Crash von Fernando Alonso: Ging Aufhängung zu Bruch?

Von Vanessa Georgoulas
Fernando Alonso wurde ins Krankenhaus geflogen

Fernando Alonso wurde ins Krankenhaus geflogen

Der letzte Barcelona-Testtag in dieser Woche bescherte den spanischen Fans eine Achterbahn der Gefühle. Fernando Alonso und Carlos Sainz jr. flogen in der schnellen Kurve 3 ab. Romain Grosjean fuhr die Wochenbestzeit.

Die spanischen Fans, die ihren freien Sonntag dazu nutzten, die Formel-1-Stars beim letzten Testtag in dieser Woche live am Circuit de Catalunya zu beobachten, mussten gleich zweimal um einen Landsmann bangen: Am Morgen sorgte Fernando Alonso mit einem kuriosen Abflug für Aufregung, am Nachmittag war es Toro Rosso-Pilot Carlos Sainz jr. Der zweifache Weltmeister setzte seinen McLaren-Honda nach relativ gemächlicher Fahrt in der schnellen Kurve 3 in die Mauer.

«Das hat wirklich eigenartig ausgesehen, ich habe auch mit Vettel gesprochen, der hinter ihm fuhr und sagte, dass er langsam unterwegs war und schlingerte, bevor er die Wand entlang schrammte», berichtete Sauber-Pilot Marcus Ericsson gegenüber SPEEDWEEK.com.

Über die Unfallursache wurde auch noch Stunden nach dem Crash spekuliert: So wurden etwa Unwohlsein – ausgelöst durch giftige Batterie-Dämpfe – und auch ein Stromschlag als mögliche Gründe für den Abflug des Ausnahmekönners genannt. Ericsson ist aber überzeugt: «Von der Stromschlag-Theorie habe ich gehört, ich kann mir das aber nur schwerlich vorstellen.»

Wahrscheinlicher scheint da ein Aufhängungsbruch auf der linken Seite. Dafür spricht auch, dass McLaren am Nachmittag nicht mehr ausrückte. Augenzeugenberichten zufolge soll der Spanier seinen Dienstwagen allerdings absichtlich in die Bande gelenkt haben. Alonso wurde nach dem Crash für einen ersten Check ins Streckenkrankenhaus gefahren und daraufhin ins Krankenhaus geflogen, wo ein CT-Scan zeigte, dass dem Formel-1-Star nichts fehlte. Trotzdem wird der Star mindestens eine Nacht zur Beobachtung dort verbringen. Sein Manager Luis Garcia Abad sprach sogar von bis zu 48 Stunden Beobachtungszeit.

Der Nachmittag begann wegen des Crashs mit 15 Minuten Verspätung und brachte den zweiten Crash eines Spaniers: Toro Rosso-Neuling Carlos Sainz jr. setzte seinen STR10 knapp vor 16 Uhr an der gleichen Stelle wie sein Landsmann zuvor in die Mauer. Sainz soll allerdings rückwärts eingeschlagen sein. Hinterher wurde der Sohn der gleichnamigen Rallye-Legende ins Medical Centre gebracht. Dort gab es allerdings grünes Licht für den 20-Jährigen aus Madrid, der demonstrativ durchs Fahrerlager spazierte, um seine Unversehrtheit unter Beweis zu stellen.

Die Bestzeit der Woche stellte Romain Grosjean auf. Der Genfer umrundete die 4,655 km lange Strecke auf extra-weichen Reifen in 1:24,067 min. Eine beeindruckende Leistung zeigte Mercedes-Pilot Nico Rosberg, der am Morgen noch auf kalten Reifen zu flott in der Fünften Kurve unterwegs gewesen war und einen Dreher hingelegt hatte. Der Mercedes-Pilot drehte eine flotte Runde nach der anderen. Seine schnellste Runde von 1:24,321 min drehte er auf Medium-Reifen nach mehreren Runden – und blieb für weitere acht Umläufe auf der Strecke. Das bedeutet: Die Bestzeit kam nicht etwa durch einen fast leeren Tank zustande.

Barcelona-Test, Sonntag, 22. Februar

1. Romain Grosjean (F), Lotus-Mercedes, 1:24,067 (111)
2. Nico Rosberg (D), Mercedes, 1:24,321 (131)
3. Daniil Kvyat (RUS), Red Bull Racing-Renault, 1:24,941 (104)
4. Felipe Nasr (BRA), Sauber-Ferrari, 1:24,956 (73)
5. Valtteri Bottas (FIN), Williams-Mercedes, 1:25,345 (129)
6. Carlos Sainz jr. (E), Toro Rosso-Renault, 1:25,604 (88)
7. Sebastian Vettel (D), Ferrari, 1:26,312 (76)
8. Nico Hülkenberg (D), Force India, 1:26,591(36)
9. Fernando Alonso (E), McLaren-Honda, 1:27,956 (20)

Barcelona-Test, Samstag, 21. Februar

1. Pastor Maldonado (YV), Lotus-Mercedes, 1:24,348 (104)
2. Max Verstappen (NL), Toro Rosso-Renault, 1:24,739 (129)
3. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:26,076 (101)
4. Marcus Ericsson (s), Sauber-Ferrari, 1:26,340 (53)
5. Sebastian Vettel (D), Ferrari, 1:26,407 (105)
6. Daniil Kvyat (RUS), Red Bull Racing-Renault, 1:26,589 (111)
7. Felipe Massa (BRA), Williams-Mercedes, 1:26:912 (55)
8. Pascal Wehrlein (D), Force India, 1:27,333 (81)
9. Valtteri Bottas (FIN), Williams-Mercedes, 1:27,556 (49)
10. Jenson Button (GB), McLaren-Honda, 1:29,151 (24)

Barcelona-Test, Freitag, 20. Februar

1. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull Racing-Renault, 1:24,574 (143)
2. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari, 1:24,584 (90)
3. Felipe Massa, Williams-Mercedes, 1:24,672 (88)
4. Sergio Pérez (MEX), Force India-Mercedes, 1:24,702 (121)
5. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:24,923 (89)
6. Nico Rosberg (D), Mercedes, 1:25,556 (66)
7. Fernando Alonso (E), McLaren-Honda, 1:25,961 (59)
8. Jolyon Palmer (GB), Lotus-Mercedes, 1:26,280 (77)
9. Marcus Ericsson (S), Sauber-Ferrari, 1:27,334 (113)
10. Carlos Sainz jr. (E), Toro Rosso-Renault, 1:28,945 (100)

Barcelona-Test, Donnerstag, 19. Februar

1. Pastor Maldonado (YV), Lotus-Mercedes, 1:25,011 (69 Runden)
2. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari, 1:25,167 (74)
3. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull Racing-Renault, 1:25,547 (59)
4. Sergio Pérez (MEX), Force India-Mercedes, 1:26,636 (34)
5. Felipe Nasr (BR), Sauber-Ferrari, 1:27,307 (79)
6. Max Verstappen (NL), Toro Rosso-Renault, 1:27,900 (94)
7. Jenson Button (GB), McLaren-Honda, 1:28,182 (21)
8. Pascal Wehrlein (D), Force India-Mercedes, 1:28,329 (32)
9. Pascal Wehrlein (D), Mercedes, 1:28,489 (48)
10. Susie Wolff (GB), Williams-Mercedes, 1:28,906 (86)
11. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:30,429 (11)

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