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Nelson Piquet: Fahrer Dummköpfe in Sachen Technik?

Von Mathias Brunner
Nelson Piquet und Felipe Massa sind nicht gleicher Meinung

Nelson Piquet und Felipe Massa sind nicht gleicher Meinung

Nelson Piquet eckt gerne an. Der dreifache Formel-1-Champion scheint von den Qualitäten der neuen Formel-1-Generation nicht viel zu halten. Und dem gibt er unverblümt Ausdruck.

Er hat immer schon gerne provoziert, dieser Nelson Piquet. Seinem Pistenrivalen Ayrton Senna unterstellte er, sich für Männer zu interessieren. Daraufhin war in Brasilien die Hölle los. Über die Gattin von Nigel Mansell meinte Piquet, sie sei unansehnlich. Das fanden viele Briten überhaupt nicht komisch. Während des Brasilien-GP, im Wissen, dass er im Live-Bild zu sehen ist, packt er sich Niki Lauda für einen herzhaften Schmatzer. Manchmal ist sein Humor voll kindlichem Übermut, manchmal geht es nur ums Provozieren, egal wie sehr er damit Menschen verletzt.

Nun sagt Piquet aber über die Fahrergeneration 2014, man könne ein vollendeter Dummkopf sein und keine Ahnung von der Technik seines Autos haben und könne gleichwohl schnell fahren. Man müsse nur darauf achten, keine Fehler zu machen.

Der 62jährige Piquet erzeugt mit seiner Wortmeldung bei den Landsleuten überschaubar viel Applaus. Williams-Fahrer Felipe Massa ist zornig: «Das kann man doch nicht vergleichen», findet Massa. «Damals steckte die Aerodynamik in den Kinderschuhen, kein Fahrer musste etwas über Elektronik wissen, gesprochen wurde mit den Technikern nur, wenn der Pilot an der Box war. Was mussten die Piloten denn damals alles an Bord tun während des Fahrens? Und worum müssen wir uns nun ständig kümmern? Damals hast du gelenkt, Gas gegeben, gebremst, gekuppelt, geschaltet, aus. Wir hingegen verstellen selbst in den Kurven Einstellungen des Fahrzeugs, das sind doch zwei komplett unterschiedliche Welten.»

Es wurde auch unterstellt, die Fahrer von damals hätten ständig mit querstehenden Autos gekämpft. Wer so etwas bedeutet, hat offenbar 2014 während der Formel-1-Übertragungen Seifenopfern geschaut – nie gab es in den letzten Jahren mehr querstehende Autos als mit der neuen Turbo-Generation.

Stimme aus den sozialen Netzwerken in Brasilien: «Was sollten wir von einem gealterten Piloten erwarten, der auf dem Podest von Interlagos Sieger Lewis Hamilton als Erstes fragt, wo dessen Freundin Nicole Scherzinger sei?»

Massa weiter: «Die Leute sagen immer, ja damals, da hatten wir Prost und Senna und Mansell und Piquet, DAS waren Zeiten. Ja und? Heute haben wir Alonso, Vettel, Button, Hamilton, Räikkönen, ist das vielleicht nichts? Ich behaupte – wir haben heute mindestens so viel Talent im Feld wie damals.»

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