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DTM-Vorbereitung auf Misano: Party und lange pennen

Von Andreas Reiners
Gary Paffett

Gary Paffett

In Misano ist an diesem Wochenende vieles anders. Der Zeitplan zum Beispiel, die Rennen starten neun Stunden später als üblich. Die Fahrer stellen ihren Tagesablauf deshalb um.

Gary Paffett postete ein Foto, das auch ein Urlaubsbild hätte sein können. Der Brite am Strand in Misano, dazu der Hinweis, dass er nun ein Mittagessen zu sich nehme. Am Freitag vor dem siebten DTM-Rennwochenende? Und was ist mit dem freien Training? Mit der Vorbereitung? Meetings?

Kein Problem, denn in Misano ticken die Uhren der Tourenwagenserie an diesem Wochenende anders, der Zeitplan wird nach hinten verschoben. Die Saisonrennen 13 und 14 gehen neun Stunden später als sonst über die Bühne, genauer gesagt ab 22.30 Uhr. Heißt: Auch der ganze Tagesablauf der Fahrer ist anders. Weshalb Paffett auch ein entspanntes Strandfoto durch die sozialen Medien jagen kann.

Die Fahrer stellen sich im Vorfeld um. Durch die eine oder andere Party zum Beispiel. «Ich bin perfekt vorbereitet. Ich habe in meinem Sommerhaus jetzt schon immer abends mit meinen Freunden gefeiert und gegessen und bin spät ins Bett gegangen», scherzte Mercedes-Pilot Daniel Juncadella.

BMW-Pilot Marco Wittmann vergleicht den Ablauf mit dem Singapur-GP in der Formel 1, wenn die Fahrer im europäischen Rhythmus bleiben. Ähnlich macht er es auch, nur ohne die Zeitverschiebung.

«Du musst spätabends performen können und nicht wie gewohnt am Nachmittag. Der gleiche Ablauf macht keinen Sinn, wenn du dann schon übermüdet ins Rennauto steigst. Ich versuche, mich darauf einzustellen, um diesen Rhythmus fürs Rennwochenende zu haben.» Sein Markenkollege Bruno Spengler geht das Wochenende an wie immer. «Ich bin kein Langschläfer. Egal, wie der Zeitplan ist, ich bin trotzdem wach. Insofern ändert sich für mich nicht viel.»

Auch bei den Teams gibt es andere Abläufe. So wurden zum Beispiel die Boxen am Donnerstag später eingerichtet, damit auch die Teammitglieder später ins Hotel kommen und länger in den Tag schlafen, wenn denn das Servicepersonal nicht ins Zimmer platzt, Frühstück kann es dann auch schon mal zur Mittagszeit geben.

Zur Vorbereitung gehört für die Fahrer die Arbeit im Simulator, da es nicht nur ein Nachtrennen gibt, sondern auch eine neue Strecke. Auf die kann man sich vorbereiten, auf die Verhältnisse im Dunkeln eher nicht. «Die Frage ist, wie nah kommt es an die Realität heran mit den Scheinwerfern und dem Flutlicht. Solche Szenarien sind generell schwierig am Simulator nachzustellen. In Brands Hatch gab es auch Fahrer, die die Strecke kannten. Du hast im ersten Freien Training einen kleinen Vorteil aufgrund der Kenntnisse. Für mich gilt es, sich so schnell wie möglich auf den Kurs einzuschießen», sagt Wittmann.

«Die aktuellen Simulatoren sind weit entwickelt. Aber, es ist schwer, eine Nachtfahrt perfekt zu simulieren. Ich persönlich habe das auch nicht gemacht. Wichtig ist für mich am Simulator, die Strecke gut kennenzulernen. Am Ende ist es ja auch für alle gleich. In der DTM sind alle Profirennfahrer, die können sich schnell auf einen neuen Kurs einstellen. Das Wochenende ist lang, am Samstag werden alle bei der Musik sein», so Juncadella.

Es gibt übrigens auch im Fernsehen einen anderen Ablauf: kabel eins wird ab 22.15 Uhr live aus Misano übertragen. Schwestersender Sat.1 hatte den Wechsel bereits vor einigen Wochen angekündigt: Dort wird zur gleichen Zeit «Promi Big Brother» gezeigt.

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