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Mercedes-Überraschung Engel: «Rechnung mit DTM offen»

Von Andreas Reiners
Maro Engel

Maro Engel

Der DTM-Kader von Mercedes beinhaltet durchaus Überraschungen. Was sagen die sechs Fahrer für 2017? Vor allem: Was sagt Überraschungsact Maro Engel?

Maro Engel machte keinen Hehl aus seiner Freude. «Hey Guys, guess who’s back??!?!», twitterte er nach der Bekanntgabe des Mercedes-Kaders für die anstehende Saison. Anschließend war er eifrig damit beschäftigt, die zahlreichen Glückwünsche zu beantworten. Nicht nur Via Twitter, sondern auch in Daytona, wo er an diesem Wochenende beim 24-Stunden-Rennen teilnimmt.

Es war durchaus ein Paukenschlag, dass Engel unter den sechs Fahrern ist, die 2017 in Angriff nehmen sollen. Schließlich hatte der immerhin auch schon 31-Jährige in der Vergangenheit bereits eine Chance in der Tourenwagenserie: Von 2008 bis 2011war Engel Teil des Mercedes-Teams. In seinen vier Saisons ging er damals für Mücke Motorsport an den Start und schloss seine bisher beste Saison auf Gesamtrang zwölf ab. Einen sportlich nachhaltigen Eindruck hat er also nicht hinterlassen, saß aber auch stets in einem Jahreswagen.

Deshalb kündigte er jetzt auch an, dass es mehr als nur eine Statistenrolle bei seiner zweiten Chance sein soll. Dass er schnell ist, hat er mit dem Sieg beim 24-Stunden-Rennen 2016 zuletzt bewiesen. «Ich habe definitiv mit der DTM noch eine Rechnung offen. Es freut mich sehr, dass ich mich in den letzten Jahren wieder zurück in den Kader kämpfen konnte und jetzt eine Chance bekomme, mich in der kommenden Saison zu beweisen. Ich habe fantastische Teamkollegen, die ich natürlich schon seit langer Zeit kenne. Daher werde ich sicher keine Probleme bei der Eingewöhnung haben», sagte Engel, der bereits 2016 Kandidat für einen Einsatz war.

Damals musste Ersatz für den in die Formel 1 aufgestiegenen Esteban Ocon gefunden werden. Mercedes entschied sich dann aber für Felix Rosenqvist, der die restliche Saison zu Ende fuhr, auch, weil Engel zunächst anderweitig im Einsatz war. Als die Stuttgarter nach der Premiere Rosenqvists über die weitere Planung nachdachten, hatte der Schwede bei seinem Debüt so überzeugt, dass er an Bord blieb. 2017 kehrt nun aber Engel zurück, Rosenqvist bleibt außen vor, da er sich auf die Formel E konzentrieren soll. Beide Kalender kollidieren immerhin zweimal, und der Schwede erwischte einen guten Start in die Saison der Elektroserie.

Als erster Fahrer für 2017 stand Edoardo Mortara fest, den Mercedes von Audi ins eigene Lager lockte: «Ich freue mich auf die Saison 2017 und darauf, mit meinen neuen Teamkollegen zusammenzuarbeiten. Wir haben viele erfahrene Piloten, gegen die ich in der Vergangenheit immer gern gefahren bin. Ich bin überzeugt, dass wir zusammen sehr gute Arbeit für das Team abliefern können. Es ist wichtig, schnelle Teamkollegen zu haben, dadurch wird das Niveau für alle noch weiter angehoben.»

Die restlichen vier Fahrer sind bewährte Mercedes-Kräfte. Wie zum Beispiel Routinier Gary Paffett. «Wir haben uns in den letzten Jahren Schritt für Schritt verbessert und ein starkes Team aus Ingenieuren, Mechanikern und Fahrern zusammengestellt. Darauf aufzubauen ist etwas, worauf ich mich 2017 besonders freue. Ich selbst werde von ART wieder zu HWA wechseln. Aber ich werde auch dort wieder mit Leuten zusammenarbeiten, die ich schon länger kenne. Ich hoffe, dass wir zum Saisonstart ein Auto haben werden, mit dem wir um Siege fahren können. Alle unsere Fahrer sind sehr schnell und konkurrenzfähig. Vor allem Lucas und Rob zeigten von 2015 auf 2016 einen enormen Formanstieg. Sie werden sicher wieder stark sein. Mit Edo stößt zudem ein weiterer erfahrener Pilot und Titelanwärter zu unserem Team», sagte der Brite.

Robert Wickens will 2017 einen neuen Angriff auf den Titel starten. «2016 war eines meiner besten Jahre in der DTM. Darauf möchte ich 2017 mit dem Team aufbauen. Ich kann es kaum erwarten, wieder loszulegen und mit meinen neuen Teamkollegen zusammenzuarbeiten. Die Winterpause war viel zu lang», sagte er.

Auch Paul di Resta bleibt an Bord, auch wenn die letzten Saisons nach seiner Rückkehr 2014 nur bedingt von Erfolg gekrönt waren. Im vergangenen Jahr fuhr er zumindest eine Zeitlang um den Titel mit, am Ende wurde er Fünfter. «Neue Saison, neue Regeln, neue Herausforderungen: Der DTM stehen aufregende Zeiten bevor», sagte der DTM-Champion von 2010, der bislang sieben DTM-Rennen für sich entscheiden konnte. «Wir haben im vergangenen Jahr einige gute Anzeichen gesehen und ich freue mich, in dieser Saison daran anzuknüpfen. Dabei wird die Konstanz eine entscheidende Rolle einnehmen. Ich bin gespannt darauf, gemeinsam mit dem Team ein komplett neues Auto weiterzuentwickeln. Unser Ziel ist es, auf diese Weise etwas Besonderes aufzubauen, sodass wir dann hoffentlich um die Meisterschaft mitfahren können.»

Bleibt noch Lucas Auer, der 2016 sein erstes DTM-Rennen gewinnen konnte und 2017 durchaus höhere Ambitionen hat. «Mit jedem Jahr steigen die Erwartungen, aber ich freue mich trotzdem riesig auf mein drittes Jahr in der DTM», sagte Auer. «Jetzt kommt es darauf an, mich in der HWA Mannschaft schnell einzuleben und dann das Maximum aus mir und meinem Auto herauszuholen. Auch in diesem Jahr starte ich wieder in den Farben von BWT und ich muss ehrlich sagen: Ich kann mir die DTM ohne meinen Pink Panther gar nicht mehr vorstellen!»

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