Marussia: Debüt mit 2015er Fahrzeug beim Bahrain-GP?

Von Rob La Salle
Marussia – geht das Abenteuer doch weiter?

Marussia – geht das Abenteuer doch weiter?

SPEEDWEEKipedia: Leser fragen, wir finden die Antwort. Heute: Die Strategiegruppe lehnt es ab, Marussia mit 2014er Autos an den Start zu lassen. Ist die Rückkehr damit verunmöglicht?

In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Angelo Romano aus Bellinzona wissen: «Angeblich hat doch die so genannte Strategiegruppe der Formel 1 dem Marussia-Rennstall untersagt, in der Saison 2015 mit 2014er Material zu fahren. Ist damit das Comeback vom Tisch? Die Zeit ist doch viel zu eng, um für Australien jetzt noch ein Auto zu bauen.»

Natürlich hat Leser Romano grundsätzlich Recht: Abgesehen davon, dass die Investoren die Schulden von Marussia tilgen müssen, tritt der Formel-1-Tross in etwas mehr als einem Monat in Melbourne zum WM-Auftakt ab, und gewiss schafft es kein Team so schnell, ein Auto auf die Räder zu stellen. Schon gar nicht mit einer Rumpfmannschaft und in einem behelfsmässigen Werk.

Aber von vorne: Die so genannte Strategiegruppe ist aus drei Blöcken geformt, die alle je sechs Stimmen haben – die FIA, die Formel-1-Gruppe als Halter der Rechte am GP-Sport sowie die Teams. Entscheidungen werden mit Mehrheitsbeschluss gefällt.

Selbst wenn also einige Teams nicht dafür gewesen sind, dass Marussia mit 2014er Autos fahren dürfen, müssten schon die FIA oder die F1-Gruppe ebenfalls Einwände haben, um diesen Plan zu vereiteln. Das ist schon mal seltsam, weil weder der Autoverband noch Bernie Ecclestone als Vertreter der Formel-1-Gruppe ein Interesse daran haben, dass die Formel 1 mit so wenigen Autos wie heute fährt.

Auf der anderen Seite hat sich Ecclestone einige Male sehr kritisch über die insolventen Rennställe Caterham und Marussia geäussert, im Sinne von – wenn sie nicht haushalten können, dann gehören sie eben auch nicht in die Formel 1.

Das Komplizierte bei der ganzen Diskussion: ein Jahr alte Wagen zu erlauben, könnte als Regeländerung eingestuft werden. Und dazu wiederum bedarf es der Zustimmung aller Teams. Wie üblich ist so etwas in der Formel 1 kaum zu machen.

Gehen wir also einmal davon aus, dass der Plan tatsächlich verworfen ist, Marussia mit 2014er Material fahren zu lassen (aus sportlicher Sicht wäre das sowieso wenig verheissend gewesen) – das bedeutet nun aber nicht, dass Marussia überhaupt nicht zurückkehren könnte. Denn wie wir seit 2014 und der Pause von Caterham wissen: ein Team kann pro Jahr bis zu drei Rennen sausen lassen.

Anders gesagt: Marussia hätte Zeit bis zum Bahrain-GP-Wochenende (Rennen am 19. April), dem vierten WM-Lauf der Saison nach Australien, Malaysia und China, um mit einem 2015er Auto aufzukreuzen. Damit hat Marussia gut einen Monat mehr Spielraum.

Der Zeitplan ist noch immer verrückt, und die Chance, dass wir Marussia (unter einem anderen Namen) wiedersehen ist klein. Aber sie bleibt vorhanden.

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