KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Niki Lauda wütend – auf sich selbst und Mercedes

Von Vanessa Georgoulas
 Niki Lauda: «Ich werde ihn in meinem Flugzeug nach Japan mitnehmen und versuchen, ihn aufzubauen»

Niki Lauda: «Ich werde ihn in meinem Flugzeug nach Japan mitnehmen und versuchen, ihn aufzubauen»

Formel-1-Urgestein Niki Lauda nahm nach dem Malaysia-GP, der für Weltmeister und Race-Leader Lewis Hamilton 15 Runden vor Schluss mit einem Motorschaden endete, wie gewohnt kein Blatt vor den Mund.

Niki Lauda war nach dem 16. WM-Lauf in Malaysia die schlechte Laune schon von Weitem anzusehen, als er durchs Fahrerlager am Sepang International Circuit durchs Fahrerlager eilte. Der Mercedes-F1-Vorstandsvorsitzende ärgerte sich zu Recht, schliesslich hatte sein Schützling Lewis Hamilton in Führung liegend einen schmerzlichen Motorschaden hinnehmen müssen. Dieser brachte den Champion um den sicher geglaubten Sieg und wichtige Punkte im Titelkampf gegen seinen Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg.

«Ich bin wirklich wütend», schimpfte Lauda vor laufender Sky Sports F1-Kamera, und präzisierte: «Auf mich und meine Organisation, denn wir hätten ihn nicht im Stich lassen dürfen. Sicher, Motorschäden können immer passieren, und wir müssen jetzt analysieren, was falsch gelaufen ist. Denn es war ein ziemlich neuer Motor.»

Der dreifache Weltmeister versprach: «Wir werden herausfinden, was nicht in Ordnung war und den Fehler korrigieren.» Und er verriet: Der Motor werde nun nach England geflogen und gleich untersucht. «Persönlich tut es mir sehr Leid für Lewis, aber solche Dinge passieren.»

Und Lauda verriet: «Ich werde ihn in meinem Flugzeug nach Japan mitnehmen und versuchen, ihn aufzubauen. Denn die WM ist erst vorbei, wenn das letzte Rennen gelaufen ist. Natürlich, 23 Punkte sind viel, die muss er jetzt aufholen. Aber man weiss ja auch nie, was dem Gegner noch alles passieren wird.»

Auf die Andeutungen, die Hamilton nach dem Rennen machte und dessen Aussage, etwas könne da nicht mit rechten Dingen zugehen und etwas oder jemand wolle wohl nicht, dass er gewinne (was der dreifache Weltmeister kurz darauf jedoch präzisierte), hatte Lauda eine klare Antwort: «Ich kann ihm versichern, dass niemand gegen ihn arbeitet. Wir sind stolz auf ihn, aber solche Dinge passieren eben manchmal. Unsererseits wird das Bestmögliche unternommen, um ihm die besten Voraussetzungen zu geben.»

Der 67-jährige Wiener betonte: «Und Lewis hat schon so viele Rennen mit uns beendet, er hat viele GP und zwei Titel mit uns gewonnen. Es wäre komplett lächerlich, von Sabotage zu sprechen. Aber ich kenne Lewis und er würde nie das Team beschuldigen. Leider lief es diesmal nicht gut für ihn, und ich verstehe, dass er wütend ist. Ich entschuldige mich dafür, aber nun müssen wir nach vorne schauen und weitermachen.»

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