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Marcel Fässler: «Der Fokus liegt auf der FIA WEC»

Von Oliver Müller
Aussergewöhnliche Aerodynamik: Der neue Audi R18

Aussergewöhnliche Aerodynamik: Der neue Audi R18

Im zweiten Teil des Interviews mit SPEEDWEEK.com blickt Marcel Fässler auf die anstehende Saison in der FIA WEC. Dabei erklärt der Audi-LMP1-Pilot, warum er sich jetzt erst einmal auf die Sportwagen-WM konzentriert.

Herr Fässler, mit dem R18 hat Audi für dieses Jahr einen komplett neuen Rennwagen für die Sportwagen-WM (FIA WEC) gebaut. Sie haben den Wagen natürlich schon viele Kilometer getestet. Welche Stärken konnten Sie ausmachen?

Marcel Fässler: Als erstes natürlich die Hybrid-Power, die jetzt noch extremer spürbar ist. Einfach weil wir länger und viel kräftiger boosten. Ausserdem ist das Aerodynamik-Paket im Vergleich zum Vorjahr anders. Wir haben eine sehr gute Aero-Abteilung mit innovativen Ideen. Die Fachkräfte von Audi haben da teilweise sehr radikal entwickelt. Insgesamt fühlt sich das Auto sehr gut an und ist auch gut fahrbar. Obwohl wir natürlich noch viele Dinge aussortieren müssen.

Wie schätzen Sie das Potential des Wagens im Vergleich zur Konkurrenz ein? Können Sie den im letzten Jahr noch vorhandenen Rundenzeiten-Rückstand zu Porsche aufholen, vor allem in der Qualifikation?

Wir sollten näher dran sein, schon aufgrund dessen, dass der Unterschied in der Hybridklasse nicht mehr vier sondern nur noch zwei Megajoule ist. Aktuell ist es jedoch noch schwierig, die Testzeiten einzuschätzen. Es stellt sich immer die Frage, wer bislang wie viel gezeigt hat. Das haben wir letztes Jahr in Silverstone erlebt. Vor dem Rennen dachten wir noch, gegen Toyota keine Chance zu haben. Letztendlich konnten wir dann aber aus eigener Kraft gewinnen. Wir müssen also auch dieses Jahr wieder bis Silverstone abwarten, um eine fundierte Einschätzung treffen zu können. Denn dort muss jeder mehr oder weniger die Hosen runterlassen.

Zu Saisonbeginn haben Sie in einer Corvette Klassensiege bei den 24 Stunden von Daytona und bei den 12 Stunden von Sebring eingefahren. Was bedeuten Ihnen diese besonderen Triumphe?

Die beiden Siege in Florida waren grandios. Pures Racing und spannende Rennen. Also genauso, wie es die Fans lieben. Ich war sehr froh, dass ich diese Rennen fahren konnte, denn der Winter war doch schon sehr lange. Und es war mal etwas ganz anders. Ich habe natürlich auch viele Glückwunsch-Nachrichten von den Mitgliedern des Audi-LMP1-Teams bekommen. Das hat mich sehr gefreut und zeigt den Stellenwert der beiden Rennen.

Hat Ihnen die Erfahrung im GTE-Auto auch für das Fahren im LMP1 geholfen z.B beim Überholen?

Natürlich geniesst man es als Rennfahrer, wenn man Rad an Rad mit einem Konkurrenten kämpft. Aber ich denke, wir hatten in den letzten Jahren auch schon gute Überholmanöver in der LMP1-Klasse - vor allem 2015. Für dieses Jahr erwarte ich in der FIA WEC wieder enge Zweikämpfe und grossartiges Racing. Klar sammelt man im GTE-Auto Erfahrungen, aber das Fahren im LMP1 ist einfach anders.

Gibt es schon Pläne, ob Sie 2016 noch weitere Rennen neben der FIA WEC fahren werden? Beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring werden Sie ja beispielsweise nicht antreten?

Dieses Jahr habe ich selbst entschieden, dass ich sowohl auf das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring als auch auf jenes in Spa-Francorchamps verzichten werde. Der Grund nicht am Nürburgring zu starten ist, weil so die Vorbereitung auf Le Mans beeinträchtigt worden wäre. Dadurch, dass wir beim Klassiker in Frankreich dieses Mal mit nur zwei R18 und sechs Piloten antreten werden, haben wir auch im Vorfeld mehr zu fahren - zum Beispiel bei den Dauertests. Dazu kommen noch die beiden FIA-WEC-Rennen in Silverstone und Spa sowie der Vor-Test in Le Mans. Ich hatte für 2016 einfach das Gefühl, dass es insgesamt ein zu grosser Kompromiss gewesen wäre. Natürlich wäre ich gerne gefahren, denn ich liebe den Nürburgring. Aber für mich liegt der Fokus in diesem Jahr zu einhundert Prozent auf der FIA WEC.

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