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Ferrari: 2,5 Punkte fehlen zum Fahrertitel

Von Oliver Runschke
Bruni und Vilander haben drei Laufsiege in fünf Rennen auf dem Konto

Bruni und Vilander haben drei Laufsiege in fünf Rennen auf dem Konto

In der Formel 1 ist das springende Pferd gerade ein lahmer Gaul. Zum Glück hat Ferrari noch den GT-Sport. In der WEC läuft wieder alles für die Roten.

Aston Martin taktiert, Porsche attackiert, aber am Ende gewinnt Ferrari: AF Corse steht kurz davor wieder einmal in der Sportwagen-WM FIA WEC in der GTE-Klasse alles abzuräumen. Zwar stehen im GT-Dreikampf zwischen Aston Martin, Porsche und Ferrari in der WM noch drei Rennen aus, doch die erfolgreiche Titelverteidigung ist Ex-Formel-1-Pilot Gianmaria Bruni (2004 im Minardi) kaum mehr zu nehmen. Im Ferrari 458 Italia von AF Corse liegt Bruni gemeinsam mit dem Finnen Toni Vilander vor dem Rennen in Shanghai 49,5 Punkte vor dem engsten Verfolger, Porsche-Werksfahrer Frederic Makowiecki. Schafft es das Ferrari-Tandem in China weitere 2,5 Punkte auf «Mako» gut zu machen, ist Bruni und Vilander der WM-Titel bei den letzten Saisonläufen in Bahrain und in Sao Paulo nicht mehr zu nehmen.

Die Saison von Bruni und Vilander war bisher unauffällig, aber effektiv. Ein Sieg in Spa, die doppelten Punkten für den Le-Mans-Sieg und ein Sieg in Fuji nachdem Aston Martin patzte, brachte die AF-Corse-Piloten ganz nach vorn in der Tabelle und einen fast uneinholbaren Vorsprung. Ferrari war zwar schnell und punktete mit der #51 in allen bisherigen Rennen, allerdings waren die Gegner teilweise nicht gut drauf.

Porsche enttäuschte bisher. Der 911 RSR schaffte zwar gleich zum Saisonauftakt in Silverstone einen Sieg, wurde dann allerdings eingebremst und schafft in der Folge als bestes Ergebnis zweite Plätze in Spa, Le Mans und Austin. In Fuji verpassten Makowiecki und Pilet die Chance Anschluss an die Tabellenspitze zu halten, als der Top-Elfer nach einem Kontakt mit Aston Martin-Pilot Darren Turner früh an die Box musste und jede Chance auf ein Podium verlor. In Japan stand so erstmals in diesem Jahr kein Porsche-Pilot auf dem Podium.

Aston Martin bringt sich im zweiten Jahr erfolgreichen selbst um den Titel. Im vergangenen Jahr hatten die Briten einen überlegenen Speed. Trotz eigentlich unveränderter Technik hielten die Aston Martin das zum Saisonstart zurück, ab Le Mans waren die Vantage GTE aber plötzlich wieder ganz vorn zu finden. Der Plan Le Mans zum 10. Geburtstag von Aston Martin Racing zu gewinnen scheiterte und auch in der WEC ist der Zug schon lange abgefahren. Erst in Le Mans zu attackieren war deutlich zu spät, das zeigt sich in der Tabellen: Die besten Aston-Kutscher sind Kristian Poulsen und David Heinemeier Hansson im Amateur-Aston, noch vor der Speerspitze aus Stefan Mücke und Darren Turner.

Nur Makowiecki und vielleicht noch Richard Lietz haben noch Chancen das Ferrari-Doppel einzubremsen. Während das Unterfangen in der Fahrerwertung fast aussichtslos ist, hat Porsche in der Markenwertung aber noch valide Chancen. Zwar liegt Porsche 29 Punkte hinter Ferrari. Da in der Markenwertung aber die beiden bestplatzierten Fahrzeuge einer Marke gewertet werden, ist bei drei zu fahrenden Rennen noch alles drin.

Richard Lietz, Tabellenvierter ist gespannt auf das Rennen in China: «Das wird sicherlich ein Schlüsselrennen, bei dem es darum geht, Porsche in der Meisterschaft weiter nach vorne zu bringen. Wir müssen zeigen, dass noch nichts entschieden ist und wir den Herstellertitel noch nicht abgeschrieben haben.»

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