Formel-E-Problem bleibt: Keine Konstanz im Kalender

Von Andreas Reiners
Teuer: Ein Rennen der Formel E.

Teuer: Ein Rennen der Formel E.

Die Formel E verzichtet auf einen Ersatz für Montreal und absolviert nur zwölf Rennen. Das Problem ist indes nicht neu.

Es gab diverse Alternativen. Ein zweites Rennen in Berlin, oder gar eines am legendären Norisring. Auch ein Double-Header in Rom war im Gespräch oder ein Rennen in Birmingham.

Am Ende gab es jedoch gar nichts: Die Formel E verzichtet nach der Absage des Saisonfinales in Montreal auf einen Ersatz und absolviert in dieser Saison nun nur noch zwölf statt der angepeilten 14 Rennen. Das Saisonfinale bildet nun das Rennwochenende in New York Mitte Juli.

Absagen, obwohl ein Rennen bereits im Kalender war? Das alles ist nicht wirklich neu, in der Vergangenheit wurden schon öfter Veranstaltungen kurzfristig abgesagt, musste umdisponiert werden. Wie zum Beispiel ein Rennen in Rio in der ersten Saison oder in Moskau in Saison zwei, in der vergangenen Saison fiel Brüssel ins Wasser. In dieser Saison war bereits das Rennwochenende in Brasilien abgesagt worden, dafür springt Punta del Este (Uruguay) ein. In der Formel E wird den Teams bei der Planung ihrer Reisen ganz offensichtlich eine Menge Flexibilität abverlangt.

Die Fahrer kritisieren diese spontanen Änderungen durchaus. «Es ist eine echte Schande, dass das Rennen in Montreal abgesagt und nicht ersetzt wurde», twitterte Maro Engel. Sein Trost: Er kann jetzt das 24-Stunden-Rennen in Spa fahren. Auch Nick Heidfeld würde sich in dem Bereich mehr Konstanz wünschen.

Denn klar ist: Es sieht für eine Motorsportserie nicht gut aus, wenn der Kalender in jeder Saison über den Haufen geworfen wird. In anderen Serien sind das die absoluten Ausnahmen, sobald der Kalender einmal steht.

Auch wenn es natürlich etwas anderes ist, mitten in der Stadt als auf einer permanenten Strecke zu fahren, bei der man sich für eine Veranstaltung «nur» mit einem Veranstalter einigen muss. Das Problem: Ein Formel-E-Event stampft man nicht einfach so aus dem Boden, erst recht nicht in Innenstädten, die abgesperrt werden müssen. Diverse Auflagen müssen ebenfalls eingehalten werden.

Im Fall von Montreal und einer neuen Bürgermeisterin, die das Rennen aus finanziellen Gründen wieder kippte, wurde der Serie der oft gepriesene Vorteil, in den Innenstädten fahren zu können, zum Verhängnis.

Klar wurde auch: So ein Event ist teuer.

Laut Bürgermeisterin Valerie Plante habe die Veranstaltung ein «finanzielles Fiasko» ausgelöst. Plantes Vorgänger hatte das Event mit Steuergeldern finanzieren lassen. Für die diesjährige Ausgabe hätten umgerechnet 23 Millionen Euro eingeplant werden müssen. In Montreal wurde das Event durch Steuergelder finanziert, üblich ist sonst die Finanzierung durch Sponsoren. Die angebotene Alternative, in Montreal auf dem Formel-1-Kurs zu fahren, war für die Formel E wiederum keine Alternative.

Für Audi und Champion Lucas di Grassi sind zwölf statt 14 Rennen eine schlechte Nachricht, nach dem völlig verkorksten Saisonstart bleiben weniger Möglichkeiten für eine erfolgreiche Aufholjagd.

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