MotoGP: Honda verlangt Beweis von Jorge Martin

Eine wegweisende Entscheidung

Von Oliver Runschke
Ältere GT3-Modelle bekommen eine zweite Chance

Ältere GT3-Modelle bekommen eine zweite Chance

Die FIA hat eine wichtige Regeländerung für die Zukunft der boomenden GT3-Szene gefällt.

Der Satz in der FIA-Pressemitteilung vom Dienstag ist kurz, hat es aber in sich: «Um die Nutzungsdauer älterer GT3-Fahrzeuge zu erhöhen, wurden die GT3-Homologationsbestimmungen geändert und nun eine Homologationserweiterung je Kalenderjahr erlaubt.»

Was heisst der holperige Satz im Klartext? 

Seit 2006 hat die GT3-Szene rasant an Fahrt aufgenommen, die Vielfalt ist mittlerweile atemberaubend. Mit dem einher ging allerdings auch eine Kostensteigerung und sinkende Rundenzeiten. Durch die immer neuen, technisch aufwendigeren und leicht schnelleren Modelle gerieten ältere, aber durchaus noch siegfähige Fahrzeuge mittlerweile leicht ins Abseits. Gegen letzteres war auch die «Balance of Performance» machtlos, die es zwar schaffte die GT3-Fahrzeuge auf einem Niveau auszubalancieren, aber wenig gegen permanent schnellere Rundenzeiten ausrichten konnte. Zwischen 2007 und 2010 sanken alleine im ADAC GT Masters am Beispiel Oschersleben die Rundenzeiten um rund zwei Sekunden.

Nun ist eine Grundtugend im Motorsport die ständige Weiterentwicklung, doch der schiebt das Homologationsreglement der GT3-Fahrzeuge einen Riegel vor. Da es anders als bei den GT1 oder GT2 bei den GT3 kein technisches Reglement gibt, müssen die Fahrzeuge in einem mehr als 100-seitigen Dokument detailliert homologiert werden. Jegliche Änderung der dort gemachten Angaben, und sei es die einfachste Steckverbindung, ist nur mit einer Änderung der Homologation gestattet. Eine umfangreiche Homologationserweiterung, die im Falle einer Weiterentwicklung notwenig wird, ist allerdings nur ein Mal im Lebenszyklus eines Fahrzeuges vorgesehen, anschliessend werden Änderungen im Regelfall nicht mehr gestattet. Wer grössere Umbauten plant, musste auf den Goodwill der FIA hoffen oder eine komplette, kostspielige Neuhomologation beantragen.

Was das in der Realität bedeutet, bekamen unlängst Reiter, Matech und Aston Martin zu spüren. Reiter fragte nach einer Weiterentwicklung des alten Gallardo GT3. Aston Martin wollte den DBRS9 im letzten Jahr vor dem bereits in den Startlöchern stehenden Vantage GT3 noch mit ABS nachrüsten. Matech wollte in den anspruchvoll zu fahrenden Ford GT eine Wippenschaltung und Traktionskontrolle einbauen. Alle Anfragen wurden vom GT-Komitee der FIA mit dem Verweis abgelehnt, dass die Hersteller bereits alle Homologationserweiterungen aufgebraucht haben. Dabei ging es Aston Martin oder Matech in erster Linie nicht darum die Performance der Fahrzeuge zu steigern, sondern die Fahrzeuge auch weiterhin für Gentlemen-Fahrer attraktiv zu machen. Den die fühlen sich mittlerweile mehr zu den durch allerlei Elektronikspielereien einfacher zu fahrenden Modellen neuerer Bauart hingezogen, Fahrzeuge ohne Elektronik-Schnick-Schnack sind nur noch schwer zu vermieten.

Die jetzt vom FIA-Weltrat beschlossenen Änderungen der Homologationsbestimmungen bedeuten nun, dass auch ältere GT3-Fahrzeuge vom Schlage eines Aston Martin DBRS9, Ferrari F430 Scuderia oder Ford GT durchaus nochmals einen zweiten Frühling erleben können. Denn zukünftig darf jeder Hersteller/Tuner einmal im Jahr für die GT3-Fahrzeuge Homologationserweiterungen, also Weiterentwicklungen, beantragen.

Die nun mögliche jährliche Weiterentwicklung und Anpassung auch älterer GT3-Semester wird weitere Kostensteigerungen nicht verhindern, denn natürlich darf jeder Hersteller oder Tuner einmal im Jahr nachlegen. Dadurch, dass die Performance der Schnellsten durch die «Balance of Performance» gedeckelt wird, gibt es aber dennoch reelle Chancen, das die GT3-Boliden über einen längeren Zeitraum wettbewerbsfähig sind. Und zumindest in der Theorie dürften wir uns zukünftig über eine noch grössere Leistungsdichte freuen.

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