Formel 1: Aus für Perez bei Red Bull Racing

Was lief zwischen Mercedes und Red Bull?

Von Vanessa Georgoulas
Überlegene Motorenpower: Lewis Hamilton feierte in Japan seinen achten Saisonsieg im 14. WM-Lauf

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Dass Mercedes keinen Motoren-Deal mit Red Bull eingehen will, sorgt weiterhin für Diskussionen im Formel-1-Fahrerlager. Mercedes-F1-Aufsichtsratschef Niki Lauda schildert nun seine Sicht der Dinge.

Dass Mercedes keine Motoren an Red Bull Racing liefern will, sorgt auch noch im Fahrerlager von Suzuka für Diskussionen. Die Spitzenreiter, die mit ihrer 1,6-Liter-V6-Turbo-Antriebseinheit das mit Abstand stärkste Triebwerk im aktuellen Formel-1-Feld haben, stellten vor wenigen Wochen klar, dass sie ihren Vorteil nicht an einen der stärksten WM-Konkurrenten abtreten wollen.

Im Rahmen eines Interviews mit Formula1.com unterstrich Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff zu Wochenbeginn: «Die Team-Führung weiss, dass wir seit unserer Entscheidung, ab 2010 als Werksteam einzusteigen, sehr lange und hart gearbeitet haben, um die heutigen Erfolge zu feiern. Deshalb wurde die Entscheidung gefällt, Red Bull nicht mit Motoren auszustatten.»

Doch Mercedes-F1-Aufsichtsratschef Niki Lauda beteuert: «Ich muss jetzt einmal klarstellen: Christian Horner und Helmut Marko haben uns einen Brief geschrieben, um ihr Interesse an einem Mercedes-Motor zu bekunden. Ich sagte: Ja, aber wir müssen erst mit Didi Mateschitz diskutieren, denn er scheint aus irgend einem Grund Mercedes nicht zu mögen. Da muss wohl etwas in der Vergangenheit vorgefallen sein, das mir nicht bekannt ist.»

Der 66-jährige Wiener schildert: «Ich habe mich also mit Herrn Mateschitz getroffen, denn ich kenne ihn persönlich, und ich fragte ihn: Bist du wirklich interessiert? Und er sagte: Ja, ich bin, aber, aber, aber… Nach diesem Gespräch haben wir nie wieder darüber gesprochen, das ist die ganze Wahrheit.»

Lauda betont: «Wir bei Mercedes mussten aber irgendwann einmal eine Entscheidung fällen, wie es mit den Motoren weitergeht – auch angesichts des drohenden Wechsels der Besitzverhältnisse von Lotus. Wir wussten nicht, würde uns Lotus als Kunde erhalten bleiben? Wir entschieden dann, dass Manor unsere Motoren bekommt. Wir haben also nie ernsthaft mit Red Bull Racing verhandelt. Nun ist Ferrari die einzige Chance von Red Bull, und ich denke, die verhandeln jetzt auch.»

Fakt ist: Red Bull macht die Fortführung der beiden Formel-1-Teams Red Bull Racing und Toro Rosso für 2016 ganz klar von der Frage abhängig, ob die beiden Rennställe Werksmotoren erhalten, mit denen sie um die WM mitkämpfen können.

Das Team aus Milton Keynes und die Nachwuchsschmiede aus Faenza wollen nicht mit Kundenmotoren antreten, die 30 oder 40 PS weniger leisten und vom Hersteller jederzeit manipuliert werden können, falls das Werksteam vom Kundenteam in Bedrängnis gebracht wird. «Was sollen wir ohne konkurrenzfähige Motoren tun? Wir können ja nicht mit Seifenkisten fahren», empörte sich Dietrich Mateschitz nach dem Singapur-GP gegenüber SPEEDWEEK.com.

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