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Marco Wittmann: Kein Mitleid mit Edoardo Mortara

Von Andreas Reiners
Marco Wittmann

Marco Wittmann

Vier Punkte betrug der Rückstand von Edoardo Mortara am Ende. Der DTM-Titel ging an BMW-Pilot Marco Wittmann, zum zweiten Mal nach 2014.

Neben den Diskussionen um die Zugeständnisse für die Münchner stellt sich nach so einem engen Titelrennen im Anschluss natürlich immer die Frage, wo Wittmanns Audi-Konkurrent Mortara die entscheidenden Punkte verloren hat, die zum ganz großen Wurf fehlten. Auch wenn das am Ende müßig ist.

Doch im Fall von Mortara waren das nicht nur eigene Fehler, sondern auch ein Patzer der Rennleitung in Zandvoort. Damals war Mortara wegen eines fehlerhaften GPS-Systems zu Unrecht eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt worden.

Der 29-Jährige lag damals auf Platz sechs, acht Punkte hat er also wohl durch die Fehlentscheidung verloren. Diese Zähler fehlen ihm in der Endabrechnung. Er sagte nach dem Saisonfinale ohne Umschweife: «Ich habe den Titel in Zandvoort verloren.»

Wittmann und Mortara respektieren sich gegenseitig, kennen sich aus gemeinsamen Formel-3-Zeiten. Doch Wittmann geht nicht so weit, dass er nun Mitleid mit seinem Kontrahenten hätte. «Nein, Edo ist gut gefahren und hat auch in Hockenheim zuletzt noch gekämpft wie ein Löwe. Das respektiere ich, aber ich habe kein Mitleid», sagte Wittmann der AZ.

BMW und er seien am Ende konstanter und clever gewesen. «Wenn man sieht, dass Audi insgesamt zehn Siege hatte – fünf davon Mortara – und wir nur vier, dann haben er und Audi sich das auch ein wenig selbst zuzuschreiben – wie etwa den Ausfall in Spielberg.» Da hatte sich Mortara zu einem Revanchefoul gegen Antonio Felix da Costa hinreißen lassen. Diese Punkte könnte man theoretisch auch als fehlend bezeichnen.

Genau da sieht Wittmann einen entscheidenden Vorteil im Vergleich zu seinen Konkurrenten. Denn er sei derjenige, der abwäge: «In welcher Situation attackiert man, in welcher steckt man zurück? Manchmal ist es einfach sinnvoll, den Kontakt zu meiden. Natürlich gibt es Fahrer, die da wesentlich hitzköpfiger sind und das Risiko suchen. Das geht aber dann in zwei von zehn Fällen gut.» Zum Vergleich: Wittmann fuhr in 54 seiner 56 Rennen ins Ziel: «Dann ist das nicht nur Glück.»

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