Formel 1: Max Verstappen ist genervt

Vettel & Ricciardo: Muss Champion Fahrstil ändern?

Von Mathias Brunner
Die Fachwelt rätselt darüber, wieso der vierfache Formel-1-Champion Sebastian Vettel seinem jungen Stallgefährten hinterher fährt. Unser Kollege Mark Hughes hat seine eigene Theorie.

Sind es die Reifen? Ist es die Antriebseinheit? Kommt er vielleicht mit dem verminderten Abtrieb nicht klar? Fans und Fachleute diskutieren darüber, wieso Formel-1-Champion Sebastian Vettel derzeit gegen den jungen Daniel Ricciardo das Nachsehen hat – 1:3-Niederlage in den vier Qualifyings, zuletzt zwei Mal in Folge von Ricciardo geschlagen.

Mark Hughes, Formel-1-Berichterstatter von «Motor Sport» in England und der britischen Sky, schaut sich das Geschehen regelmässig entlang der Strecken an. Er hat Stärken und Schwächen der verschiedenen Piloten verinnerlicht und beim Duell zwischen dem Deutschen und dem Australier fällt ihm einiges auf.

Mark auf der Webpage der Kollegen von Sky: «Es ist oberflächlich zu behaupten, die ganzen Erfolge von Sebastian Vettel gingen in den vergangenen Jahren nur auf überlegene Autos zurück. Und obschon Daniel Ricciardo bislang einen hervorragenden Job macht, muss ich sagen – Vettel fährt derzeit nicht auf der Höhe seines wirklichen Könnens.»

«Sebastian hat einen ziemlich akrobatischen Fahrstil. Er nutzt ein rutschendes Heck für schnellere Richtungswechsel in langsameren Kurven. Dies zu tun, ohne dass das Rutschen im Verlauf der Kurve zum Störfaktor wird, weil es den Wagen abbremst, ist ein ziemlicher Balanceakt. Ich glaube, Vettel hatte diesen Fahrstil mit dem von Abgasen abgeblasenen Heck perfektioniert – aber mit der neuen Turbo-Ära haben wir einen Auspuff erhalten, der so weit oben ins Freie mündet, dass er kaum noch zum Erzeugen von Abtrieb verwendet werden kann.»

«Für mich fällt auf: In der Saison 2010, als noch kein Mensch vom angeblasenen Diffusor redete, fuhr Mark Webber viel eher auf Augenhöhe mit Vettel als später, als dieser aerodynamische Kniff eingeführt wurde. Ich glaube nicht, dass dies ein Zufall ist.»

«Mit dem neuen Reglement müssen die Piloten wieder ihre ganz eigenen Nischen finden, in welchen sie sich mit ihrem Rennwagen wohlfühlen. Ich finde nicht, dass Vettel diese Nische bereits gefunden hat.»

«Ricciardos Fahrstil ist wesentlich sanfter als jener von Vettel. Das führt dazu, dass sich seine Reifen in langsamen Kurven weniger abnutzen, und manchmal ist er auch in den schnellen Ecken besser unterwegs. Er nutzt einen sehr einfachen Fahrstil überaus effizient. Es wird nun die Frage sein, ob Vettel seinen Fahrstil anpasst oder welche Änderungen er am Wagen anbringen kann, die ihm ein besseres Fahrgefühl vermitteln. So oder so ist es für mich noch viel zu früh zu sagen, wer über die ganze Saison die Oberhand behalten wird.»

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Ducati GP25: Wie berechtigt sind die Sorgen?

Von Michael Scott
Auch wenn Ducati die Grands Prix in Le Mans und Silverstone nicht gewinnen konnte, ist der Hersteller aus Borgo Panigale in der MotoGP die Nummer 1. Trotzdem sind nicht alle Fahrer glücklich.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • So. 15.06., 18:00, Eurosport
    Superbike: Weltmeisterschaft
  • So. 15.06., 18:05, Sky Sport Austria
    Formel 1
  • So. 15.06., 18:05, ServusTV
    Formel 1: Großer Preis von Kanada
  • So. 15.06., 18:30, Sky Sport Austria
    Formel 1: Großer Preis von Kanada
  • So. 15.06., 19:05, RTL
    Formel 1: Großer Preis von Kanada
  • So. 15.06., 19:15, Das Erste
    Sportschau
  • So. 15.06., 19:30, Schweiz 2
    Formel 1: Großer Preis von Kanada
  • So. 15.06., 19:30, ServusTV
    Formel 1: Großer Preis von Kanada
  • So. 15.06., 19:55, Sky Sport Austria
    Formel 1: Großer Preis von Kanada
  • So. 15.06., 20:00, ServusTV
    Formel 1: Großer Preis von Kanada
» zum TV-Programm
6.913 20050706 C1506054512 | 5