Ferrari: Marco Mattiacci – zum Scheitern verurteilt?

Von Mathias Brunner
Marco Mattiacci – der neue Formel-1-Teamchef von Ferrari

Marco Mattiacci – der neue Formel-1-Teamchef von Ferrari

Neuer Ferrari-Teamchef ist mit sofortiker Wirkung Marco Mattiacci (42), gebürtiger Römer, seit 1999 bei Ferrari und bislang erfolgreicher Chef der erfolgreichen Abteilung Nordamerika.

Stefano Domenicali (48) raus, Marco Mattiacci (42) rein – wird nun alles besser bei Ferrari? Bereits twittern die ersten: «Mattiacci hat keinerlei Formel-1-Erfahrung, wie will er da einen GP-Rennstall auf Vordermann bringen?»

Dagegen dürfen wir argumentieren: Wieviel Rennerfahrung hatte Flavio Briatore bei Benetton, bevor er das Team zu Siegen und WM-Titel führte? Und was nützte Alain Prost die ganze Erfahrung als Chef seines eigenen Rennstalls?

Natürlich hat Stefano Domenicali nicht alles falsch gemacht. Aber wenn im Fussball die Mannschaft einen Schmarren zusammenspielt, dann wird auch nicht die Mannschaft entlassen, sondern der Trainer.

Wer ist der Neue?

Marco Mattiacci, 42 Jahre jung, Wirtschafts- und Handelsexperte mit Uni-Abschluss in Rom. Erste Erfahrungen in der Autobranche sammelte Mattiacci in London bei Jaguar Ende der 80er Jahre. Seine Arbeit sprach sich herum. 1999 heuerte ihn Ferrari an und schickte ihn als Verkaufsleiter in die Gebiete Mittlerer Osten, Nord- und Südamerika. Nach den Stationen Finnland und Russland ging es wieder zurück nach Amerika, 2001 kümmerte er sich dort um die Marke Maserati. Fünf Jahre später ab nach China, wo der Italiener den Posten des Vizepräsidenten für den asiatisch-pazifischen Raum übernahm. 2010 dann erneut zurück nach Nordamerika. 2012 wurde er zum Automobil-Führungskraft des Jahres gewählt.

Als Leistungsausweis bringt der Vater von drei Kindern florierende Zahlen von Ferrari Nordamerika mit nach Italien.

Die Unkenrufe werden bleiben (vor allem, wenn bei Ferrari auch weiterhin wenig vorwärts geht): Mattiacci sei eben kein Racer, er sei ein Manager.

Mattiacci wird rund 1200 Fachkräfte leiten, er wird stets im Mittelpunkt stehen. Durchaus denkbar, dass wir den erfahrenen Präsidenten Luca Montezemolo etwas häufiger an den Strecken sehen werden.

Die Ferrari-Teamchefs

Seit 2014: Marco Mattiacci
2007–2014: Stefano Domenicali
1993–2007: Jean Todt
1992/1993: Sante Ghedini
1991: Claudio Lombardi
1989–1991: Cesare Fiorio
1978–1988: Marco Piccinini
1977: Robert Nosetto
1976: Daniele Audetto
1976: Guido Rosani
1974/1975: Luca Montezemolo
1973: Sandro Colombo
1971/1972: Peter Schetty
1968–1970: Franco Gozzi
1967: Franco Lini
1962–1966: Eugenio Dragoni
1958–1961: Romolo Tavoni
1957: Mino Amorotti
1956: Eraldo Sculati
1952–1955: Nello Ugolini
1947–1951: Federico Giberti
1935–1940: Nello Ugolini
1934: Federico Giberti
1932/1933: Mario Lolli
1930/1931: Saracco Ferrari

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