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Pirelli: Regenreifen-Test Le Castellet im Januar 2016

Von Mathias Brunner
​Mit dem Eintagestest von Abu Dhabi hat sich für eine Weile das letzte Rad in der Formel 1 gedreht. Nächster Termin: Pirelli-Regenreifentests, am 25./26. Januar in Le Castellet.

Nicht einmal die Formel-1-Fahrer wissen genau, woran sie in Sachen Reifen für die kommende Saison sind. Beim abschliessenden, zwölf Stunden langen Test auf dem Yas Marina Circuit von Abu Dhabi erhielten die fünfzehn Fahrer unmarkierte Walzen zum Ausprobieren, nur vom Fahrgefühl und von der Langlebigkeit her konnten die Piloten halbwegs erahnen, was ihnen die Mailänder Ingenieure da mit auf den Weg gegeben hatten – ultraweich (die neue Mischung), superweich, weich, mittelhart oder hart.

Zwei der 2016er Mischungen kamen hingegen nicht zum Einsatz: Die Intermediates für feuchte bis nasse Bahn und die Regenreifen.

Auf ausdrücklichen Wunsch von Pirelli die FIA sich dazu einen besonderen Test erlaubt – der findet am 25./26. Januar auf der südfranzösischen Rennstrecke von Le Castellet statt, wo die Piste künstlich bewässert wird, sollte es nicht sowieso regnen.

Beim gestrigen Test in Abu Dhabi wurde den Piloten zunächst ein Basisreifen gegeben, um die Abstimmung ihrer Rennwagen zu testen. Gemäss Abmachung mit den zehn Rennställen und mit der FIA durften die Teams daraufhin am Wagen nichts mehr verstellen und auch keine neuen Teile ausprobieren. Der Test sollte sich komplett um die Reifen drehen.

Bei diesen Basisreifen handelte es sich um jene weichen und superweichen Reifen, mit welchen die meisten Fahrer im Rahmen des GP-Wochenendes Erfahrungen gesammelt hatten. Diese Walzen waren die einzigen mit der gewohnten Farbmarkierung (rote Flanke für die superweichen, gelb für die weichen), alle weiteren Reifen waren unmarkiert.

Die Experimentalreifen für 2016 (neue Konstruktion vorne wie hinten, dazu die neue ultraweiche Mischung) kamen nach ungefähr 90 Minuten ins Spiel. Allein von der neuen Reifenmischung ultraweich (die gemäss Wunsch der Fans violett gekennzeichnet sein wird), gab es gemäss Pirelli mehrere Varianten.

Pirelli-Rennchef Paul Hembery: «Wir wollten Abu Dhabi als Testort, weil wir dort Wettersicherheit haben, weil wir sehr unterschiedliche Pistentemperaturen erhalten und weil die Strecke eine gute Mischung verschiedener Kurven bietet.»

Der Test bot eine Premiere: Noch nie gab es in der Formel 1 einen Gruppentest, der ohne Unterbrechung zwölf Stunden gedauert hat.

Paul Hembery: «Wir wussten, dass wir nur eine Möglichkeit hatten, die 2016er Reifen auszuprobieren, bevor wir uns im Werk festlegen. Also wollten wir daraus das Maximum machen. Nun hat die Datenanalyse begonnen, aber wir können jetzt schon eine positive Bilanz ziehen. Wie es aussieht, werden wir mit dem neuen, ultraweichen Reifen unser Ziel schaffen – die Rennställe sollen damit die Möglichkeit erhalten, bei gewissen Rennen eine aggressivere Strategie fahren zu können.»

Das Reifenreglement für 2016 wird sowieso geändert: Bisher gab Pirelli zwei Mischungen pro GP-Wochenende vor, wie etwa weich und superweich fürs WM-Finale von Abu Dhabi. Künftig wird ein Team (wenn wir jetzt bei diesem Rennen bleiben) eine dritte Mischung wählen können, wie eben die ultraweiche, um mit einer anderen Rennstrateig möglicherweise einen Vorteil zu erarbeiten.

Gemäss Pirelli sollen die 2016er Reifen auch wieder markanter abbauen, so dass wir bei allen WM-Läufen Zwei- bis Dreistoppstrategien erleben. Dadurch sollen die Grands Prix wieder interessanter werden.

Pirelli-Test Abu Dhabi

1. Stoffel Vandoorne (B), McLaren-Honda, 1:44,103 (99 Runden)
2. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari, 1:44,456 (56)
3. Marcus Ericsson (S), Sauber-Ferrari, 1:44,460 (50)
4. Jonathan Palmer (GB), Lotus-Mercedes, 1:44,558 (90)
5. Sebastian Vettel (D), Ferrari, 1:44,940 (56)
6. Pascal Wehrlein (D), Mercedes, 1:45,605 (107)
7. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing-Renault, 1:45,805 (57)
8. Max Verstappen (NL), Toro Rosso-Renault, 1:45,849 (54)
9. Nico Hülkenberg (D), Force India-Mercedes, 1:45,852 (71)
10. Valtteri Bottas (FIN), Williams-Mercedes, 1:45,940 (103)
11. Carlos Sainz (E), Toro Rosso-Renault, 1:46,995 (48)
12. Adderly Fong (CHI), Sauber-Ferrari, 1:48,439 (57)
13. Alfonso Celis (MEX), Force India-Mercedes, 1:48,545 (65)
14. Rio Haryanto (IND), Manor-Marussia-Ferrari, 1:49,593 (56)
15. Jordan King (GB), Manor-Marussia-Ferrari, 1:49,661 (59)

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