Werbeverbot: McLaren, Williams, Force India im Visier

Von Joe Saward
Der Williams-Rennwagen im Martini-Kleid

Der Williams-Rennwagen im Martini-Kleid

Jean Todt, Präsident des Autoverbands FIA, hat einen Brief einer Gruppe von Gesundheits-Organisationen erhalten. «Eurocare» fordert ein Alkohol-Werbeverbot im Formel-1-Sport.

Jean Todt hat Post von Eurocare erhalten. Hinter Eurocare (European Alcohol Policy Alliance) steckt eine Gruppe von 57 Gesundheits-Organisationen aus 25 europäischen Ländern. Diese Organisationen haben sich der Vorbeugung gegen und Verringerung von Alkoholmissbrauch verschrieben. Im Brief an den FIA-Präsidenten äussern sie Bedenken über das Engagement der Firmen Johnnie Walker (bei McLaren), Smirnoff (bei Force India) und Martini (bei Williams) in der Formel 1.

Im Brief wird «ein Ende sämtlicher Alkoholwerbung in der Formel 1» gefordert. Eurocare ist ein Dorn im Auge, mit welch aufwändigem Marketing die benannten Firmen für ihre Produkte werben. Sie prangern Widersprüche zu EU-Direktiven an, die beispielsweise besagen, dass beim Marketing keine Verbindungen zwischen Alkoholkonsum und Autofahren hergestellt werden sollten.

Dies riecht gefährlich nach dem damaligen Vorstoss, der zum Ende der Tabakwerbung in der Formel 1 führte. Schon jetzt – nennen wir es auch mal vorbeugend – hält Eurocare fest, dass sie ein Verbot der Alkoholwerbung nicht als wesentlichen finanziellen Schlag für den Sport erachtet.

Meine Meinung: Den Eurocare-Leuten ist es völlig egal, ob durch einen solchen Schritt ein oder zwei Rennställe mehr kollabieren.

Die Argumente für ein Verbot sind die gleichen wie damals beim Tabak. Die Gegen-Argumente ebenfalls: Wenn ein Produkt wirklich so furchtbar ist, wieso wird dann nicht das Produkt verboten, statt die Werbung? Aber halt – ich Dummerchen habe ja ganz vergessen, dass die Regierungen Squillionen durch Tabak- und Alkohlsteuern einnehmen ...

Der Brief, unterzeichnet von Eurocare-Generalsekretärin Mariann Skar, ging mit Kopie an Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone, verschiedene EU-Kommisare sowie Offizielle der Weltgesundheitsorganisation.

Der Brief kommt in einer Zeit, in welcher es sowieso schwierig ist, für die Formel 1 Geldgeber zu finden. Und ich stelle mir die Frage: Wieso kommt er ausgerechnet jetzt? Wer steht wirklich hinter diesem Vorstoss und wer würde dadurch etwas gewinnen? Ist es nur Zufall, dass Rennställe davon betroffen sind, die sich schwerer tun als andere, Sponsoren zu finden?

Ich bin ziemlich sicher: Zufälle sind in der Formel 1 eher selten.

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