Formel 1: Trübe Aussichten für Hamilton

Charles Leclerc, Ferrari: «Ich hoffe, das ist falsch»

Von Mathias Brunner
Charles Leclerc

Charles Leclerc

​Nach dem Grossen Preis von Ungarn hat Charles Leclerc lamentiert: «Da haben wir die vielleicht einzige Chance von Ferrari in diesem Jahr, ein Rennen zu gewinnen, und dann das.» Aber ist das wirklich so?

Charles Leclerc war nach dem Grand Prix von Ungarn untröstlich, in einer Mischung aus Wut, Ernüchterung und Fassungslosigkeit. Der 27-jährige Monegasse hatte am Samstag seine 27. Pole-Position in der Königsklasse erobert, aber nach dem WM-Lauf stand er nicht mal auf dem Siegerpodest – Rang 4.

Leclerc stöhnte: «Da haben wir die vielleicht einzige Chance von Ferrari in diesem Jahr, ein Rennen zu gewinnen, und dann das.»

Der achtfache GP-Sieger war davon überzeugt, dass sein Auto beschädigt war (was sich als unwahr herausstellte). Ferrari nahm nicht dazu Stellung, wie der prachtvolle Speed von Leclercs Rennwagen im letzten GP-Drittel einfach so verschwinden konnte.

Ex-GP-Fahrer Martin Brundle glaubt zu wissen, was da vorgefallen ist. «Der diesjährige Ferrari funktioniert am besten, wenn er näher am Boden liegt, insbesondere am Heck, und wir sehen oft, dass er dabei stark aufsetzt. Das kann die Unterbodenplatte erheblich abnutzen und das Auto sogar illegal machen, wie es Anfang des Jahres in China passiert ist.»

Der Engländer sagt weiter: «Wir wissen, dass die Ferrari-Fahrer manchmal in Hochgeschwindigkeitskurven vom Gas gehen, um diese Abnutzung zu vermeiden, wenn das Auto stark aerodynamisch belastet ist. In Budapest haben sie bei Leclercs Boxenstopp wohl den Reifendruck erhöht, was das Auto anhebt, aber Grip kostet, und das Team hat auch den Frontflügelwinkel verringert. Das alles beeinträchtigte sein Tempo, und Leclerc kam schliesslich mit 42 Sekunden Rückstand auf den Sieger ins Ziel.»

Aber hat Leclerc mit seiner Behauptung Recht? War Ungarn wirklich die einzige Chance von Ferrari, in der Saison 2025 einen Grand Prix zu gewinnen?

Charles begründet seinen Pessimusmus so: «Ich erkenne einfach keine Rennstrecke, auf welcher wir derzeit stärker wären als McLaren. Wenn wir uns das ganze Feld ansehen, dann hat nur ein Rennstall ständig ein Auto auf den vorderen Rängen, und das ist McLaren.»

«Bei Red Bull Racing, Mercedes und uns geht das immer ein wenig auf und ab; mit ein paar Highlights dazwischen, aber eben nicht mit der Konstanz von McLaren. Ich sehe keine Strecke, auf welcher ich uns als Favoriten einstufe. Ich hoffe, das ist falsch.»


Ungarn-GP, Hungaroring

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:35:21,231 h
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +0,698 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +21,916
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +42,560
05. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +59,040
06. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +1:06,169 min
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:08,174
08. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +1:09,451
09. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +1:12,645
10. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +1 Runde
11. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1
12. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +1
13. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +1
14. Carlos Sainz (E), Williams, +1
15. Alex Albon (T), Williams, +1
16. Esteban Ocon (F), Haas, +1
17. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1
18. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1
19. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
Out
Oliver Bearman (GB), Haas, Unterboden beschädigt


WM-Stand (nach 14 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Piastri 284 Punkte
02. Norris 275
03. Verstappen 187
04. Russell 172
05. Leclerc 151
06. Hamilton 109
07. Antonelli 64
08. Albon 54
09. Hülkenberg 37
10. Ocon 27
11. Alonso 26
12. Stroll 26
13. Hadjar 22
14. Gasly 20
15. Lawson 20
16. Sainz 16
17. Bortoleto 14
18. Tsunoda 10
19. Bearman 8
20. Colapinto 0
21. Doohan 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 559 Punkte
02. Ferrari 260
03. Mercedes 236
04. Red Bull Racing 194
05. Williams 70
06. Aston Martin 52
07. Sauber 51
08. Racing Bulls 45
09. Haas 35
10. Alpine 20

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