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US-GP: Neue Formel-1-Regel sorgt für Diskussionen

Von Vanessa Georgoulas
Max Verstappens Fahrweise und die Reaktionen darauf beschäftigen den GP-Zirkus

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Wenn ein Formel-1-Pilot künftig auf der Bremse die Spur wechselt, ist das ein Fall für die Rennkommissare. Mit dieser Präzisierung reagiert die FIA auf die Klagen über Max Verstappen. Und erntet selbst viel Kritik dafür.

FIA-Rennleiter Charlie Whiting reagierte auf die Klagen vieler Formel-1-Piloten in der Fahrerbesprechung in Austin und liess kurz nach der einstündigen Debatte wissen: Wer künftig auf der Bremse die Spur wechselt, wird von den Regelhütern genau unter die Lupe genommen. Die Debatte hatte Red Bull Racing-Pilot Max Verstappen mit seinen harten Verteidigungsmanövern ausgelöst.

«Es ist grossartig, dass Charlie die Ansicht der Mehrheit der Fahrer verstanden hat», freute sich Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton, als der Automobilweltverband FIA das Dokument 18 veröffentlichte, in dem die Präzisierung der Regel festgehalten wird.

Neben dem Silberpfeil-Pilot hatten sich bei der gemeinsamen Sitzung am Freitag auch Romain Grosjean, Sebastian Vettel, Kimi Räikkönen und Fernando Alonso zu Wort gemeldet und vor den Konsequenzen, die ein Last-Minute-Spurwechsel haben könnte, gewarnt. Gemeinsam forderten sie eine Präzisierung der Regeln bezüglich der erlaubten Manöver bei einem Duell auf der Strecke.

Während die meisten GP-Stars die neue Regelung begrüssen, rümpfen viele Formel-1-Puristen die Nase. Der ehemalige Formel-1-Pilot und heutige Sky Sports F1-Experte Johnny Herbert erklärt etwa: «Hat Charlie Whiting schon ein Rennen bestritten? Sass er schon mal in einem Rennwagen? Das tat er nicht. Klar, er hat viele Grands Prix miterlebt, aber er kennt die Cockpit-Perspektive nicht.»

Der 52-jährige Brite fügt spöttisch an: «Wir sind hier nicht beim Formel Ford Festival in Brands Hatch, wo man dem Teilnehmern genau erklären muss, was auf der Strecke erlaubt ist. Das sind die besten Rennfahrer der Welt, die sollten wissen, wo das Limit ist. Natürlich gibt es eine Grenze, wenn man etwa einen Gegner aufs Gras drängt, dann ist man zu weit gegangen. Aber auf der Strecke reagierst du natürlich, wenn du einen Gegner im Rückspiegel auftauchen siehst.»

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner erklärte im TV-Interview mit Sky Sports F1: «Es ist gut, dass wir nun eine klare Regelung haben, denn offenbar wurde das in der Fahrerbesprechung lang und breit diskutiert. Ich habe also kein Problem damit. Aber ich denke, wie bei solchen Dingen üblich wird es auch in diesem Fall eine Grauzone geben, denn es bleibt ja eine Frage der Interpretation.»

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff sieht das Ganze nicht so gelassen. Obwohl sein Schützling Hamilton Whiting für sein Vorgehen lobte, warnt der Österreicher: «Wir werden vielleicht massenhaft Fahrer erleben, die nun einfach in den Notausgang ausweichen und dann lamentieren, sie hätten keine andere Wahl gehabt. Das wird 200 weitere Reglementseiten erzeugen! Wir brauchen entweder eine Regel, die kristallklar ist.»

«Oder dann vergesst das alles, lasst sie frei fahren, sollen die das doch auf der Rennstrecke ausfechten. Wenn sich die Fahrer beklagen, dass sich Max Verstappen ein wenig zu robust verteidigt, dann sollen die das in der Fahrerbesprechung aufs Tapet bringen. Sie sollen eine Lösung finden», fügt der Wiener trocken an.

«Vielleicht kracht es auch, und dann hört das von selber auf. Und wenn sie keine Lösung finden, dann müssen wir eine Regel haben. Diese Regel aber muss schwarz und weiss sein. Wir brauchen Klarheit, die sehe ich nicht, also werden wir wieder endlos diskutieren. Wieso müssen wir alles und alle bevormunden? Ich genoss diese Duelle auf der Bahn», betont das Mercedes-Oberhaupt – und outet sich damit einmal mehr als echter Racing-Fan, dem die Unterhaltung auf der Strecke wichtiger ist als die eigenen Interessen.

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