Christian Horner: «Mercedes war blauäugig»

Von Otto Zuber
Christian Horner: «Hamilton hat innerhalb der Regeln gehandelt, und der Rennsieg reichte ihm zum Titel einfach nicht aus»

Christian Horner: «Hamilton hat innerhalb der Regeln gehandelt, und der Rennsieg reichte ihm zum Titel einfach nicht aus»

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner ist überzeugt, dass Mercedes blauäugig ins letzte Rennen der Saison ging, weil man davon ausging, dass Lewis Hamilton Nico Rosberg nicht einbremsen würde.

Die Verzweiflung an der Mercedes-Boxenmauer war den Funksprüchen an den bald entthronten Weltmeister Lewis Hamilton anzuhören. Mehrmals versuchten mehrere Leute auf den Führenden des letzten Rennens einzuwirken, denn dieser war im Spazier-Modus unterwegs, und zwar genau da, wo Hintermann und Titelrivale Nico Rosberg nicht vorbeikam. In den DRS-Zonen gab der Brite hingegen Gas – und bewies, dass seine Schleichfahrt nur einen Grund hatte: WM-Leader Nico Rosberg in die Arme der Gegner zu treiben.

Hamilton wusste, das war seine einzige Chance, um den Titel noch zu holen. Denn aus eigener Kraft war dieser nicht mehr zu gewinnen – also sollte die Schützenhilfe von Red Bull Racing und Ferrari her. Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff schäumte vor Wut, versuchte sich aber direkt nach dem Rennen noch diplomatisch auszudrücken. Hamilton habe nicht wie besprochen gehandelt, und damit genau jene Regeln gebrochen, die den Erfolg der Silberpfeile erst möglich gemacht haben.

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner ist da anderer Meinung. Der Brite nahm seinen Landsmann in Schutz und erklärte gegenüber Autosport.com: «Es ging ja nur um die beiden Jungs, es war also klar, worauf es hinauslaufen würde. Glückwunsch an Nico, er hatte eine grossartige Saison und ist ein sehr würdiger Weltmeister. Aber es war etwas blauäugig zu denken, dass es irgendwie anders laufen würde, wo es doch um so viel ging.»

Der 43-Jährige erklärte auch: «Hamilton hat innerhalb der Regeln gehandelt, und der Rennsieg reichte ihm zum Titel einfach nicht aus. Deshalb brauchte er Autos zwischen sich und Rosberg. Er musste diese Möglichkeit also schaffen. Er gewann das Rennen so langsam, wie es nur geht, das macht man im Fussball manchmal auch so, dann will ein Team seinen Vorsprung verwalten und kickt nur den Ball rum. Er hat nichts Dreckiges getan, und es wäre unfair, ihn für seine Fahrweise in Abu Dhabi zu kritisieren.»

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