Team Rosberg feiert mit Rast: Kekes Meistermacher

Von Andreas Reiners
Das Team Rosberg

Das Team Rosberg

2017 ist die erfolgreichste Saison des Team Rosberg. Wer steckt alles hinter der Mannschaft? Wir stellen die Truppe von Keke Rosberg näher vor.

Als René Rast am 17. Juli 2016 in Zandvoort spontan für den verletzten Adrien Tambay einspringen musste, war eines schnell klar: Rast und Rosberg – das passt. «Ich habe damals gedacht: „Hoppla, der kann ja wirklich was“. Da habe ich gesagt: „Den will ich haben!“», erinnert sich Teamchef Arno Zensen bei Auto Bild Motorsport.

15 Monate später feiern Audi-Pilot Rast und das Team Rosberg den Fahrer- und den Teamtitel in der DTM und damit das erfolgreichste Jahr seit der Gründung 1994.

Das Erfolgsgeheimnis? Die 25 Mann starke Truppe aus Neustadt an der Weinstraße ist über Jahrzehnte gewachsen. Ein Beispiel: Jamie Greens Renningenieur war bereits 2003 und 2004 als Ingenieur für Nico Rosberg in der Formel 3 zuständig.

Das Team ist also eingespielt, mit flachen Hierarchien, einem starken Teamgeist und einem offenen Umgangston. Kritisch, aber konstruktiv, ehrlich. «Wir haben sehr gute Leute und Spaß an der Arbeit, es herrscht nie schlechte Laune. Keke sagte mal: "Team Rosberg ist das einzige Team, das er kennt, das demokratisch und nicht diktatorisch funktioniert"», sagt Zensen, der seit 1995 Teamchef ist.

Seitdem hat sich viel verändert. Damals war es noch gemütlicher, ruhiger, nicht ganz so technisch. Zensen weiß: «Wir als Team haben uns verändert, alles ist noch viel professioneller geworden.»

Zu Zensens Einstand fuhr Keke Rosberg im Opel Calibra noch selbst. Ein paar Jahre später galt es auch, Nico Rosberg in die Formel 1 zu führen. Der amtierende Weltmeister wurde 2002 im Auto seines Vaters Meister in der Formel BMW und 2004 Vierter in der Formel 3.

Zensen: «Ein intelligentes Kerlchen. Ihm musste man immer nur einmal etwas sagen. Er war unheimlich fleißig und zielorientiert und in jungen Jahren schon sehr interessiert an der Technik.»

Zensen selbst ist Kumpeltyp, Motivator, Fahrerflüsterer, als Sternzeichen Zwilling zudem harmoniebedürftig. Er kann aber auch auf den Putz hauen. Was ihn besonders freut: Es hieß mal, Rosberg könne nur ein gutes Auto bauen. Dieses Jahr hatte auch Jamie Green bis zuletzt Chancen auf die Meisterschaft.

Der Teamchef weiß, dass für einen Titel alles passen muss: Der Fahrer, der Audi, die Mechaniker und die Ingenieure. Das Gesamtgefüge also, das ein Fahrer stark beeinflussen kann. «René ist ein bodenständiger, sympathischer, ehrlicher Kerl, ein toller Typ. Er passt perfekt zu uns», weiß Zensen: «Das ganze Team muss sich mit einem Fahrer identifizieren. Der muss auf Augenhöhe ankommen und sich einfügen. Die Harmonie muss passen, die Verständigung. Der wichtigste Mensch im Leben eines Rennfahrers ist der Renningenieur. Da muss die Chemie passen, die müssen sich blind verstehen. Als arroganter Schnösel wird das Leben schwieriger.»

Und der Teamgründer? Keke Rosberg hält sich im Hintergrund. Zensen: «Er weiß über alles Bescheid, greift aber in das Tagesgeschäft überhaupt nicht ein. Wenn ich ihn brauche, ist er immer da.» Und: «Er ist ein unheimlicher Motivator, ein Kumpel zu allen Mitarbeitern, ein gutes Vorbild.» Da Rosberg immer zu hören bekam, dass beim Team nichts klappe, wenn er dabei sei, blieb er beim Saisonfinale Zuhause. Nach der Zieldurchfahrt setzte er sich mit Nico in den Privatjet, um zur Party zu stoßen.

Nico hat mit dem Team nichts zu tun, er ist aber in die Rosberg-Tochterfirma ‚TRE Vehicle Dynamics’ involviert. Wäre der Teamchef-Job denn etwas für Nico? «Momentan ist das kein Thema. Aber natürlich schaue ich mir alle Optionen im Motorsport an.»

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