Formel 1: «Darauf kann man nicht stolz sein»

Sebastian Vettel (3.): «Werden ums Podium mitkämpfen»

Von Vanessa Georgoulas
Daumen hoch: Sebastian Vettel will im China-GP einen Podestplatz erkämpfen

Daumen hoch: Sebastian Vettel will im China-GP einen Podestplatz erkämpfen

Ferrari-Hoffnungsträger Sebastian Vettel sprach nach dem Qualifying zum China-GP über den anstehenden Kampf ums Treppchen, die Reifenstrategie und die «graue Macht» Mercedes.

Für Sebastian Vettel war im Qualifying auf dem Shanghai International Circuit nur die drittschnellste Runde möglich, wie der Ferrari-Pilot hinterher erklärte: «Alles in allem können wir glaube ich zufrieden sein mit dem dritten Startplatz, mehr lag heute einfach nicht drin. Aber wir hatten keine Probleme und das Tempo war im ersten und zweiten Qualifying-Segment ganz gut. Im letzten Abschnitt hat es sich gegen Ende der Runde nicht mehr ganz so gut angefühlt. Aber das war zu erwarten, die Anderen schlafen ja auch nicht, deshalb können wir zufrieden sein. Morgen sollten wir also ums Podium mitkämpfen können.»

Der Heppenheimer fügte bescheiden an: «Die graue Macht da vorne wird noch ein bisschen stehen. Wir werden aber natürlich versuchen, daran zu wackeln.» Er gesteht: «Ich dachte, dass wir da ein bisschen näher dran sind. Nach dem zweiten Qualifying sah es ganz danach aus, wir waren zwar nicht in Schlagdistanz, aber vielleicht eine halbe statt einer ganzen Sekunde im Hintertreffen.»

Vettel ist überzeugt: «Entweder haben die Zwei vor mir noch einen rausgehauen, und alle anderen haben geschlafen. Aber ich glaube vielmehr, dass Mercedes im Qualifying generell sehr stark ist. Das gilt für alle Fahrzeuge mit Mercedes-Motor. Es scheint so, als ob Mercedes für das Zeitfahren noch ein bisschen mehr Leistung aus den Aggregaten herausquetschen kann. Davon profitieren wiederum alle Fahrzeuge, die von einem Mercedes-Motor angetrieben werden. Deswegen war es heute wichtig für uns, einerseits nahe an der Spitze dran zu bleiben und andererseits auch vor den anderen Gegnern zu stehen.»

Dass Mercedes-Motorsportdirektor das Ferrari-Team als echte Gefahr für seine Truppe bezeichnet hat, gefällt Vettel natürlich: «Ich hoffe es, er weiss natürlich mehr über das Mercedes-Renntempo als wir. Natürlich wären wir gerne etwas näher dran gewesen, und vielleicht sind wir das morgen ja auch. Wenn er das schon befürchtet, dann hoffe ich natürlich, dass da vielleicht etwas dran ist.»

Trotzdem will der Ferrari-Neuzugang den Umstand, dass die roten Renner aus Maranello besonders sanft mit den Reifen umgehen, nicht überbewerten: «Dieses Jahr schaut es in dieser Hinsicht für alle etwas besser aus. Normalerweise ist China ein echter Reifenkiller, dieses Wochenende scheinen die Reifen gut zu halten, auch wenn die Temperaturen nicht sehr hoch sind. Dennoch glaube ich, dass wir im Rennen vielleicht auch dadurch ein bisschen näher dran sein können.»

Auch der Start dürfte eine wichtige Rolle spielen, wie Vettel betont: «Normalerweise hat Ferrari immer sehr gute Starts. Meine Beiden waren zwar noch nicht so gut, vielleicht muss ich mich noch ein bisschen daran gewöhnen. Aber ich denke, hier sollten wir ein bisschen besser dastehen, ich glaube, wir kommen etwas besser zurecht, wenn ein bisschen mehr Grip vorhanden ist. Bei den anderen zwei Rennstarts war ich vielleicht ein bisschen zu aggressiv und habe die Räder etwas zu stark durchdrehen lassen.»

Dass sich Rosberg hinterher darüber ärgerte, unter dem Ferrari-Druck in allerletzter Sekunde zu seinem letzten Versuch ausgerückt zu sein, versteht Vettel nicht. Darauf angesprochen erklärte er: «Ich glaube, es hätte ihm nichts gebracht früher rauszufahren, er fuhr direkt hinter mir, und vor uns war ein ganzer Zug von Autos. Auf der anderen Seite möchte man dann auch nicht zu langsam fahren, sonst kriegt man am Ende die Reifen nicht auf Temperatur. Es ist nicht einfach, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Wir wollen natürlich alle genau dann draussen sein, wenn die Strecke am schnellsten ist.»

Zum Schluss fügte Vettel kämpferisch an: «Ich denke, sie hatten lange, lange keinen Druck, deshalb wird es mal Zeit, dass sie ein bisschen was auf die Ohren kriegen. Letztes Mal hat es geklappt, mal schauen, was morgen im Rennen möglich ist.»

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