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Lewis Hamilton (Mercedes): «Ich fühle mich hilflos»

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton ist derzeit sehr nachdenklich

Lewis Hamilton ist derzeit sehr nachdenklich

​Formel-1-Champion Lewis Hamilton hat wirklich einen schlechten Lauf. Aber der dreifache Weltmeister sagt: «Ich glaube nicht an Pech. Ich will nur wissen, was da passiert.»

Man kann Lewis Hamilton nun mögen oder nicht. Aber selbst wer mit dem Engländer als Typ nun wenig anfangen kann, muss Mitleid für Lewis Hamilton, den Racer haben – so viel Pech in der Saison, das ist starker Tobak. Im Abschlusstraining zum Russland-GP erneut ein Schaden an der Energiegewinnung, der Gleiche wie in China. Wir das nicht alles langsam ein wenig schwer verdaulich?

Lewis gibt sich gleichmütig: «Klar ist das alles nicht einfach. Aber es gibt auch nichts, das ich dagegen tun kann. Ich mache alles, was ich kann, um gute Arbeit abzuliefern. Alles Weitere liegt nicht in meinen Händen. Ich scheine einfach kein Glück zu haben.»

Dann sagt Hamilton aber: «Grundsätzlich glaube ich nicht an Glück oder Pech. Ich glaube daran, dass es für die meisten Dinge, die passieren, eine logische Erklärung gibt. So auch dieses Mal. Was genau aber passiert ist, das kann ich auch nicht sagen.»

Die Journalisten haken nach: Fühlt sich der Engländer traurig oder wütend? «Keines davon», gibt der 31-Jährige zur Antwort. Enttäuscht vielleicht? «Hmm, ich weiss wirklich nicht, wie ich es umschreiben soll.» Taub vielleicht? «Nein. Vielleicht trifft es „hilflos“ am besten. Denn ich arbeite wirklich hart mit meinen Technikern und Mechanikern, um alles richtig zu machen. Der Wagen lief toll, und dann aus heiterem Himmel nochmals ein solcher Schaden. Ich kann meine Jungs nicht aufmuntern, sie können mich nicht aufmuntern, es gibt nichts, was wir tun können. Ich weiss nur, dass sich mein Ziel mehr und mehr entfernt. Und ich kann nichts dagegen tun.»

«Ich bin aber nicht vom Gedanken beseelt, dass dies halt nicht mein Jahr sei. Die Saison ist noch lang. Ich will im Leben immer Negatives in Postives umwandeln. Das ist eine weitere grosse Herausforderung, und der muss ich mich eben stellen. Und daran zu wachsen. Ich mag diese Einstellung, also lasse ich mich nicht entmutigen. Selbst an den dunkelsten Tagen gibt es immer Licht.»

Ist die zu erwartende Einstoppstrategie in Sotschi für Hamilton ein Nachteil? «Ja, das glaube ich», meint der 43fache GP-Sieger, der nun seit Oktober 2015 kein Rennen mehr gewonnen hat. «Ich will einfach eine saubere erste Runde, ein unbeschädigtes Auto. Das hatte ich bislang in diesem Jahr nie.»

Lewis Hamilton hatte sich im Training nach einem kurzen Ausflug nicht sauber eingefädelt. Daher wollten ihn die Rennkommissare sehen. Ob es eine Strafe gibt oder nicht, stand nicht fest, als Lewis zur Antwort gibt: «Ich habe einfach gesagt, wie ich diese Situation sah. Der Rest liegt nicht in meiner Hand. Im Grunde habe ich einfach gesagt, ich war schon so weit, da wäre es nicht sinnvoll gewesen, noch einen Bogen um diesen Boller herum zu ziehen. Ob das nun bestrafenswert ist, das liegt nicht an mir.»

Gut zwanzig Minuten nach der Medienrunde mit Lewis sickerte durch: Es setzte eine Verwarnung, mehr nicht.

Lewis Hamilton zu seiner Pechsträhne: «Ich fahre seit 23 Jahren Rennen. Und auch die Tiefschläge haben mir geholfen, ein kompletterer Fahrer zu werden und ein dreifacher Weltmeister. Ich hatte schon viel dunklere Tage als diesen.»

«Was ich einfach nicht verstehe: Wir hatten einen Schaden in China. Und das, nachdem wir im Winter 800 Kilometer am Tag gefahren haben. Und dann geht hier in Sotschi das gleiche Teil nochmals kaputt. So etwas passiert bei Mercedes einfach nicht. Da will ich natürlich schon wissen, was los ist. Mir wurde nach Shanghai erklärt, man habe verstanden, was dort passiert sei. Nun, offenbar nicht. Und ich will nun wissen – wenn wir einen weiteren Motor einbauen, passiert es dort ebenfalls? Da gibt es viele Fragen. Und ich werde früher oder später eine Strafe wegen erhalten, weil ich wohl mehr Antriebseinheiten brauche als die fünf, die wir pro Saison zur Verfügung haben.»

Was Lewis Hoffnung macht: «Nico fuhr hier von ganz hinten noch auf Rang 2. Und ich bin nicht der schlechteste Pilot beim Überholen. Von daher ist vieles offen.»

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