KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Sebastian Reitsma steht mit 16 Jahren im WM-Finale

Von Thomas Schiffner
Sebastian Reitsma

Sebastian Reitsma

Mit zehn Jahren saß der Niederländer Sebastian Reitsma zum ersten Mal auf einer 500-ccm-Eisspeedwaymaschine. Sein Talent ist offensichtlich, die FIM hat ihn für das WM-Finale in Inzell gesetzt.

Unter den 18 EM-Finalisten vergangenes Wochenende in Sanok war der Jüngste ein Niederländer: Sebastian Reitsma aus Westhoek in Friesland. Bei der Europameisterschaft war er exakt 16 Jahre und 312 Tage alt. Für die EM gab es bekanntlich keine Qualifikation und da der niederländische KNMV zwei Startplätze hatte, bekam Reitsma neben Niek Schaap einen. Sanok war exakt sein sechstes Eisrennen: Im Januar war die WM-Quali in Örnsköldsvik sein erstes offizielles Rennen, danach folgten vier Ligaeinsätze in Schweden. Also ist der (noch) 16-Jährige ein blutiger Anfänger? Mitnichten. «Ich fahre schon lange Motocross und Shorttrack. Mein Vater war Eisspeedwayfahrer und als er mich 2016 nach Schweden zum Training mitgenommen hat, hat er mir sein großes Eisspeedwaybike in die Hand gegeben und hat gesagt, fahre!» Und Sebastian fuhr – mit zehn Jahren.

Dieses Jahr war er alt genug, um an internationalen Rennen teilzunehmen, und, da Jasper Iwema in dieser Saison aussetzt, bekam er sofort einen Startplatz in der WM-Quali. Drei Punkte in seinem ersten offiziellen Rennen hätten nicht zur Qualifikation für die WM in Inzell (18./19. März) gereicht, doch im Nachhinein erhielt er neben Franz Mayerbüchler, Andrej Divis und Jo Saetre eine der vier Wildcards der FIM.

In Sanok sammelte Reitsma am Samstag beachtliche sechs Punkte, am Sonntag kamen sein erster Laufsieg und acht weitere Zähler hinzu. «Mein Ziel war, unter die Top-Ten zu kommen und Spaß zu haben», resümierte der Azubi im KFZ-Handwerk. Beides erreichte er zweifellos – am Schluss stand der neunte Rang in einem EM-Finale, mit 16 Jahren. «Das ist ein verrückter Sport. Wenn du damit beginnst, kommst du nicht mehr davon los», erklärte der Teenager SPEEDWEEK.com.

Sebastians Vater Simon, der Supermoto, Motocross und Eisspeedway fuhr, ist bei den Rennen immer dabei. Und ist natürlich zufrieden mit dem Karrierestart des Filius: «Es fühlt sich gut an. Und Sebastian hat noch sehr viel Zeit, sich zu verbessern.» In der Tat. Auch Sebastians Mutter Magdalena fiebert bei den Rennen live mit. Simon Reitsma: «Sie ist Polin. Wie könnte sie zuhause bleiben?»

In Inzell erlebt Sebastian sein erstes WM-Finale – im Alter von 16 Jahren und 333 Tagen.

Startliste Eisspeedway-WM Inzell/D:

1 Stefan Svensson (S)
2 Harald Simon (A)
3 Luca Bauer (D)
4 Jo Saetre (N)
5 Niclas Svensson (S)
6 Franz Mayerbüchler (D)
7 Mats Järf (FIN)
8 Andrej Divis (CZ)
9 Franz Zorn (A)
10 Hans Weber (D)
11 Max Koivula (FIN)
12 Martin Haarahiltunen (S)
13 Sebastian Reitsma (NL)
14 Jimmy Olsen (S)
15 Markus Jell (D)
16 Lukas Hutla (CZ)
Res. 17 Benedikt Monn (D)
Res. 18 Max Niedermaier (D)

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