Lewis Hamilton wie ein besoffener Kneipengänger

Von Rob La Salle
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

Die internationale Presse bejubelte den zweiten Sieg von Sebastian Vettel für Ferrari. Hohn und Spott gab es vor allem für Lewis Hamilton.

Vor allem in Italien lobten die Gazetten Sebastian Vettel als «Zauberer» oder «König». Hohn und Spott gab es hingegen für Mercedes und Lewis Hamilton. Auch in der Heimat des Briten ging die Presse wenig zimperlich mit dem Champion um. So schrieb die Daily Mail: «Lewis Hamilton war auf dem Hungaroring unterwegs wie ein Mann, der aus der Kneipe kommt und acht Pints Bier getrunken hat. Er war selbstzerstörerisch, eine Gefahr für andere.»

Die Pressestimmen im Überblick:

ITALIEN

Gazzetta dello Sport: Vettel, der Zauberer. Er hat für Ferrari und für Jules Bianchi gewonnen. Die Formel 1 liegt Vettel zu Füßen. Das ist das Ferrari, das Enzo Ferrari geliebt hätte.

Corriere della Sera: Die Überlegenheit von Mercedes bleibt bestehen, da gibt es keine Zweifel. Aber Ferrari hat herausgefunden, was ein gutes Team ausmacht.

Corriere dello Sport: König Vettel feiert in Budapest. Rotes Ferrari-Fest zu Ehren von Jules Bianchi. Sebastian herrscht, während das Rennen für Mercedes zum Desaster wird.

ENGLAND

The Guardian: Vettel profitiert von einem armseligen Mercedes-Start und gewinnt das Rennen. Nach einer Show der Superlative in Silverstone lässt die Formel 1 die Herzen auch in Ungarn schneller schlagen. Ein WM-Lauf voller Action beschert dem Sport gleich den nächsten Adrenalinschub. Was sich letztlich zu einem Thriller entwickelte, startete mit einer düsteren Note: Die Formel 1 widmete dem verstorbenen Jules Bianchi eine Schweigeminute.

The Telegraph: Lewis Hamilton fuhr wie ein Anfänger, eher nicht wie ein zweimaliger Weltmeister. Er zeigte seine hastige, unbedachte Seite, die ihn davon abhält, einer der ganz Großen zu werden.

Daily Mail: Lewis Hamilton war auf dem Hungaroring unterwegs wie ein Mann, der aus der Kneipe kommt und acht Pints Bier getrunken hat. Er war selbstzerstörerisch, eine Gefahr für andere.

Mirror: Sebastian Vettel widmete seinen Sieg an einem emotionalen Tag Jules Bianchi. Der Ferrari-Star stürmte an Lewis Hamilton vorbei und eroberte die Führung, die er in der Folge nicht mehr losließ. Die Fahrer boten die dramatischste Show der Saison. Noch vor zwei Rennen wurde der Sport wegen zu wenig Spannung heruntergemacht, doch seither lief alles anders.

The Times: Unglücke in Serie haben Lewis Hamilton die Chance auf den Sieg in Ungarn geraubt und ihm das schlechteste Rennen der Saison beschert. Sebastian Vettel gelang ein gefeierter und emotionaler Sieg in Ungarn.

SPANIEN

El Mundo: Vettel führt die Revolution an. Der Deutsche profitiert von einem fabelhaften Start und gewinnt zum zweiten Mal in dieser Saison.

La Vanguardia: Vettel zähmt den Wahnsinn. Der Deutsche wich den Fallen eines wahnsinnigen Rennens aus und zieht mit seinem 41. Erfolg mit Senna gleich.

El País: Vettel gewinnt das verrückteste Rennen der Saison.

AS: Vettel schenkt Ferrari Freude vor der Sommerpause.

Sport: Der verrückteste GP des Jahres hatte auf dem Hungaroring mit dem Triumph von Vettel, der Abwesenheit von Mercedes auf dem Siegertreppchen erstmals nach 28 Rennen und dem fünften Platz von Alonso einen überraschenden Ausgang.

SCHWEIZ

Neue Zürcher Zeitung: Weit und breit kein Mercedes. Vettel gewinnt im Ferrari das turbulent verlaufene Rennen und egalisiert mit dem 41. Sieg die Marke von Ayrton Senna. Es ist die langweiligste Rennstrecke im ganzen WM-Kalender. Trotzdem hat der Große Preis von Ungarn das spannendste und wohl auch verrückteste Rennen des Jahres produziert. Hätte man mit dem zweiten Saisonerfolg von Sebastian Vettel und Ferrari noch bedingt rechnen können, zeigt der Blick auf die Platzierten, wie ungewöhnlich das letzte Rennen vor der Sommerpause verlaufen ist.

Blick: Wow! Die Formel 1 verabschiedet sich mit einem Spektakel-Grand-Prix in die Sommerpause. Einen Punkt gibt's für das Sauber-Team. Vettel gewinnt in Ungarn. Kein Mercedes steht auf dem Podest. Vor dem Start auf dem Hungaroring kondoliert nochmals jeder Fahrer dem Vater, der Mutter sowie der Schwester und dem Bruder von Jules. Sie alle legen ihre Helme auf den Asphalt, mittendrin ist derjenige von Bianchi. Es sind die bewegendsten Bilder des Jahres.

FRANKREICH

L'Equipe: Ein verrückter, verrückter, verrückter Grand Prix! Ein unglaublicher Vettel gewinnt in Ungarn, und es ist kaum möglich, alle Ereignisse des Rennens zusammenzufassen. Mit dem von der ersten bis zur letzten Kurve lebhaften Rennen gelang den Fahrern die schönste Hommage an den verstorbenen Jules Bianchi.

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