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Favorit Hans Weber: «Es wäre kein geschenkter Titel»

Von Thorsten Horn
Hans Weber

Hans Weber

Die Sippenhaft für russische Sportler erhitzt weiter die Gemüter. Der dadurch zum Titelfavorit in der Eisspeedway-WM gewordene Hans Weber erklärt seine und die Sicht der russischen Spike-Ritter.

«Ich bin der Meinung, Sport ist Sport und Politik ist Politik», beginnt der «Eishans» und erklärte dann: «Ich finde den Ausschluss der russischen Sportler weltweit von internationalen Wettkämpfen echt schlimm. Sie sind da in einer Zwickmühle, weil viele auch vom Staat unterstützt werden. Das ist ja bei uns bei Sportlern in olympischen Disziplinen das Gleiche. Die machen ja auch nur ihren Job. Es bilden sich ja auch im Sport Freundschaften. Von daher ist es nicht gut, dass man Sport und Politik so vermischt.»

Da Hans Weber in diesem Winter bis Anfang März an der Seite von Dmitri Khomitsevich und Dmitri Koltakov für die Mannschaft von Kamensk-Uralskij die Russische Team-Meisterschaft bestritt und mit zur Bronzemedaille beitrug, kennt der Bayer natürlich auch die Sichtweise der Russen. Dazu sagt er gegenüber SPEEDWEEK.com: «Die Russen sind total geknickt und meinen jetzt, dass wir sie in Europa nicht mehr mögen und sie hassen, nur weil sie Russen sind. Was ich in unseren Nachrichten mitbekommen und selbst gehört habe, finde ich echt geschmacklos. Das erinnert eher an Zeiten in den 1930er-Jahren, wie man jetzt mit russischen Menschen in Deutschland oder in Europa umgeht und sie teilweise beschimpft, weil sie Russen sind. Das ist für mich wirklich krass, dass es so etwas heute noch gibt. Alle diejenigen, die jetzt Russen beschimpfen, sollten mal das Hirn einschalten.»

Dazu fügt er noch ein persönliches Erlebnis an: «Zu mir ist neulich der Vladi, ein Spezl meines Bruders, in die Werkstatt gekommen und hat gesagt, dass er ja nichts dafür kann, dass er Russe ist. Er lebt seit mehr als zehn Jahren in Deutschland. Er kann ja nichts dafür, wo seine Wurzeln sind. Ich bin echt traurig, dass es noch so dumme Leute gibt.»

Auf die Frage, ob er den nun greifbaren WM-Titel als geschenkt betrachtet, sagte der Bayer: «Demjenigen, der letztendlich Weltmeister wird, wird der Titel nicht geschenkt worden sein. Klar habe ich jetzt sehr gute Chancen, nur bis jetzt ist mir ja auch nichts geschenkt worden. Da steckt viel harte Arbeit dahinter. Natürlich ist die Situation jetzt so, dass es um einiges leichter ist, aber man fragt ja andere Sportler in anderen Disziplinen, wo irgendwelche Favoriten ausgeschlossen wurden, auch nicht, ob ihnen Siege oder irgendwelche Titel geschenkt wurden. Letztendlich ist Weltmeister Weltmeister. So wie die Russen nichts dafür können, dass sie ausgeschlossen sind, können ich und meine Fahrerkollegen nichts dafür, dass sie jetzt nicht mehr dabei sind. Aber gegenüber meinen russischen Sportfreunden finde ich es trotzdem schade.»

Abschließend meint er: «In ein paar Jahren wird wahrscheinlich niemand mehr darüber reden, was wie gelaufen ist. Am Ende bist du halt Sieger eines Rennens oder nicht, oder Weltmeister oder nicht. Für mich macht das die Sache eher schwieriger, weil ich in diesem Fall Top-Favorit auf den WM-Titel bin und sollte tunlichst nichts falsch machen. Ich bin nicht der Meinung, dass es ein geschenkter Titel wäre.»

WM-Stand nach 2 von 4 Rennen:

1. Nikita Bogdanov, 40 Punkte
2. Igor Kononov 34
3. Dmitry Koltakov 30
4. Dmitry Khomitsevich 30
5. Hans Weber 25
6. Dinar Valeev 22
7. Ivan Kuzhin 20
8. Martin Haarahiltunen 14
9. Jasper Iwema 14
10. Igor Saidullin 13
11. Lukas Hutla 10
12. Ove Ledström 10
13. Franz Zorn 9
14. Franz Mayerbüchler 8
15. Nikita Toloknov 6
16. Aki Ala-Riihimäki 5
17. Max Koivula 2

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