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Alain Prost: «Mehr Formel-1-Rennen? Nicht positiv»

Von Agnes Carlier und Vanessa Georgoulas
Alain Prost gesteht: ««Meiner Meinung nach wären weniger GP angemessener, denn ich glaube nicht, dass die Formel 1 wirtschaftlicher wird»

Alain Prost gesteht: ««Meiner Meinung nach wären weniger GP angemessener, denn ich glaube nicht, dass die Formel 1 wirtschaftlicher wird»

Der vierfache Formel-1-Weltmeister Alain Prost sprach im Fahrerlager von Monte Carlo über die Probleme der Königsklasse und der kleinen Teams und kritisiert den Trend zu immer mehr WM-Läufen.

Seit mehr als 20 Jahren gehört Alain Prost zu den bekanntesten Gesichtern der Formel 1. Der vierfache Champion ist auch heute noch oft im Fahrerlager der Königsklasse anzutreffen, «manchmal als Kommentator, manchmal auch nur als Fan», verrät der frühere Widersacher von Ayrton Senna.

Deshalb kennt Prost die Probleme der Formel 1 auch. Der Franzose erklärt auf die Frage nach den Problemen der aktuellen Formel 1: «Es ist das System und die Zukunft. Es ist wichtig, dass man als Formel-1-Entscheidungsträger immer das ganze Bild im Auge behält und nicht nur seine Sicht der Dinge vertritt. Denn selbst kleine Fehler im System lassen sich nur schwer ausbügeln.»

Der 51-fache GP-Sieger betont: «Ich finde es eine gute Idee, dass die Formel-1-Motoren stärker werden. Aber man muss meiner Ansicht nach auch die Aerodynamik weiter beschränken, denn dieser Bereich verschlingt Unsummen. Und er bringt mit Blick auf die Strassenauto-Entwicklung nicht wirklich viel. Die Arbeit im Aerodynamik-Bereich kostet ein kleines Vermögen. Das bringt die kleinen Teams in Bedrängnis.»

Deshalb plädiert Prost für mehr Freiheiten für die kleinen Teams: «Schauen wir uns doch einmal Ayrton Senna im Toleman im Regen an. Früher konnte ein Auto, das auf trockener Piste schlecht ist, im Nassen ganz flott sein. Heute ist das anders, denn man hat keine Freiheit mehr, um den Unterschied zu machen. Alles dreht sich um den Motor und die Aerodynamik. Als wir noch V12- und V8-Motoren hatten, war das noch ganz anders.»

Auch der Trend, immer mehr WM-Läufe im Jahr durchzuführen, sei angesichts der finanziellen und personellen Folgen zu hinterfragen, ist Prost überzeugt: «Ich bin dagegen, dass wir immer mehr Grands Prix haben. Wir haben viel von unserer Tradition in Europa eingebüsst. Einige neuere Rennen, wie etwa Singapur oder Abu Dhabi, sind ganz gute Events. Aber einige sind auch durchaus weniger interessant.»

Deshalb kommt Prost zum Schluss: «Meiner Meinung nach wären weniger GP angemessener, denn ich glaube nicht, dass die Formel 1 wirtschaftlicher wird, je mehr WM-Läufe man hat. Die Rennteams müssten bei noch mehr Rennen ihr Personal aufstocken, das ist nicht vernünftig und wäre gerade für die kleinen Teams ein grosses Problem.»

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