KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Honda: Wann rollen die ersten Köpfe?

Von Petra Wiesmayer
In Ungarn holten beide McLaren Punkte

In Ungarn holten beide McLaren Punkte

Die «Traumehe» zwischen McLaren und Honda gestaltet sich nicht wie erwartet. Jenson Button und Fernando Alonso fahren hinterher – wenn sie überhaupt ins Ziel kommen.

Als Honda und McLaren beschlossen, ihre einst so erfolgreiche Partnerschaft wieder aufleben zu lassen, gingen beide Parteien davon aus, dass sie in relativ kurzer Zeit mit der Spitze mithalten können, davon sind sie nach den ersten zehn Rennen der Saison 2015 aber noch meilenweit entfernt. Platz 9 von 10 in der Konstrukteurswertung und je zwei Platzierungen in den Punkträngen von Button und Alonso. Da sind auch die guten Platzierungen von Fernando Alonso (5.) und Jenson Button (9.) beim Grand Prix von Ungarn nur ein kleiner Trost.

Honda-Motorsportchef Yasuhisa Arai muss zugeben, dass man sich das Comeback in der Formel 1 einfacher vorgestellt hatte, ist aber zuversichtlich, dass die ursprünglich gesetzten Ziele immer noch erreicht werden können.

«Aufgrund unserer so erfolgreichen Vergangenheit mit McLaren hatten wir natürlich große Erwartungen», gesteht der Japaner gegenüber Globo Esporte. «Die meisten Fans sehen die Vergangenheit von McLaren-Honda und haben erwartet, dass wir in der Formel 1 auf Anhieb wieder konkurrenzfähig sind. Das ist ganz offensichtlich nicht passiert.»

Seit den großen Erfolgen des Duos in den 1980er und 1990er Jahren habe sich die Formel 1 grundlegend verändert, sagt Arai. «Die aktuelle Technologie ist viel ausgeklügelter und es ist schwer, ein gutes Rennauto herzustellen. Wir wussten, dass es nicht einfach werden würde, dass es so schwer sein würde, haben wir aber nicht erwartet.»

«Ich konnte mir bezüglich der Technologie nicht vorstellen, was wir vor uns haben, aber ich habe volles Vertrauen, dass wir mit unserer Antriebseinheit in die richtige Richtung gehen», sagte er weiter. «Wir müssen etwas Radikales kreieren, um die Top Teams zu schlagen und das ist unser ultimatives Ziel: Die besten zu schlagen.»

Nach vorsichtiger Kritik vonseiten McLaren und Druck von oben bei Honda, glaubt Arai aber nicht, dass er auf dem Schleudersitz sitzt und ist überzeugt, dass er das Ruder herumreißen kann. «Ich glaube, dass die Art der Entwicklung bei Honda anders ist als normalerweise in der Formel 1 und bei McLaren. Sicher ist der Druck, der auf meinen Schultern lastet, groß – ganz besonders von den Fans, dem Vorstand bei Honda und meinen Kollegen, aber das ist völlig normal.»

Arai glaubt an sich und lässt sich nicht beirren. «Ich glaube, dass ich habe, was man braucht, um das Projekt voranzutreiben, aber ich kann über meine Zukunft nicht entscheiden. Ebenso wenig können das die Medien oder die McLaren-Chefs. Ich hoffe, dass ich das Projekt weiter leiten kann und glaube, dass unser Vorstand Vertrauen in mich hat.»

Die Zusammenarbeit mit McLaren sei weiterhin sehr eng und man würde jeden einzelnen Schritt miteinander absprechen, erklärte Arai. «Wir diskutieren jeden Tag. Ich weiß, dass sie von ihren Sponsoren Druck haben, aber wir vertrauen einander und entwickeln gemeinsam gute, innovative Ideen.»

Ein Pluspunkt in der Zusammenarbeit sei der kulturelle Unterschied, glaubt der Japaner. «Das hat uns stärker und kreativer gemacht. Es ist eine sehr gute Partnerschaft und ein sehr gutes Team. Ich habe Vertrauen in jeden Einzelnen im Team und wir wären nicht McLaren-Honda ohne jeden einzelnen von ihnen. Wir würden ohne ihre Unterstützung und ihre harte Arbeit auch nicht so hart arbeiten.»

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