37 Minuten stieg er aber vom 16. auf zwölften Rang auf.  

Sainz im Pech

Hingegen musste sich sein zuvor auf Rang vier liegender Teamkollege Carlos Sainz von den Spitzenfahrern verabschieden. Der Dakar-Sieger von 2010 blieb zu Beginn der ersten echten Wüstenprüfung mit einem noch nicht näher bezeichneten mechanischen Problem am zweiten Peugeot 2008 DKR liegen und wartete auf den Service-Truck. Bei Kilometer 72 der Prüfung musste auch der Vortagessieger Orlando Terranova, der sich am Dienstag auf den dritten Gesamtrang verbesserte hatte, mit seinem Mini anhalten. Am Montag vergab Terranova seine Führung von Sonntag, als er in der mit 518 km längsten Entscheidung viermal überschlug und vom ersten auf den Platz abgefallen war.  

Ergebnis nach der 4. von 13 Prüfungen (315 km):  

1. Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Mini ALL4 Racing, 12:30:44 h.
2. De Villiers/Von Zitzewitz (ZA/D), Toyota Hilux, + 8:15 min.
3. Al-Rajhi/Gottschalk (SAU/D), Toyota Hilux, + 23:33
4. Ten Brinke/Colsoul (NL/B), Toyota Hilux, + 42:32
5. Holowczyc/Panseri (PL/F), Mini ALL4 Racing, + 43:30
6. Van Loon/Rosegaar (NL), Mini ALL4 Racing, + 45:14
7. Sousa/Fruza (P), Mitsubishi, + 59:26
8. Laveille/Maimon (F), Toyota Hilux, + 1:00:44 h.
9. Rakhimbayev/Nikolaev (KAZ/RUS), Mini ALL4 Racing, + 1:04:23
10. Chabot/Pillot (F), SMG-Buggy, + 1:11:30  

Ergebnis der 4. Prüfung (315 km):  

1. Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Mini ALL4 Racing, + 3:09:18 h.
2. Roma/Perin (E/F), Mini ALL4 Racing, + 2:40 min.
3. De Villiers/Von Zitzewitz (ZA/D), Toyota Hilux, + 2:57
4. Al-Rajhi/Gottschalk (SAU/D), Toyota Hilux, + 3:25
5. Peterhansel/Cottret (F), Peugeot 2008 DKR, + 5:48
6. Ten Brinke/Colsoul (NL/B), Toyota Hilux, + 6:10
7. Chabot/Pillot (F), SMG-Buggy, + 11:23
8. Laveille/Maimon (F), Toyota Hilux,+ 17:06
9. Poulter/Howie (ZA), Toyota Hilux, + 17:17
10. Van Loon/Rosegaar (NL), Mini ALL4 Racing, + 17:31

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