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Fernando Alonso: «Reifenqualität muss besser werden»

Von Vanessa Georgoulas
Fernando Alonso: «Red Bull Racing und Vettel sind derzeit ein starkes Duo – zu stark für uns»

Fernando Alonso: «Red Bull Racing und Vettel sind derzeit ein starkes Duo – zu stark für uns»

Ferrari-Star Fernando Alonso lobt die Arbeit von Konkurrent Red Bull Racing und fordert bessere Reifen von Allein-Ausrüster Pirelli.
Der WM-Titel ist praktisch entschieden, wie lautet Dein Ziel für die verbleibenden fünf Rennen der Saison?

In den letzten fünf Rennen werden wir weiterhin unser Bestes geben und versuchen, so viele Punkte wie möglich sammeln. Natürlich, der WM-Titelkampf ist weitestgehend entschieden. Deshalb konzentriere ich mich darauf, die Rennen zu geniessen und möglichst viele Punkte für die Konstrukteurs-Wertung zu sammeln. Mercedes ist uns auf den Fersen und auch Lotus konnte in Südkorea einige Punkte sammeln, für Felipe (Massa) und mich geht es also darum, möglichst viele Zähler zu sammeln.

Was erwartest Du von Deinem künftigen Teamkollegen Kimi Räikkönen?

Ich denke, Kimi und ich können im nächsten Jahr eine sehr gutes WM-Ergebnis für Ferrari erzielen. Was den Speed angeht, glaube ich nicht, dass Felipe langsamer ist als Kimi. Als sie gegeneinander fuhren, waren sie gleich schnell. Wie gut die nächste Saison wird, hängt vom Auto ab. Wenn wir ein konkurrenzfähiges Auto haben, können wir gute Resultate erzielen, wenn nicht, dann wird die nächste Saison ziemlich ähnlich wie diese.

Wieso ist Suzuka so speziell für einen Rennfahrer?

Das liegt einerseits an der Streckencharakteristik, vor allem die schnellen Ecken im ersten Sektor sind ganz nach unserem Geschmack. Andererseits sind die Fans hier besonders leidenschaftlich. Wir lieben es, hier zu fahren und den Enthusiasmus der Leute auf den Tribünen zu spüren. Dafür wollen wir uns mit einer guten Show bedanken.

Warum ist Sebastian Vettel so schnell?

Schwer zu sagen. Er hat in diesem Jahr eine fast perfekte Leistung geliefert. Natürlich profitiert er von seinem schnellen Renner, das ist ein Vorteil. Wir müssen abwarten, wie sich das entwickelt, und schauen, wie stark er in seiner späteren Karriere sein wird. Derzeit ist er besser als alle. Aber wir alle haben auch miterlebt, wie gut Lewis Hamilton in seine Karriere gestartet ist. Er hat im ersten Jahr beinahe den WM-Titel geholt, und im zweiten Jahr klappte es dann auch. Aber seitdem hat er keinen Titel mehr geholt. Manchmal hat man ein gutes Auto und manchmal auch nicht. Red Bull Racing und Vettel sind derzeit ein starkes Duo – zu stark für uns.

Warum läuft es denn bei Mark Webber so schlecht?

Wenn’s mal schief läuft, dann so richtig. Mark hat einen Teil seiner Motivation eingebüsst und keine Freude mehr an der Formel 1, deshalb hat er beschlossen, seine Formel-1-Karriere zu beenden. Hinzu kommt, dass er auch wirklich Pech hatte. Es ist schade, ich wünsche ihm für die restlichen fünf GP viel Glück. Es wäre grossartig für ihn, wenn er sich mit mindestens einem GP-Sieg aus der Königsklasse verabschieden könnte – am Liebsten wäre mir, er würde das an diesem Wochenende tun. Ich denke auch, dass er im nächsten Jahr in den Langstrecken-Rennen von den Erfahrungen in diesem Jahr profitieren kann und sich gut schlagen wird.

Offensichtlich konnte Red Bull Racing seit dem Rennen in Belgien einen grossen Schritt nach vorne machen. Wie erklärst Du Dir das?

Die machen ihre Arbeit besser als wir. Viel mehr gibt es da nicht zu erklären. Wir sind hier, um Rennen zu fahren. Wir waren zu Beginn der Saison ziemlich konkurrenzfähig – schliesslich haben wir zwei der ersten fünf Grands Prix gewonnen und um weitere Podestplätze mitkämpfen können. Doch die Weiterentwicklungen haben nicht wie erwartet funktioniert. In Silverstone haben wir leistungsmässig sogar einen Rückschritt verkraften müssen. Wir haben verstanden, was wir falsch gemacht haben, und uns teilweise zurückkämpfen können. Doch die Anderen hatten da schon einen Vorsprung und leisteten auch da bessere Arbeit als wir.

Viele Fahrer haben sich in diesem Jahr sich über die Pirelli-Reifen beschwert, die das Tempo bestimmen. Pat Fry hat nun vorausgesagt, dass die Rundenzeiten auch im Zusammenhang mit dem Sprit-Limit bis zu 1,5 Sekunden langsamer ausfallen werden als in diesem Jahr. Wie frustrierend ist die Aussicht, dass man im nächsten Jahr gar nicht mehr Vollgas fahren kann?

Ich denke, so sieht die neue Formel 1 aus. Leider müssen wir uns daran gewöhnen. Wie ich schon in Südkorea gesagt habe: Wir hatten nur eine zwei Meter breite Bahn, daneben lagen so viele Gummiabrieb-Kügelchen, dass man sich die Reifen ruinierte, wenn man die Ideallinie verliess. Das ist aber für alle gleich, da kann man nichts machen. In erster Linie ist es ein Problem von uns, die Reifen zum Arbeiten zu bringen und den Abbau in den Griff zu bekommen. Es ist aber nicht unser Problem, wenn die Reifen wie in Silverstone explodieren und die Reifenkonstruktion mehrmals im Jahr geändert wird. Es ist gerade einmal fünf Tage her, da ist Sergio Pérez reifen wegen eines Verbremsers auseinandergeflogen. Möglich, dass der Schaden einzig auf den Verbremser zurückgeht, aber wenn der Reifen nach einem starken Verbremser nach 20 Runden explodiert, dann läuft etwas falsch. Das ist ein Fakt, jeder konnte das sehen, das hat also nichts mit übler Nachrede zu tun. Das muss sich im nächsten Jahr ändern, die Reifenqualität muss verbessert werden.

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