Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Honda: Comeback zu früh? Rennchef Arai hat Nase voll

Von Mathias Brunner
Honda-Rennchef Yasuhisa Arai mit McLaren-Teamchef Ron Dennis

Honda-Rennchef Yasuhisa Arai mit McLaren-Teamchef Ron Dennis

​Der Japaner Yasuhisa Arai, Rennleiter von Honda, hat Mühe mit der Kritik nach dem enttäuschenden Abschneiden von McLaren-Honda: «Ich verstehe gewisse Angriffe nicht ganz.»

Der Grosse Preis von Singapur hätte für McLaren-Honda das Rennen des Jahres werden sollen, statt dessen fielen beide Autos aus. Beim Heimrennen in Suzuka, und vor der versammelten Chef-Etage von Honda, sprach Fernando Alonso im Funk von «einem GP2-Motor», und erklärte: «Das ist einfach nur peinlich.»

Schnell machte in Suzuka die Runde: Will der Spanier seinen Rauswurf provozieren? Es brachte auch nicht mehr Ruhe ins Team, dass Jenson Button offenbar wochenlang nicht wusste, ob er für nächstes Jahr noch erwünscht ist.

Honda-Rennchef Yasuhisa Arai beteuert gegenüber der spanischen «El Pais» aber: «Die Kommunikation ist sehr gut, sie wird jeden Tag besser. Daher verstehe ich nicht ganz die Attacken, welchen ich besonders in Monza ausgesetzt war.»

Zur Erinnerung: Nach einer weiteren blamablen Vorstellung in Italien war Arai von britischen Journalisten gefragt worden, ob sich Honda nicht bei McLaren entschuldigen und ob er selber nicht vielleicht an Rücktritt denken müsse.

Arai weiter: «Honda ist sich des Abstands zur Spitze wohl bewusst. Und wir arbeiten daran, diesen Rückstand wettzumachen. Aber es tut mir leid, und ich finde es traurig, dass Honda die ganze Schuld zugeschoben wird.»

«Von der technischen Seite her fühlen wir uns unterstützt. Aber die Anfeindungen der Medien hätten in Monza nie diesen Punkt erreichen dürfen. Negativität hilft nichts. Es gehört zur Verantwortlichkeit des Rennstalls, dass so etwas nicht passiert. Wir tun alles, um unser Team als Einheit zu positionieren. Wir waren immer ehrlich. Wir haben immer offen gesagt, wo wir stehen und in welchen Bereichen wir zulegen müssen. Aber wir müssen das als Team tun.»

Arai gibt zu, dass die Rückkehr von Honda vielleicht zu früh kam: «Wir wussten, dass es eine ganz schwierige Saison werden würde. Aber unser Engagement 2015 hat es uns auch erlaubt, viel zu lernen.»

Arai betont noch einmal: «Nicht alle Schwierigkeiten gehen auf die Kappe des Motors. Auch bezüglich des Chassis leidet dieses Projekt.»

Der Japaner sagt auch, der Verbrennungsmotor an sich sei inzwischen gesund, die Energierückgewinnung jedoch lasse zu wünschen übrig. «Um alle Probleme zu lösen wäre ein neues Design notwendig, das ist 2015 nicht mehr zu schaffen. Aber wir arbeiten daran für das kommende Jahr.»

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