Christopher Kemmer: «Zu müde, um richtig zu feiern»

Von Helmut Ohner
Beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans stand Christopher Kemmer bei einem Endurance-WM-Lauf zum ersten Mal auf dem Podium, für eine ordentliche Sause war man No Limits Motor Team allerdings zu müde.

«Das Gefühl war einzigartig, aber ich kann es gar nicht richtig in Worte fassen», erzählte Christopher Kemmer vom schönsten Moment in seiner Karriere. Der junge Österreicher hatte knapp davor mit den Italienern Luca Scassa und Luca Vitali aus dem No Limits Racing Team das 24-Stunden-Rennen in Le Mans an der zweiten Stelle der Superstock-Wertung beendet.

Der Erfolg des 26-jährigen Steirers stand während des Langstreckenklassikers, der wegen der Corona-Krise erstmals vor leeren Rängen stattfinden musste, auf des Messers Schneide. Beide Teamkollegen fanden sich im Kiesbett wieder. «Einmal wurde eine Viertelstunde am Motorrad geschraubt, der zweite Reparaturstopp war schon nach fünf Minuten erledigt.»

«Ein Rennen kann kaum schwieriger verlaufen. Ständig hat es zwischen trocken, nass und feucht gewechselt. Man musste vor allem dann extrem vorsichtig sein, wenn man auf Slicks unterwegs war und Regen eingesetzt hat. Als Fahrer war man sich außerdem nie sicher, wann der richtige Zeitpunkt für einen außerplanmäßigen Reifenwechsel ist.»

«Ohne unsere Stürze hätten wir unsere Klasse gewonnen, aber das sagen sich wahrscheinlich auch andere Teams, die gestürzt oder technische Defekte hatten. Mit Platz 2 ist ein lange gehegter Traum in Erfüllung gegangen. Noch schöner ist es, dass mir dieser Erfolg bei einem Klassiker gelungen ist. Leider waren wir im Anschluss zu müde, um richtig zu feiern.»

Jetzt geht es für das italienische Suzuki-Team beim WM-Finale in Portugal zumindest den dritten Platz im FIM World Cup zu verteidigen. Vor dem 12-Stunden-Rennen in Estoril haben Scassa, Kemmer und Vitali einen beruhigenden Vorsprung von 21 Zählern auf das Team 33 Coyote Louit Moto. Die fünftplatzierte Equipe BMRT 3D Maccio Racing liegt weitere fünf Punkte zurück.

24h Le Mans Endergebnis
1.F.C.C. TSR Honda (Hook, F.Foray, Di Meglio), Honda CBR 1000RR-R, 816 Runden. 2. Webike SRC Kawasaki France (Guarnoni, E.Nigon, Checa), Kawasaki ZX-10R, + 2 Runden. 3. Suzuki Endurance Racing Team (Masson, Black, Simeon), Suzuki GSX-R1000, + 3 Rd. 4. YART Yamaha (Hanika, Fritz, Canepa), Yamaha YZF-R1, + 5 Rd. 5. VRD IGOL PIERRET (Alt, Marino, Terol), Yamaha YZF-R1, + 17 Rd. 6. 3ART (Plancassagne, Lagrive, Berchet), Yamaha YZF-R1, + 22 Rd. 7. Wojcik Racing (Rea, Maurin, Parkes), Yamaha YZF-R1, + 23 Rd. 8. GERT56 by GS Yuasa (Kerschbaumer, Glöckner, Finsterbusch), BMW S1000RR, + 30 Rd. 9. No Limits (Scassa, Kemmer, Vitali), Suzuki GSX-R1000, + 33 Rd. 10. Moto Ain (Rolfo, Maurin, Mulhauser), Yamaha YZF-R1, + 35 Rd. Ferner: 13. Motobox Kremer (Dehaye, Ströhein, Colliaux), Yamaha YZF-R1, + 42 Rd. 14. LRP Poland (Vincon, Krzemien, Lewandowski), BMW S1000RR, + 46 Rd. 21. Team Bolliger Switzerland (Stamm, Bühn, Pellijeff), Kawasaki ZX-10R, + 61 Rd.

Gesamtwertung EWC (nach 3 von 4 Rennen)
1. Suzuki Endurance Racing Team, 149 Punkte. 2. F.C.C. TSR Honda, 87. 3. YART Yamaha, 82. 4. BMW Motorrad World Endurance Team, 82. 5. Webike SRC Kawasaki, 80.

Gesamtwertung FIM World Cup (nach 3 von 4 Rennen)
1. Moto AIN, 148 Punkte. 2. GERT56 by GS Yuasa, 122. 3. No Limits Motor Team, 96. 4. Team 33 Coyote Louit Moto, 75. 5. BMRT 3D Maccio Racing, 70.

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