KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Regenreifen: Breite Reifen 2017 Grund zur Besorgnis

Von Vanessa Georgoulas
Auch Sebastian Vettel testete im vergangenen Jahr die 2017er-Regenreifen

Auch Sebastian Vettel testete im vergangenen Jahr die 2017er-Regenreifen

Die Regenreifen der Formel 1 erzeugten nach dem Grand Prix von Brasilien viel Kritik. Nun warnen die Ingenieure von Pirelli, dass die neuen Dimensionen eine Verbesserung der Leistung auf nasser Bahn erschweren.

Die Aufregung war gross, als die Formel-1-Stars im GP von Brasilien lange Zwangspausen einlegen mussten, weil der Regen die Piste in eine Rutschbahn verwandelt hatte. Denn in Sao Paulo ging nicht etwa ein starker Schauer nieder, es regnete schlicht den ganzen Tag – nicht stark, aber stetig.

Das reichte schon aus, um einige der routiniertesten GP-Stars im Feld von der Piste zu waschen. Für Haas-Pilot Romain Grosjean war das Rennen schon auf dem Weg zur Startaufstellung wegen eines Rutsches vorbei. Ferrari-Star Kimi Räikkönen entkam knapp einer Katastrophe, weil er nach seinem Ausrutscher mitten auf der Start-Ziel-Geraden an der Boxenmauer in umgekehrter Fahrtrichtung zum Stehen kam und wegen der Gischt erst in letzter Minute zu sehen war. Und auch Lokalmatador Felipe Massa gehörte zur grossen Gruppe der Regen-Opfer von Brasilien.

Hinterher wurde nach Gründen für die Rutschpartie gesucht, und schnell wurde wieder Kritik an den Pirelli-Regenreifen laut, die in Kombination mit bestimmten Pisten zu stark zum Aquaplaning neigen. Die Reifeningenieure aus Mailand gelobten Besserung, doch die neuen Reigenregeln machen ihnen das Vorhaben schwer.

Das erklärte Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery anlässlich der Autosport International Show. In einem Interview auf der Live-Bühne erklärte der Brite nüchtern: «Die Reifen werden deutlich breiter. Und man kann sich vorstellen, dass es nicht gerade die Richtung ist, in die man gehen will, wenn man die Leistung der Regenreifen verbessern will.»

Deshalb müsse die Entwicklungsarbeit nach den drei Regenreifen-Tests mit den 2017er-Mischungen fortgesetzt werden, betont Hembery, und erklärt: «In den letzten drei Jahren hatten wir nur etwa drei Testtage, nun haben wir bis zu 25 Testtage pro Saison. Es besteht also ein Plan, die Regenreifen auch während der Saison weiterzuentwickeln.»

Doch nicht nur die neuen Reifendimensionen machen den Ingenieuren der Italiener zu schaffen. Hembery erklärt, dass auch die stehenden Starts berücksichtigt werden: «Wir wollen die Aufwärm-Charakteristik der Reifen verändern und wie in der GP2, in der Heizdecken verboten sind, Mischungen einsetzen, die sehr viel schneller auf Betriebstemperatur kommen.»

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