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Toto Wolff: «Lewis Hamilton ist kein Problemfall»

Von Gerhard Kuntschik
Toto Wolff und Lewis Hamilton

Toto Wolff und Lewis Hamilton

​Mercedes-Teamchef Toto Wolff spricht über die ungewöhnlichen Probleme von Lewis Hamilton in Monte Carlo und über den weiteren Verlauf des Duells mit Ferrari und Sebastian Vettel.
Toto, ist die Schlappe von Monaco eine Einzelpanne oder ist dein Team in eine Krise gefahren?

In Monaco ist die Strecke ganz anders als sonstwo: langsam, wellig, keine Haftung, ein Stadtkurs. Wir haben vergangene Saison 19 Rennen gewonnen, aber in Monaco hätten wir trotz dieser Dominanz eigentlich verloren, wäre nicht Red Bull Racing das Missgeschick beim Boxenstopp von Daniel Ricciardo passiert. Aber wir versuchen natürlich, aus Monaco 2017 das Beste zu machen, nämlich daraus zu lernen.

Gibt es ein größeres Problem oder lässt sich alles nur mit den Reifen erklären?

Unser Wagen ist schwierig abzustimmen. Dann wird es noch kritischer, das Set-up so hinzubekommen, dass die Reifen optimal arbeiten. Wir wissen, woran es mangelt.

Es gibt die Hypothese, Ferrari und Vettel hätten ihren Vorsprung durchdie akribische Arbeit Sebastians bei den Pirelli-Reifentests im Vorjahr herausgeholt, während Hamilton diese Arbeit meist eurem damaligen Testfahrer Wehrlein überließ. Ist da etwas dran?

Jeder Fahrer geht seinen eigenen Weg in der Vorbereitung. Der eine will perfekt sein und ist ein akribischer Arbeiter, der andere verlässt sich auf seinen Instinkt und seine Routine. Sebastian war immer schon ein Tüftler. Vielleicht hat er früher begriffen, wie er den Reifen am schnellsten ins richtige Arbeitsfenster bringen kann. Wir müssen da aufholen und uns an der eigenen Nase nehmen.

Am Sonntag geht es in Montreal weiter. Wie wird das laufen?

Die Strecke ist auch wieder eigen. Vergangenes Jahr taten wir uns als Team da nicht leicht. Wir hatten jetzt einige Zeit zum Nachdenken und zur Analyse, um zu verstehen, was in Monaco passierte und was wir daraus für Montreal lernen müssen. Der Kontakt, die einzige Verbindung zwischen dem Auto und der Piste, sind nur zwanzig Quadratzentimeter des Reifens. Das ist die Herausforderung, hier eine optimale Lösung zu finden. Das ist uns heuer stets zumindest für einen der beiden Wagen gelungen, nur in Monaco erstmals für keinen.

Aber wird es in Kanada wieder besser gehen?

Ich bin meistens  skeptisch. Es kann immer etwas passieren. Ich glaube aber, dass wir gelernt haben und das umsetzen können.

Was sagst du zu den Gerüchten, die Vettel ab 2018 bei Mercedes sehen?

Sebastian sitzt im derzeit besten Auto und hat beste WM-Chancen. Warum sollte er sich so etwas überlegen?

Bist du mit der Leistung von Valtteri Bottas zufrieden?

Er holte eine Pole und einen Sieg. Im Rennen in Monaco schaffte er das, was möglich war. Wir sind sehr zufrieden.

Fürchtest du nach dem Frust Hamiltons in Monaco, er könne demotiviert sein?

Ganz im Gegenteil. Lewis ist kein Problemfall, sondern er ist positivgeblieben und will mehr, als er zuletzt erreichte. Auch im Team insgesamt wird es kein  Problem in dieser Hinsicht geben.  

Wie geht es dem Jungpapa Toto, Mutter Susie und vor allem dem acht Wochen alten Junior?

(Lacht.) Der schläft so viel, ganz wie der Papa. Jack ist da sehr pflegeleicht im Moment. Susie und Jack waren ja in Monaco mit dabei, das Pfingstwochenende spannten wir in Tirol aus. Sie werden im Juli auch mit nach Spielberg zum Österreich-GP kommen.

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