Moto3: Noah Dettwiler ist wach

Nach Belgien-GP: Nico Rosberg von Fans ausgebuht!

Von Mathias Brunner
Nico Rosberg nach dem Belgien-GP

Nico Rosberg nach dem Belgien-GP

Dicke Luft bei Mercedes: Nico Rosberg wirkte nach dem Belgien-GP und der Kollision mit Lewis Hamilton wie ein Junge, der mit den Fingern in der Keksdose erwischt worden ist.

Die Fans brauchen wir nicht lange zu fragen, wer an der Kollision zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg schuld war: WM-Leader Nico Rosberg wurde auf dem Siegerpodest von den Fans gnadenlos ausgebuht! Nico: «Natürlich ist es nicht schön, wenn man das von den britischen Fans zu hören bekommt.» Da irrt Rosberg allerdings – denn nicht nur Briten waren von seiner Aktion in der zweiten Runde wenig beeindruckt. Auch zwei Österreicher machten ihrem Unmut laut Luft: Mercedes-Teamchef Toto Wolff und Niki Lauda, Aufsichtsrats-Chef des Formel-1-Rennstalls. Wolff: «Das war völlig inakzeptabel.» Lauda: «Man wird mir erklären müssen, wieso man sich in der zweiten Runde eines Rennens ins Auto fährt.»

Rosberg versteckte sich nach dem Rennen verbal: «Ich will die Aktion nicht weiter kommentieren, so lange ich nicht die TV-Bilder gesehen habe. Es wäre nicht gut, in der Hitze des Gefechts etwas zu sagen.»

Aber wie sah Rosberg die Attacke? «Ich war schneller und griff an, innen war das nicht möglich, also versuchte ich es halt aussen.»

«Was enttäuschend ist – wir hätten wir aufgrund unseres Speed einen lockeren Doppelsieg herausfahren können. Es war ein schwieriges Rennen, weil wir die Strategie nach dem Zwischenfall komplett umstellen mussten. Der Wagen hat sich gut angefühlt. Leider hat es am Schluss gegen Ricciardo nicht ganz gereicht.»

Ist die angebliche Harmonie nun endgültig im Eimer?

Rosberg: «Unser WM-Duell war immer intensiv, und es war klar, dass es weiterhin schwierige Momente geben würde. Wir werden so vorgehen wie immer – wir werden das besprechen, aus der Welt schaffen und nach vorne blicken.»

Rosbergs Körpersprache sagte nach dem Rennen alles: Er wirkte wie ein Junge, der mit den Fingern in der Keksdose erwischt worden ist, das wandelnde schlechte Gewissen.

Ex-Formel-1-Fahrer Martin Brundle: «Der Angriff von Nico war sehr tapsig. Zu diesem Zeitpunkt konnte er nicht mehr damit rechnen, dass er vorbeikommt, Lewis gehörte die Ideallinie. Ich kann Rosberg nur in einem Punkt verteidigen – du kannst vom Cockpit aus deinen eigenen Frontflügel nicht sehen. Von daher ist es oft ein Wunder, dass wir nicht sehr viel mehr solcher Kollisionen erleben.»

Schlusswort von GP-Sieger Johnny Herbert: «Nicht alle, die hier gebuht haben, sind Hamilton-Fans. Es sind vielmehr Fans, die um ein tolles Duell betrogen worden sind.»

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