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Kaltenborn: «Mehrheit entscheidet über Budgetgrenze»

Von Vanessa Georgoulas
Monisha Kaltenborn: «Es gibt zu viele Teams, die finanzielle Probleme haben»

Monisha Kaltenborn: «Es gibt zu viele Teams, die finanzielle Probleme haben»

Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn spricht über die Finanzkrise von Sauber, die hohen Kosten in der Formel 1 und die Aussicht auf eine Budgetbeschränkung für die Formel-1-Rennställe.

Das Sauber-Team hat in den letzten Monaten viel ertragen müssen. Der Rennstall von Peter Sauber, der in finanzielle Schieflage geraten war, musste sich im vergangenen Jahr mit unangenehmen Schlagzeilen über Finanzprobleme und Zahlungsaufforderungen auseinandersetzen. Trotzdem ist Teamchefin Monisha Kaltenborn überzeugt, dass der gute Ruf der Schweizer nicht gelitten hat.

Im Interview mit der Schweizer Zeitung Zürcher Oberländer erklärt sie: «Ich glaube, dass Sauber noch immer ein guter Name ist. Wir hatten eine schwierige Phase, das haben wir auch offen gesagt. Ich glaube aber nicht, dass deswegen an unserer Seriosität gezweifelt wird. Es ist teils befremdlich, dass Betreibungen hier so thematisiert werden. So oft liest man das nicht in der Zeitung. Natürlich hängt das damit zusammen, dass wir in der Öffentlichkeit stehen. Wichtig ist aber, dass wir die Verantwortung für den Standort und für unsere Mitarbeiter wahrnehmen – und das tut das Management.»

Dass die Entwicklung des neuen Sauber C33-Ferrari in derart schwierigen Zeiten vonstatten gehen musste, sieht die 42-jährige Österreicherin nicht unbedingt als schlechtes Omen für die Saison 2014, die in einer Woche in Melbourne startet. «Unsere Möglichkeiten werden sehr stark vom Geld bestimmt. Sobald wir etwas mehr haben, geht das in die Entwicklung – dann sieht man es auch. Und wenn wir limitiert sind, merkt man das ebenso», räumt die Juristin ein. «Dennoch haben wir in der letzten Saison einen Aufwärtstrend einleiten können. Angesichts der Situation und der Komplexität des Autos kann man die Leistung der Mannschaft nicht oft genug loben, dass wir trotz allem am ersten Tag der Tests bereit waren.»

Kaltenborn macht keinen Hehl daraus, dass sie sich für eine Budgetgrenze stark macht: «Ich bin zuversichtlich, weil sich nun auch die Fia dazu bekennt. Es ist wichtig, dass der Verband eine aktive Rolle spielt. Wir müssen handeln – es gibt zu viele Teams, die finanzielle Probleme haben. Finanzthemen dominieren die Berichterstattung. Das darf nicht sein. Wir sind in erster Linie ein Sport. Doch die Kosten sind unglaublich hoch. Das kann doch keiner mehr nachvollziehen. Das trägt auch nichts zur Show bei. Eine Budgetobergrenze ist eine sinnvolle Lösung. Ich zweifle auch nicht an der Kontrollierbarkeit – die ist da, wenn es hohe Strafen gibt.»

Dass neben der Kontrollierbarkeit auch die Höhe der Grenzen für Zwist unter den Rennställen sorgt, ist für Kaltenborn kein unüberwindbares Hindernis: «Es wäre schön, wenn man sich diesmal einigen könnte. Ansonsten können wir derzeit aber auch mit einer Mehrheit Entscheidungen durchbringen.»

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