Günther Bauer: «Ergebnis ist mir zum ersten Mal egal»

Von Manuel Wüst
Günther Bauer fährt sein letztes Rennen

Günther Bauer fährt sein letztes Rennen

Jahrelang war Günther Bauer das Aushängeschild im deutschen Eisspeedway-Sport, 2003 kratzte er sogar am Weltmeistertitel. 2019 beendete der Bayer seine Laufbahn – jetzt bekommt er endlich sein Abschiedsrennen.

2019 war nach langjähriger Karriere für Günther Bauer Schluss. Beim damaligen WM-Rennen, dem letzten Event in Inzell vor Corona, verkündete er auf seiner Heimbahn den Rücktritt, für 2020 wurde ein großes Abschiedsrennen angekündigt. Das Eisspeedwayrennen in Inzell war dann jedoch der erste Großevent in der Bahnsportwelt, der den behördlichen Covid-Bestimmungen zum Opfer fiel. Auch 2021 und 2022 mussten die Rennen wegen der rückblickend deutlich überzogenen politischen Verordnungen abgeblasen werden.

Nun ist es am kommenden Freitag endlich soweit und der inzwischen 51-Jährige darf sein Abschiedsrennen fahren, auch wenn im Vergleich zum ursprünglichen Feld sämtliche Fahrer aus Russland fehlen. «Die Vorfreude hat sich bei mir gewaltig eingedämmt, weil meine besten Spezi aus politischen Gründen nicht mitfahren dürfen», so Bauer im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Die Würze von dem Rennen hätten natürlich die Russen reingebracht. Ich habe während meiner Laufbahn viele Stunden in Russland verbracht und wir hatten echt eine schöne Zeit dort. Ich hätte mich richtig gefreut, wenn sie dabei gewesen wären. Ein Nikolai Krasnikov wäre heute mit Sicherheit noch ein Highlight, gerade er gehört zu meinen besten Spezi.»

Trotz der politischen Sanktionen gegen russische Sportler hat man versucht alle Hebel in Bewegung zu setzen, um die Fahrer für das Rennen herzukriegen, doch sämtliche Bemühungen blieben erfolglos. «Warten wäre keine Option gewesen, weil man ja auch nicht weiß, wann sich die Situation ändern wird. Aktuell ist keine Föderation da, die den Jungs eine Lizenz gegeben hätte», stellte Bauer fest. «Wir waren mit Kasachstan schon ziemlich weit fortgeschritten, aber dann wurde das kurz vor knapp auch unterbunden.»

Somit findet das Rennen ohne die Fahrer aus Russland statt, aber mit Per-Olof Serenius und Jarmo Hirvasoja dürfen sich die Fans auf zwei Weltmeister freuen. Hinzu kommen viele bekannte Namen aus Westeuropa, die man lange nicht mehr auf dem Eis gesehen hat. «Freilich ist die Vorfreude noch da, aber es ist halt anders», blickt Bauer auf den kommenden Freitag voraus.

Aus sportlicher Sicht wird das Rennen für Günther Bauer auch ein besonderes: «Ich habe trainiert, aber ziemlich wenig. Ich bin ein wenig in Schweden gefahren und auch einmal in Tschechien. Beim Rennen will ich einfach Spaß haben und es soll am besten nichts passieren, denn alle die da fahren, haben in ihrer Laufbahn schon abgeliefert und es muss keiner mehr was beweisen. Für mich wird das das erste Rennen, in das ich reingehe und mir das Ergebnis egal sein wird. Alle sollen ihre Freude daran haben und am Abend eine schöne Feier auf der Party.»

Das Abschiedsrennen von Günther Bauer, das unter dem Motto «Servus Schliff» steht, wird mit der Fahrervorstellung um 17:30 Uhr beginnen. Im Anschluss ist eine große Rennparty in der Sporthalle neben der Max-Aicher-Arena samt Siegerehrung geplant.

Line-up Abschiedsrennen «Servus Schliff»:

Günther Bauer (D)
Per-Olof Serenius (S)
Jouni Seppänen (FIN)
Jarmo Hirvasoja (FIN)
Antonin Klatovsky (CZ)
Stefan Svensson (S)
Ulf Ledström (S)
Franz Mayerbüchler sen. (D)
Jan Klatovsky (CZ)
Max Niedermaier (D)
Per-Anders Lindström (S)
Ove Ledström (S)
Luca Bauer (D)
Markus Skabraut (A)
Martin Leitner (A)
Beat Dobler (CH)
Christoph Kirchner (D)

Res: Josef Böhm (A)
Res: Christian Narr (A)

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