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Suzuka-GP in Gefahr? Taifun Phanfone nimmt Fahrt auf

Von Mathias Brunner
Die meteorologische Anstalt von Japan sieht diese Sturmbahn vorher

Die meteorologische Anstalt von Japan sieht diese Sturmbahn vorher

Der Japan-GP in Suzuka könnte im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fallen: Der Taifun Phanfone bringt am Sonntag und Montag viel Regen in die Region der japanischen Formel-1-Strecke.

September und Oktober, das bedeutet in Japan jeweils Taifun-Saison. Die Wirbelstürme werden durchnummeriert, jedes Jahr fangen sie wieder mit der Nummer 1 an. Wir stehen derzeit bei Nummer 18, und Phanfone (wie der Sturm ausserhalb Japans genannt wird) hat über dem Meer an Kraft gewonnen. Die meisten Wettermodelle sagen voraus, dass die Region um den Formel-1-Ort Suzuka am Sonntag und Montag in Form von möglicherweise heftigen Winden und Regenfällen beeinträchtigt wird, aber das genaue Mass kann derzeit keiner wissen.

Natürlich kommen da Erinnerungen an Ma-On zurück, der vor genau zehn Jahren in Suzuka den Rennbetrieb beeinträchtigte. Der Grand-Prix-Tross wurde angewiesen, am Samstag in den Hotels zu bleiben und nicht zur Rennstrecke zu kommen (nicht alle hielten sich daran), niemand wusste, welche Schäden es an der Strecke geben würde. Die Rennställe machten an der Rennbahn alle Schotten dicht, so gut es eben ging. Das Gebiet um Suzuka hatte Glück, die Schäden hielten sich in Grenzen (in Tokio hingegen richtete Ma-On erhebliche Schäden an). Am Sonntag wurden Abschlusstraining und Rennen in einem Rutsch gefahren.

Eine Tropensturmwarnung gab es auch vor fast auf den Tag genau einem Jahr für Südkorea, doch der Sturm drehte ab, bevor er die südkoreanische Provinz Süd-Jeolla heimsuchen konnte. Taifune werden von enormen Sturmwinden und peitschendem Regen begleitet. Trifft eine solche Naturgewalt auf ein Landstück, ist an Rennfahren überhaupt nicht mehr zu denken. Vor vier Jahren wurde in Suzuka ebenfalls das Abschlusstraining beeinträchtigt.

Wetterkapriolen der letzten Jahre

Wie es scheint, hat Petrus ab und an Lust, den Formel-1-Betrieb ein wenig zu stören. Hier einige Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit:

Australien 2013
Das Abschlusstraining muss unterbrochen werden, weil es wie aus Kübeln schüttet. Das erste Quali-Segment kann noch gefahren werden, Q2 und Q3 jedoch müssen auf den Sonntagmorgen verschoben werden.

Kanada 2011
Montreal zeigt sich grau in grau. Das Rennen beginnt hinter dem Safety-Car. In Runde 26 wird der Regen so stark, dass der Grand Prix neutralisiert werden muss. Erste zwei Stunden später können die Autos wieder fahren. Mit einer Laufzeit von mehr als vier Stunden (die Uhr hält bei einer Renn-Neutralisation nicht mehr an) ist der Kanada-GP 2011 der längste WM-Lauf der Formel-1-Historie.

Japan 2010
Der Regen fällt so stark, dass das Abschlusstraining von Suzuka gar nicht erst aufgenommen werden kann. Die Teams vertreiben sich die Zeit mit Schiffchenbauen, die sich auf der abschüssigen Boxengasse treiben lassen. Die Qualifikation muss am Sonntagmorgen gefahren werden.

Malaysia 2009
Nach 31 von 56 Runden geht gar nichts mehr: Das Rennen muss unterbrochen werden. Der Regen fällt so lange und intensiv, bis es einzudunkeln beginnt. Damit steht fest: Der Grand Prix wird nicht fortgesetzt. Erstmals seit 18 Jahren werden halbe Punkte verteilt.

Japan 2004
Der Taifun Ma-On bringt peitschenden Regen und heftigen Wind in die Region von Suzuka. Der Veranstalter macht die Schotten dicht, keiner darf an der Rennstrecke auftauchen. Abschlusstraining und Rennen finden im Paket am Sonntag statt.

Australien 1991
In Montreal also sorgte der Regen für das längste Rennen der WM-Historie, 1991 in Australien für das kürzeste: Nach nur 14 von 81 Runden ist ans Weiterfahren nicht mehr zu denken.

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