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Eisspeedway: Was sich für die Zukunft ändern muss

Kolumne von Manuel Wüst
Inzell bot über drei Tage eine gute Veranstaltung

Inzell bot über drei Tage eine gute Veranstaltung

Die Eisspeedwaysaison 2023 ist Geschichte. Die Zuschauer haben die Lust auf den spektakulären Sport nicht verloren, doch es gibt kaum noch Möglichkeiten, ihn sich anzuschauen.

Hätte mir 2019 jemand gesagt, dass es erst 2023 wieder ein Eisspeedwayrennen in Inzell geben wird, weil die Veranstaltung drei Jahre lang von der Regierung untersagt wird, die russischen Fahrer wegen einem Krieg in Europa nicht teilnehmen dürfen, steigende Energiepreise die Veranstaltung in Heerenveen verhindern und ein Schwede zum zweiten Mal in Folge Weltmeister wird, dann hätte ich das Letzte am ehesten geglaubt. Alle anderen Szenarien wären als verrückt abgetan worden.

Martin Haarahiltunen ist ein würdiger Champion, Franky Zorn konnte mit EM-Gold und WM-Silber eine starke Saison liefern und dank der schwedischen Liga hatten viele Fahrer auch ohne Russland die Möglichkeit, Eisspeedway zu fahren. Parallel dazu fanden auch in Russland zahlreiche Rennen statt.

Auch wenn der Sport sich in diesem Jahr in zwei Welten abspielte, gab es eine Saison 2022/2023. Das war im späten Herbst 2022 noch nicht sicher, doch in Schweden gab es genügend Trainings- und Rennmöglichkeiten – dank dem Engagement des Inn-Isar-Racing-Teams sogar mit deutscher Beteiligung in der schwedischen Liga. In Polen wurde die EM ausgetragen, was manchem Piloten, der keine WM fahren konnte, einen internationalen Wettkampf ermöglichte. Und die FIM hat mit der gelungenen Liveübertragung aus Inzell endlich mit der Vermarktung des Sports begonnen.

Nicht schön waren die Absage des WM-Events in Heerenveen, das nur 13 Fahrer umfassende DM-Feld in Berlin und geplatzte Rennen auf Natureis.

In Deutschland fanden zwei Eisspeedwayevents statt, beide waren von den Zuschauern her ein voller Erfolg. In Berlin war die Deutsche Meisterschaft im neuen Konzept gut besucht, das internationale Rennen am Samstag fand vor einem gut gefüllten Stadion statt. In Inzell ging es sogar an drei Tagen rund, vor allem beim ausverkauften WM-Rennen am Samstag, aber auch bei den weiteren Rennen war die Kulisse ansprechend und die Stimmung gut.

Das Interesse der Fans am Sport ist in Deutschland weiter vorhanden, es wäre wünschenswert, wenn es mehr Veranstaltungen gäbe. Ganz wichtig wäre, wenn vor allen die zweite Garde mehr Startmöglichkeiten erhalten würde. Vielleicht auch nur im Rahmen der Trainings zu einem Prädikatsrennen. Denn auf offene Rennen auf Natureis kann man sich in unseren Gefilden nicht verlassen.

Für die Weltmeisterschaft, aber auch für die EM, wäre es wünschenswert, wenn wir im kommenden Jahr wieder mehr Rennen sehen würden. So lange Russland als Veranstaltungsort ausscheidet, wäre Skandinavien eine Alternative. Der Motorrad-Weltverband FIM sollte seine Gebührenforderungen überdenken, denn weniger einzunehmen wäre besser als nichts.

Was mögliche WM-Rennen in Schweden betrifft, äußerte Stefan Svensson interessante Gedanken. «Es muss sich am System etwas ändern», fordert der Evergreen. «Wir haben Natureis, da ist es unmöglich an einem Freitag das Training zu fahren und dann samstags und sonntags zwei Rennen. Denn dazu bräuchten wir konstant minus 20 Grad und wir wissen ja nie, wie der Winter wird. Man müsste das System dahingehend ändern, dass an zwei Tagen an zwei unterschiedlichen Orten gefahren wird, wo das Eis noch frisch ist, oder halt nur ein Finale an einem Ort fahren. So ein Rennen wie in Inzell, können wir an einem Ort nicht durchführen.»


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