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Bernie Ecclestone nicht entmachtet: «Keine Änderung»

Von Mathias Brunner
Bernie Ecclestone und Jean Todt: Die beiden mächtigsten Männer der Formel 1

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​Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone widerspricht anhaltenden Gerüchten, wonach er von Liberty Media, den künftigen Grossaktionären des Sports, aussortiert werde: «Es gibt keine Änderung.»

Als bekannt wurde, dass der US-Medienkonzern Liberty Media 2017 Grossaktionär der Formel 1 wird, glaubten viele: Damit hat das letzte Stündchen von Formle-1-Promoter Bernie Ecclestone geschlagen. Es war davon die Rede, dass Chase Carey den inzwischen 86jährigen Engländer ablösen werde. Ross Brawn wurde mit dieser Rolle in Verbindung gebracht, Marketing-Spezialist Zak Brown, sogar Mercedes-Teamchef Toto Wolff.

Aber Liberty Media hat von Anfang an klargestellt, dass sie nicht auf die Erfahrung jenes Mannes verzichten wollen, welcher die Formel 1 zu einem Milliardengeschäft ausgebaut hat. So sagte Chase Carey: «Ich bin stolz, an der Seite von Bernie Ecclestone an die Arbeit gehen zu können, den ich für sein Lebenswerk sehr bewundere. Ich sehen eine fabelhafte Möglichkeit, den Sport wachsen und gedeihen zu lassen.»

Die Rollenverteilung des künftigen Formel-1-Grossaktionärs Liberty Media sieht vielmehr so aus: Während der US-Amerikaner Chase Carey (62) sich mit dem langjährigen Serienpromoter Bernie Ecclestone um das Tagesgeschäft kümmert, soll sich Greg Maffei – Geschäftsleiter der Liberty Media Corporation – um strategische Aufgaben kümmern, während der frühere Erfolgsteamchef Ross Brawn für die sportliche Ausrichtung der Formel 1 beratend tätig ist.

Bernie Ecclestone sagt auf der offziellen Webpage zu anhaltenden Gerüchten um seine angebliche Entmachtung: «Nun, ich kann allen versichern, dass sich bei der Firma nichts ändern wird. Die neuen Teilhaber werden vielleicht etwas geschäftsorientierter sein als CVC zuvor, das ist alles.»

Ecclestone: «Wettspiele sind unpassend»

Was sich Liberty Media alles für die Formel 1 einfallen lassen will, darauf hat der 56jährige Maffei einen Vorgeschmack gegeben: «Wir haben reichlich Möglichkeiten, das Geschäft auszubauen. Das beginnt bei den Einnahmen für die TV-Rechte. Wir denken daran, möglicherweise mehr Einnahmen zu generieren, indem wir den Sport vom freien Fernsehen zu wettbewerbsfähigen Pay-TV-Anbietern verschieben, wie das etwa in Grossbritannien passiert ist, als sich BSkyB die Rechte gesichert hat.»

Maffei streicht heraus, dass die Formel 1 in Sachen offizieller Sponsoren ausbaufähig sei. «Ich glaube, wir haben in der Formel 1 derzeit 17 offizielle Geldgeber, wir haben drei Fachkräfte, die sich um Sponsoren kümmern. Zum Vergleich – die Basball-Mannschaft Atlanta Braves haben 75 Sponsoren, nur in den USA. Da können wir erheblich mehr tun.»

«Wir sitzen zudem auf 21 Austragungsorten. Das lässt sich über die Zeit ausbauen. Wir haben zwar teilweise sehr hohe Antrittsgebühren ausgehandelt, aber wir sehen den Weg im Ausbau des Programms mit Orten, die für Fernsehanstalten und Sponsoren reizvoller sind. Ich sehe da vor allem Asien und Lateinamerika, längerfristig Nordamerika, besonders die USA, wo wir zu wenige Zuschauer haben und zu schwach finanziert sind. Das alles geht aber nicht über Nacht.»

«Was zusätzliche Austragungsorte in den USA angeht, so sehe ich Städte, die eine natürliche Anziehungskraft haben. Ich finde Miami oder Las Vegas überaus interessant. Aber auch das wird sich nicht innerhalb einer Woche lösen lassen. Insgesamt sehen wir den US-amerikanischen Markt für die Formel 1 als viel zu wenig erschlossen.»«Ich erkenne derzeit kein organisiertes Vorgehen, was digitale Angebote betrifft. Ich sehe vieles, was wir machen könnten in den Bereichen Spiele, virtuelle Realität und erweitere Realität, also das Einblenden von visuellen Zusatzinformationen. Wir haben aus der Formel 1 jede Menge TV-Bilder und Daten, die wir sammeln, dem Fan aber nicht weitergeben.»

«Ich sehe auch Glücksspiele als Geschäfts-Chance. Ausserhalb der USA besteht eine enorme Wettgemeinde, von der wir nicht profitieren.»

Zum Thema Wetten sagt Bernie Ecclestone nun jedoch in seinem Interview auf der offziellen Formel-1-Seite: «Ich habe mir das vor drei oder vier Jahren angeschaut. CVC besitzt eine Firma namens Sky Bet, die in England sehr wichtig ist. Wir sind damals zum Schluss gekommen, dass ein Wettkonzept für die Formel 1 unpassend ist.»

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