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Lewis Hamilton: Rauswurf bei Mercedes nach Rebellion?

Von Andreas Reiners
Toto Wolff mit Lewis Hamilton

Toto Wolff mit Lewis Hamilton

Nachdem sich Lewis Hamilton über Funkbefehle seines Teams hinweggesetzt hat, kündigte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff Konsequenzen an. Medien spekulieren über einen Rauswurf des Briten.

Lewis Hamiltons Alleingang beim Saisonfinale in Abu Dhabi hatte nach dem Titelgewinn seines Mercedes-Rivalen Nico Rosberg für hitzige Diskussionen gesorgt. So sehr, dass Mercedes-Motorsportchef Toto Wollf «eingreifen» und betonen musste, dass die Diskussionen den WM-Gewinn Rosbergs in den Hintergrund drängen würden.

Wolff hatte Spekulationen um die Bummelfahrt Hamiltons, mit der er die Konkurrenten herankommen und Rosberg unter Druck setzen ließ, allerdings auch selbst angeheizt.

Die Mercedes-Verantwortlichen hatten zuvor an der Boxenmauer vergeblich versucht, dem dreifachen Champion Beine zu machen, doch dieser ließ sich nicht hetzen. «Ich schlage vor, ihr lässt uns fahren», antwortete er unbeeindruckt, und am Ende: «Ich verliere gerade den WM-Titelkampf, mir ist es egal, ob ich den Sieg hole.» Den Sieg holte er, den WM-Titel aber nicht. Sympathien bei seinem Arbeitgeber allerdings auch nicht.

Wolff sagte nach dem Rennen zu möglichen Konsequenzen: «Das will ich intern behandeln. Ich habe mir noch kein klares Bild gemacht. Aber das könnte ein gefährlicher Präzedenzfall sein. Wir sind 1500 Menschen, die beim Rennstall arbeiten, wir sind 300.000 Mitarbeiter bei Daimler. Die arbeiten alle nach gewissen Werten. Eine Struktur in aller Öffentlichkeit zu unterminieren, das stellt wie gesagt den einen über alle anderen. Und Anarchie geht kein keinem Rennstall und auch in keiner Firma. Aber nochmals – das ist nur die eine Seite. Der Racer in mir versteht, dass dies seine einzige Chance war, noch Weltmeister werden zu können. Vielleicht ist es von einem Rennfahrer in so einer Situation zu viel verlangt, gegen seinen Instinkt zu handeln. Wir müssen das für künftige Situationen regeln. Und darüber muss ich eine Nacht schlafen.»

Die englischen Medien spekulieren nun wild drauflos. «Lewis Hamilton steht bei Mercedes vor der Entlassung, nachdem er beschuldigt wurde, in Abu Dhabi für „Anarchie“ gesorgt zu haben», schreibt der Daily Mirror: «Hamiltons Vertrag läuft noch bis 2018, aber das würde den deutschen Autoriesen nicht davon abhalten, diesen vorzeitig zu beenden oder Hamilton für einige Rennen im kommenden Jahr zu sperren.»

Die Daily Mail schreibt: «Hamilton riskiert die Auflösung seines 30-Millionen-Pfund-Vertrages, nachdem er sich wiederholt seinem Team widersetzt hat.»

Der Guardian schreibt, dass Mercedes «Disziplinarmaßnahmen in Erwägung» zieht, «dies könnte eine Geldstrafe oder sogar eine Sperre bedeuten». Auch der Telegraph glaubt, «Hamilton könnte gesperrt werden», nachdem er sich «dreist und wiederholt über Anweisungen hinweggesetzt hat».

Bei aller Rebellion des Briten gegen die Mercedes-Anweisungen: Ein Rauswurf erscheint auf den ersten Blick abwegig. Trotzdem ist der Rennstall im Zwiespalt. Das Verständnis für Hamilton ist zwar vorhanden, doch Wolff und Co. wollen sich zeitgleich auch nicht von ihm auf der Nase herumtanzen lassen.

Immerhin hatte Hamilton gleich mehrfach sehr deutliche Anweisungen missachtet. «Wir haben früher auch alles versucht. Aber wir haben dabei immer Respekt für unseren Teamkollegen gezeigt», sagte der Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzende Niki Lauda. Doch den Superstar der Formel 1 kaltstellen?

Nun, eine erste Warnung hatte Wolff in der Vergangenheit schon einmal ausgesprochen. Nach den bisweilen hitzigen Duellen zwischen seinen beiden Fahrern hatte er tatsächlich mit Rauswurf gedroht. «Wenn es schädlich für das Team werden sollte, würde das bedeuten, dass wir die langfristige Konstellation im Team mit den Fahrern nicht aufrechterhalten», hatte Wolff klargestellt.

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