Marc Marquez: «Das Ende des Albtraums»

Franky Zorn: Projekte statt Eisspeedway-Rennaction

Von Thorsten Horn
Franky Zorn (li.) auf der MotoGP-KTM, daneben Dani Pedrosa

Franky Zorn (li.) auf der MotoGP-KTM, daneben Dani Pedrosa

Sein Renndress brauchte Franky Zorn beim Ice Race Zell am See mangels Eis nicht überstreifen. Dafür blieb umso mehr Zeit, um sich mit Red-Bull-KTM-MotoGP-Edeltester Dani Pedrosa auszutauschen.

Als am vergangenen Samstag ein Großteil seiner Eisspeedway-Kollegen im schwedischen Örnsköldsvik um die Qualifikation für einen WM-Startplatz kämpften, hätte auch der als Vizeweltmeister des Vorjahres gesetzte Franky Zorn ein paar Runden auf Eis drehen sollen und wollen. Bei der Wiederbelebung des «F.A.T. Ice Race Zell am See» gehörte auch der Red Bull gesponserte Saalfeldener wie eh und je zum Line-up.

Doch nachdem die Veranstaltung 2023 dem zu warmen Wetter zum Opfer gefallen war, gehörte Zorn wie auch der einzige weitere Motorrad-Protagonist Dani Pedrosa (mit einer spikebereiften MotoGP-KTM RC16) zu denen, die auch im Rumpfprogramm nicht zum Einsatz kamen. Ebenso die Skijöring-Hänger. Deren Zugmaschinen sowie alle weiteren Autos, die hätten Rennen fahren sollen, konnten wenigstens in kleinen Gruppen zu Showfahrten auf die geschundene Strecke geschickt werden.

Die zur Untätigkeit verdammten Pedrosa und Zorn verbrachten als Berufskollegen und Leidensgenossen viel Zeit miteinander, wobei sich der KTM-Edeltester für Franky Zorns Sport sehr interessierte. «Dani ist ein sehr umgänglicher Typ, wie es unter Kollegen sein sollte. Er hat mir nach seinen Testrunden voriges Jahr gesagt, dass es mit Spikes ein unglaubliches Fahrgefühl sei und er das sehr genossen habe. Beim Ice Race hatten wir wieder viel Zeit zum Reden und er hat sich stark für die Technik meines Bikes interessiert. Wir hatten viel Spaß miteinander. Dani ist ein unglaublicher Bursche», bestätigte Franky im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Dass er in Zell am See auch nicht zum Einsatz kam, fand der im keine 15 Kilometer entfernt in Saalfelden lebende 53-Jährige zwar schade, doch mehr Sorgen macht er sich um seinen Sport insgesamt: «Das Eisspeedway hat sich im westlichen Raum ziemlich ins Negative entwickelt. Berlin ist nicht mehr und die kleineren Rennen auf Natureis wie Weißenbach, St. Johann und Steingaden gibt es schon lange nicht mehr. Der Rennmodus für Eisspeedway ist natürlich trotzdem da, aber die Rennen werden immer weniger. Dass du die Lücke nur mit Trainings in Schweden füllst, ist sehr aufwändig und es kommt im Prinzip nichts Richtiges raus. Auch der ganze Februar in Russland fällt aktuell flach, dabei boomt der Sport dort. Es werden dort sogar spezielle Eisspeedway-Stadien gebaut, wie man sie von den Speedway-Arenen in Polen kennt.»

Langweilig ist es Zorn allerdings nicht, denn so hat er mehr Zeit für verschiedene Projekte, meist in Verbindung mit Red Bull. «Da haben wir natürlich ziemlich viele Sportarten, die mit Spikes echt cool ausschauen. Angefangen haben wir mit Marc Marquez mit der MotoGP-Honda in Kitzbühel, dann ging es weiter mit Marcel Hirscher mit einer Husqvarna FC 350 auf der Reiteralm und dann das große Projekt mit dem Downhiller Fabio Wibmer auf der Streif. Auch dafür habe ich die Spikes gemacht. Ich glaube, da waren innerhalb von 24 Stunden über eine Million Follower auf YouTube. Es macht unglaublichen Spaß, die entstandenen Lücken zu füllen.»


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