Motocross: Trauer nach tödlichem Unfall

David Coulthard zu Jules Bianchi: Schock, Trauer, Wut

Von Mathias Brunner
Grand-Prix-Sieger David Coulthard spricht in seiner Kolumne für die Kollegen der BBC über den schlimmen Unfall des Marussia-Piloten Jules Bianchi beim Grossen Preis von Japan.

Bei 246 Grands Prix hat der Schotte David Coulthard in der Formel 1 fast alles gesehen. Aber auch der heute 43-Jährige ist tief berührt vom Schicksal des jungen Jules Bianchi, der mit lebensbedrohlichen Kopfverletzungen im Krankenhaus von Yokkaichi liegt.

Coulthard schreibt in seiner Kolumne für die BBC: «Ich bin alt genug, um Imola 1994 mit dem Tod von Roland Ratzenberger und Ayrton Senna miterlebt zu haben. Das war ein noch schlimmeres Szenario als wir es jetzt haben. Während ich diese Zeilen schreibe, liebt Bianchi im kritischen Zustand im Spital. Es ist tröstlich zu sehen, wie die Formel-1-Gemeinde in solchen Momenten zusammenrückt, um den verunfallten Fahrer, dessen Familie und auch das Marussia-Team zu unterstützen.»

«Die FIA tat richtig daran, in Sotschi eine Medienkonferenz abzuhalten, um so viele Informationen wie möglich über den Unfall in Suzuka zu geben. Ich bin nicht der Meinung, dass jemand für die Tragödie verantwortlich gemacht werden kann, aber es ist unvermeidlich, dass wir alle eine kraftvolle Mischung von Emotionen spüren – Schock, Trauer, Wut.»

«Der vierfache Formel-1-Champion Alain Prost war äussert unverblümt und machte seiner Entrüstung Luft, dass ein Rettungsfahrzeug an so einer Stelle überhaupt auf die Bahn geschickt werde. Ich kann die Empörung verstehen, aber wir müssen auch nüchtern festhalten – das entsprach nun mal dem Standardvorgehen in den vergangenen zwanzig Jahren, und schon damals entging Martin Brundle nur knapp einem Unfall, der fast eine Fotokopie der Situation um Sutil und Bianchi war. Keiner sollte auch vergessen: erst vor einem Jahr wurde in Kanada beim Abtransport eines Rennwagens ein Streckenposten durch ein Rettungsfahrzeug tödlich verletzt.»

«Vor diesem Hintergrund finde ich es unumgänglich, dass wir das Risiko weiter minimieren müssen – entweder indem wir die Wagen an einer Unfallstelle in drastisch reduziertem Tempo vorbeiführen, oder indem wir das Safety-Car öfter auf die Bahn bringen.»

«Natürlich ist man rückblickend immer schlauer und kann in den Raum stellen – wieso wurde das nicht schon längst so eingeführt? Aber wir müssen auch verstehen, dass jeder einzelne Person in der Formel 1 – Mechaniker, Streckenposten, Fahrer – die Herausforderung, die Aufregung, aber auch das Risiko unseres Geschäfts kennt und akzeptiert.»

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