Schneider: Schwierig in der DTM, Helden zu kreieren

Von Andreas Reiners
Bernd Schneider

Bernd Schneider

Bernd Schneider ist einer der letzten großen Helden der DTM. Fünf Titel gewann der 52-Jährige in seiner aktiven Zeit und hat der Serie seinen Stempel aufgedrückt.

In der heutigen Zeit gibt es immer wieder Diskussionen, ob die DTM Helden hat, Persönlichkeiten oder Typen. Im Zuge dieser Diskussionen werden als Typen vor allem die alten Recken wie Gary Paffett, Mattias Ekström oder Timo Scheider genannt. Doch die Zeit der Routiniers läuft irgendwann auch einmal ab.

Scheider zum Beispiel wurde kurz vor dem Saisonfinale in Hockenheim von Audi per Telefon entsorgt, mit ihm verabschiedet sich nicht nur ein zweimaliger Champion, sondern auch jemand, der als Typ galt und nie ein Blatt vor den Mund genommen hat.

Für Schneider ist die Ausgeglichenheit der Serie mit ein Grund, warum es aktuell so schwierig ist, Helden für die Zuschauer aufzubauen. «In der DTM hat jemand, der in einem Rennen Letzter wird beim nächsten schon die Möglichkeit, ganz vorne zu stehen. Aber gerade das macht es der DTM schwieriger, Persönlichkeiten aufzubauen oder Helden zu kreieren, weil die Masse der Zuschauer einen Helden haben möchte», sagte Schneider der AZ. In der DTM habe man 24 Helden, weil alle in der Lage seien zu gewinnen, so Schneider.

Dabei sei es in der DTM im Vergleich zur Formel 1 umso schwerer, Siege einzufahren. «In der Formel 1 hat jeder Fahrer nur einen Gegner, und das ist sein Teamkollege. In der DTM hat jeder Fahrer sieben Teamkollegen und, durch die Ausgeglichenheit der Marken, 23 Gegner, die er schlagen muss. Das macht es schon noch einen Tick schwerer da zu siegen, als wenn man in der Formel 1 im richtigen Auto sitzt», sagte Schneider.

Marco Wittmann bekam das in der abgelaufenen Saison am besten hin, er holte sich nach 2014 zum zweiten Mal den DTM-Titel. Allerdings muss sich der 26-Jährige aufgrund der Zugeständnisse für BMW seit Monaten Fragen gefallen lassen, ob er denn auch ein verdienter Sieger sei.

Für Schneider ist das keine Frage. «Er hat über die ganze Saison konstant seine Leistung gebracht, war immer ganz vorne mit dabei und immer mit der beste BMW-Fahrer. Er hat keine Fehler gemacht, deshalb ist er verdient Meister geworden», so Schneider. Man habe sich vor der Saison auf diesen kleinen Vorteil geeinigt, damit BMW wieder konkurrenzfähig sei: «Die anderen BMWs waren nicht alle ganz vorne in der Gesamtwertung. Wittmann muss sich keine Gedanken darüber machen, ob der Titel gerecht war. Er war einfach der Beste!»

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